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Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch

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4° <strong>Die</strong> Fahrt <strong>na<strong>ch</strong></strong> dem östli<strong>ch</strong>en Ufer des Sees <strong>und</strong> die Ereignisse <strong>na<strong>ch</strong></strong> der Rückhehr<br />

"Mantel an. Denn sie sagte: Wenn i<strong>ch</strong> nur seine Kleider anrühren kann, wird<br />

mir geholfen werden. <strong>Die</strong> Frau hatte eine lange Leidensges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te hinter si<strong>ch</strong>,<br />

hatte es vergebli<strong>ch</strong> mit den Ärzten versu<strong>ch</strong>t, si<strong>ch</strong> dabei viel Bes<strong>ch</strong>werde auferlegt,<br />

war arm dabei geworden <strong>und</strong> kränker als vorher. Ihre Lage war, soweit<br />

mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Augen sahen, hilf- <strong>und</strong> hoffnungslos. Da wird ihr Jesus bekannt,<br />

<strong>und</strong> nun erwa<strong>ch</strong>t in ihr die Hoffnung wieder mit dringender Kraft. Aber sie<br />

wagte ni<strong>ch</strong>t, ihn zu bitten. Jesus mo<strong>ch</strong>te sie ihr Übel ni<strong>ch</strong>t offenbaren, ni<strong>ch</strong>t<br />

nur, weil die natürli<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>am ihr den M<strong>und</strong> vers<strong>ch</strong>loß, sondern weil der Eindruck<br />

der Heiligkeit Jesu diese verstärkte. Wäre er ein Arzt gewesen, der für<br />

Geld an ihr Heilversu<strong>ch</strong>e ma<strong>ch</strong>te, so hätte sie es gewagt, mit ihm zu reden.<br />

Vor dem aber, der Ges<strong>und</strong>heit als Gabe <strong>und</strong> Gnade Gottes s<strong>ch</strong>enkt, hat sie<br />

eine tiefe Empfindung ihrer Unwürdigkeit. Denno<strong>ch</strong> behielt sie die Zuversi<strong>ch</strong>t,<br />

daß, wenn sie ihn heimli<strong>ch</strong> berühren könnte, ohne daß er wüßte, wer <strong>und</strong><br />

was sie sei, ihr geholfen sei.<br />

S<strong>ch</strong>on Matthäus hat erzählt, daß Jesus den Griff <strong>na<strong>ch</strong></strong> seiner Quaste ni<strong>ch</strong>t<br />

unbemerkt ließ, sondern si<strong>ch</strong> persönli<strong>ch</strong> zur Frau wandte <strong>und</strong> die Heilung mit<br />

seiner eigenen Zusage ihrem Glauben gab. Das hat uns <strong>Markus</strong> <strong>na<strong>ch</strong></strong> seiner<br />

inneren Bedeutung no<strong>ch</strong> deutli<strong>ch</strong>er gema<strong>ch</strong>t. 5,29.30: Und glei<strong>ch</strong> vertrocknete<br />

der Quell ihres Bluts, <strong>und</strong> sie spürte an ihrem Leibe, daß sie von der Plage geheilt<br />

war. Und glei<strong>ch</strong> erkannte Jesus bei si<strong>ch</strong> die Kraft, die von ihm ausgegangen<br />

war, wandte si<strong>ch</strong> in der Menge um <strong>und</strong> sagte: Wer hat meine Kleider angcrührtf<br />

Jesus hat absi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> das Heimli<strong>ch</strong>e am Verhalten der Frau vereitelt.<br />

Es ges<strong>ch</strong>ah ihr zwar zunä<strong>ch</strong>st, was sie begehrt hatte: die Heilung wurde ihr so<br />

zuteil, daß sie verborgen blieb. Obglei<strong>ch</strong> Jesus die von ihm ausgegangene<br />

Kraft bei si<strong>ch</strong> selbst erkannte, si<strong>ch</strong> also dessen inwendig bewußt wurde, daß<br />

eine Heilung ges<strong>ch</strong>ehen war, sah er no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t, wer sie empfangen hatte. Der<br />

Frau war das genug, aber Jesus ni<strong>ch</strong>t. Er wollte wissen, wer sein Kleid berührt<br />

habe. Niemand antwortete; die Frau s<strong>ch</strong>wieg ers<strong>ch</strong>rocken. Sie war au<strong>ch</strong> jetzt,<br />

da sie bereits ihre Genesung empfand <strong>und</strong> das Herz ihr darob jubelte, dur<strong>ch</strong><br />

die Heimli<strong>ch</strong>keit ihrer Handlung aufs neue bedrückt. Ohne Jesu Willen hatte<br />

sie si<strong>ch</strong> seine Wohltat vers<strong>ch</strong>afft <strong>und</strong> si<strong>ch</strong> damit über die Grenze hinaus gewagt,<br />

die sie ihm gegenüber zu bewahren hatte. Sie erbebt, wie sie jetzt persönli<strong>ch</strong><br />

vor ihn treten <strong>und</strong> von seinem Willen ihr Ges<strong>ch</strong>ick empfangen soll.<br />

5,31 : Und seine Jünger sagten zu ihm: Du siehst, wie die Menge di<strong>ch</strong> drängt,<br />

<strong>und</strong> sagst: Wer hat mi<strong>ch</strong> angerührt? Au<strong>ch</strong> hier wird an einem kleinen, aber<br />

bedeutsamen Zug wieder offenbar, wie die Denkweise der Jünger beständig<br />

derjenigen Jesu widerspra<strong>ch</strong>. Sie finden es seltsam, daß er im di<strong>ch</strong>ten Gedränge<br />

untersu<strong>ch</strong>en wolle, wer ihn angerührt habe, <strong>und</strong> wollten den, der es

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