Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch

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Markus 5,10—28 45 wie er sich deiner erbarmt hat. Und er ging fort und begann in der Dekapolis zu verkündigen, wie Großes ihm Jesus getan hatte, und alle verwunderten sich. Jesus hat die, denen er wohltat, nicht bei sich behalten gleichsam als Beweisstücke seiner Heilandsmacht, sondern sie alle in ihre natürlichen Verhältnisse zurückgestellt und nicht auf einen außergewöhnlichen Weg geführt. So sandte er auch diesen Geheilten heim in sein Haus und hat eben dadurch seinen Glauben ganz gemacht. Nicht nur in. der Nähe Jesu war er gegen seine Feinde sicher; er schützt ihn überall. Auch in seiner Heimat hatte Jesus für ihn einen Beruf: den Seinigen soll er Gottes "Wohltat melden und für sie das lebendige Zeugnis seines Erbarmens sein. Er tat das nicht nur im kleineren Kreis, sondern in der Dekapolis, in dem beträchtlichen Gebiet der blühenden griechischen Städte östlich vom Jordan und vom galiläischen See. So bekam auch dieser Landstrich, in dem Griechen und Syrer die Herren waren, daneben aber auch jüdische Gemeinden wohnten, einen Zeugen Jesu, der besonders nachdrücklich für ihn sprach. Den Vorsteher der Gemeinde/der Jesus zu seiner Tochter rief, kennt Markus mit Namen und erläutert uns auch, wie Jairus zu seiner Bitte kam. 5,21 bis 23: Und als Jesus im Schiff wieder an das andere Ufer hinübergefahren war, versammelte sich eine große Schar bei ihm, und er war am See. Und es kommt einer von den Vorstehern der Versammlung mit Namen Jairus und fällt, wie er ihn sah, zu seinen Füßen nieder, bittet ihn sehr und sagt: Mein Töchterchen ist in der größten Gefahr; komm, und lege ihm die Hände auf, damit es gerettet werde und lebe. Als sich Jairus entschloß, Jesus zu holen, war sein Kind noch am Leben, aber freilich schon dem Tode nahe. Er hätte nicht gewagt, Jesus zu der Toten zu rufen; daß er aber das entfliehende Leben noch aufhalte, das konnte ihm von Gott gegeben sein. Auf dem "Wege in sein Haus griff die blutflüssige Frau nach Jesu Gewand. Wieder läßt uns Markus erkennen, wie schwer und schmerzhaft die Not gewesen ist, die diese Frau zu Jesus trieb und die ihn bewog, sich ihr nicht zu entziehen und Gottes Macht nicht zu verbergen, sondern herrlich zu offenbaren. Wir wissen, wie Jesus die Stille suchte, und doch handelt er immer wieder in Gottes offenkundiger Macht. Warum er sein wunderbares Helfen nicht lassen kann, das macht uns der tiefe Jammer verständlich, vor dem er immer wieder stand. 5,24—28: Und er ging mit ihm weg, und eine große Schar ging ihm nach, und sie drängten ihn. Und eine Frau, die den Blutfluß seit, zwölf Jahren hatte und viel von vielen Ärzten gelitten und alle ihre Habe aufgebraucht hatte ohne Nutzen, sondern so, daß es ihr immer schlimmer ging, hatte von Jesus gehört, kam in der Menge und rührte von hinten seinen

Die Fahrt nach dem östlichen Ufer des Sees und die Ereignisse nach der Rückhehr "Mantel an. Denn sie sagte: Wenn ich nur seine Kleider anrühren kann, wird mir geholfen werden. Die Frau hatte eine lange Leidensgeschichte hinter sich, hatte es vergeblich mit den Ärzten versucht, sich dabei viel Beschwerde auferlegt, war arm dabei geworden und kränker als vorher. Ihre Lage war, soweit menschliche Augen sahen, hilf- und hoffnungslos. Da wird ihr Jesus bekannt, und nun erwacht in ihr die Hoffnung wieder mit dringender Kraft. Aber sie wagte nicht, ihn zu bitten. Jesus mochte sie ihr Übel nicht offenbaren, nicht nur, weil die natürliche Scham ihr den Mund verschloß, sondern weil der Eindruck der Heiligkeit Jesu diese verstärkte. Wäre er ein Arzt gewesen, der für Geld an ihr Heilversuche machte, so hätte sie es gewagt, mit ihm zu reden. Vor dem aber, der Gesundheit als Gabe und Gnade Gottes schenkt, hat sie eine tiefe Empfindung ihrer Unwürdigkeit. Dennoch behielt sie die Zuversicht, daß, wenn sie ihn heimlich berühren könnte, ohne daß er wüßte, wer und was sie sei, ihr geholfen sei. Schon Matthäus hat erzählt, daß Jesus den Griff nach seiner Quaste nicht unbemerkt ließ, sondern sich persönlich zur Frau wandte und die Heilung mit seiner eigenen Zusage ihrem Glauben gab. Das hat uns Markus nach seiner inneren Bedeutung noch deutlicher gemacht. 5,29.30: Und gleich vertrocknete der Quell ihres Bluts, und sie spürte an ihrem Leibe, daß sie von der Plage geheilt war. Und gleich erkannte Jesus bei sich die Kraft, die von ihm ausgegangen war, wandte sich in der Menge um und sagte: Wer hat meine Kleider angcrührtf Jesus hat absichtlich das Heimliche am Verhalten der Frau vereitelt. Es geschah ihr zwar zunächst, was sie begehrt hatte: die Heilung wurde ihr so zuteil, daß sie verborgen blieb. Obgleich Jesus die von ihm ausgegangene Kraft bei sich selbst erkannte, sich also dessen inwendig bewußt wurde, daß eine Heilung geschehen war, sah er noch nicht, wer sie empfangen hatte. Der Frau war das genug, aber Jesus nicht. Er wollte wissen, wer sein Kleid berührt habe. Niemand antwortete; die Frau schwieg erschrocken. Sie war auch jetzt, da sie bereits ihre Genesung empfand und das Herz ihr darob jubelte, durch die Heimlichkeit ihrer Handlung aufs neue bedrückt. Ohne Jesu Willen hatte sie sich seine Wohltat verschafft und sich damit über die Grenze hinaus gewagt, die sie ihm gegenüber zu bewahren hatte. Sie erbebt, wie sie jetzt persönlich vor ihn treten und von seinem Willen ihr Geschick empfangen soll. 5,31 : Und seine Jünger sagten zu ihm: Du siehst, wie die Menge dich drängt, und sagst: Wer hat mich angerührt? Auch hier wird an einem kleinen, aber bedeutsamen Zug wieder offenbar, wie die Denkweise der Jünger beständig derjenigen Jesu widersprach. Sie finden es seltsam, daß er im dichten Gedränge untersuchen wolle, wer ihn angerührt habe, und wollten den, der es

<strong>Markus</strong> 5,10—28 45<br />

wie er si<strong>ch</strong> deiner erbarmt hat. Und er ging fort <strong>und</strong> begann in der Dekapolis<br />

zu verkündigen, wie Großes ihm Jesus getan hatte, <strong>und</strong> alle verw<strong>und</strong>erten<br />

si<strong>ch</strong>. Jesus hat die, denen er wohltat, ni<strong>ch</strong>t bei si<strong>ch</strong> behalten glei<strong>ch</strong>sam als Beweisstücke<br />

seiner Heilandsma<strong>ch</strong>t, sondern sie alle in ihre natürli<strong>ch</strong>en Verhältnisse<br />

zurückgestellt <strong>und</strong> ni<strong>ch</strong>t auf einen außergewöhnli<strong>ch</strong>en Weg geführt. So<br />

sandte er au<strong>ch</strong> diesen Geheilten heim in sein Haus <strong>und</strong> hat eben dadur<strong>ch</strong> seinen<br />

Glauben ganz gema<strong>ch</strong>t. Ni<strong>ch</strong>t nur in. der Nähe Jesu war er gegen seine Feinde<br />

si<strong>ch</strong>er; er s<strong>ch</strong>ützt ihn überall. Au<strong>ch</strong> in seiner Heimat hatte Jesus für ihn einen<br />

Beruf: den Seinigen soll er Gottes "Wohltat melden <strong>und</strong> für sie das lebendige<br />

Zeugnis seines Erbarmens sein. Er tat das ni<strong>ch</strong>t nur im kleineren Kreis, sondern<br />

in der Dekapolis, in dem beträ<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en Gebiet der blühenden grie<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en<br />

Städte östli<strong>ch</strong> vom Jordan <strong>und</strong> vom galiläis<strong>ch</strong>en See. So bekam au<strong>ch</strong><br />

dieser Landstri<strong>ch</strong>, in dem Grie<strong>ch</strong>en <strong>und</strong> Syrer die Herren waren, daneben<br />

aber au<strong>ch</strong> jüdis<strong>ch</strong>e Gemeinden wohnten, einen Zeugen Jesu, der besonders<br />

<strong>na<strong>ch</strong></strong>drückli<strong>ch</strong> für ihn spra<strong>ch</strong>.<br />

Den Vorsteher der Gemeinde/der Jesus zu seiner To<strong>ch</strong>ter rief, kennt <strong>Markus</strong><br />

mit Namen <strong>und</strong> erläutert uns au<strong>ch</strong>, wie Jairus zu seiner Bitte kam. 5,21<br />

bis 23: Und als Jesus im S<strong>ch</strong>iff wieder an das andere Ufer hinübergefahren<br />

war, versammelte si<strong>ch</strong> eine große S<strong>ch</strong>ar bei ihm, <strong>und</strong> er war am See. Und es<br />

kommt einer von den Vorstehern der Versammlung mit Namen Jairus <strong>und</strong><br />

fällt, wie er ihn sah, zu seinen Füßen nieder, bittet ihn sehr <strong>und</strong> sagt: Mein<br />

Tö<strong>ch</strong>ter<strong>ch</strong>en ist in der größten Gefahr; komm, <strong>und</strong> lege ihm die Hände auf,<br />

damit es gerettet werde <strong>und</strong> lebe. Als si<strong>ch</strong> Jairus ents<strong>ch</strong>loß, Jesus zu holen,<br />

war sein Kind no<strong>ch</strong> am Leben, aber freili<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on dem Tode nahe. Er hätte<br />

ni<strong>ch</strong>t gewagt, Jesus zu der Toten zu rufen; daß er aber das entfliehende Leben<br />

no<strong>ch</strong> aufhalte, das konnte ihm von Gott gegeben sein.<br />

Auf dem "Wege in sein Haus griff die blutflüssige Frau <strong>na<strong>ch</strong></strong> Jesu Gewand.<br />

Wieder läßt uns <strong>Markus</strong> erkennen, wie s<strong>ch</strong>wer <strong>und</strong> s<strong>ch</strong>merzhaft die Not gewesen<br />

ist, die diese Frau zu Jesus trieb <strong>und</strong> die ihn bewog, si<strong>ch</strong> ihr ni<strong>ch</strong>t<br />

zu entziehen <strong>und</strong> Gottes Ma<strong>ch</strong>t ni<strong>ch</strong>t zu verbergen, sondern herrli<strong>ch</strong> zu offenbaren.<br />

Wir wissen, wie Jesus die Stille su<strong>ch</strong>te, <strong>und</strong> do<strong>ch</strong> handelt er immer<br />

wieder in Gottes offenk<strong>und</strong>iger Ma<strong>ch</strong>t. Warum er sein w<strong>und</strong>erbares Helfen<br />

ni<strong>ch</strong>t lassen kann, das ma<strong>ch</strong>t uns der tiefe Jammer verständli<strong>ch</strong>, vor dem er<br />

immer wieder stand. 5,24—28: Und er ging mit ihm weg, <strong>und</strong> eine große S<strong>ch</strong>ar<br />

ging ihm <strong>na<strong>ch</strong></strong>, <strong>und</strong> sie drängten ihn. Und eine Frau, die den Blutfluß seit,<br />

zwölf Jahren hatte <strong>und</strong> viel von vielen Ärzten gelitten <strong>und</strong> alle ihre Habe<br />

aufgebrau<strong>ch</strong>t hatte ohne Nutzen, sondern so, daß es ihr immer s<strong>ch</strong>limmer ging,<br />

hatte von Jesus gehört, kam in der Menge <strong>und</strong> rührte von hinten seinen

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