Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch
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<strong>Markus</strong> 4,240—29 39<br />
Glei<strong>ch</strong>nis vom Säemann enthalten war: Laßt die Saat ni<strong>ch</strong>t verderben, das<br />
Li<strong>ch</strong>t ni<strong>ch</strong>t verdunkelt werden, das "Wort ni<strong>ch</strong>t ungehört, sondern ringt,<br />
damit ihr das "Wort faßt <strong>und</strong> b.ewahrt! Der Ernst dieser Mahnung wird<br />
gerade dadur<strong>ch</strong> besonders tief, daß sie zuglei<strong>ch</strong> das Hö<strong>ch</strong>ste verheißt: Mit dem<br />
Wort ist Gottes vollkommene <strong>und</strong> ewige Gnade bei eu<strong>ch</strong>. Das Ringen <strong>na<strong>ch</strong></strong><br />
Gottes Gabe <strong>und</strong> die Fur<strong>ch</strong>t, sie zu verlieren, zu der uns Jesus beruft, ist aber<br />
ni<strong>ch</strong>t ruhelos, ni<strong>ch</strong>t glaubenslos. So wird sie immer, wenn unser Blick nur auf<br />
uns <strong>und</strong> unsere Pfli<strong>ch</strong>t geri<strong>ch</strong>tet ist <strong>und</strong> Gottes Werk vergißt, von dem do<strong>ch</strong><br />
alles, was uns aufgetragen ist, umgeben <strong>und</strong> gehalten wird. Darum entfa<strong>ch</strong>t<br />
Jesus glei<strong>ch</strong>zeitig mit unserem Ernst au<strong>ch</strong> unseren Glauben <strong>und</strong> versetzt uns<br />
dadur<strong>ch</strong> in den tiefen Frieden, daß er uns den Blick auf Gottes "Werk gewährt.<br />
Er führt uns deshalb no<strong>ch</strong> einmal zum Säemann. 4,26—29: Und er sagte: So ist<br />
Gottes Herrs<strong>ch</strong>aft, wie wenn ein Mens<strong>ch</strong> den Samen auf die Erde wirft <strong>und</strong><br />
s<strong>ch</strong>läft <strong>und</strong> aufsteht in der Na<strong>ch</strong>t <strong>und</strong> am Tag, <strong>und</strong> die Saat sproßt <strong>und</strong> streckt<br />
si<strong>ch</strong>, während er selbst es ni<strong>ch</strong>t weiß. Denn von selbst trägt die Erde Fru<strong>ch</strong>t,<br />
zuerst den grünen Halm, dann die Ähre, dann den reifen Weizen in der Ähre.<br />
Wenn aber die Fru<strong>ch</strong>t ausgewa<strong>ch</strong>sen ist, s<strong>ch</strong>ickt er glei<strong>ch</strong> die Si<strong>ch</strong>el; denn die<br />
Ernte ist da. Wenn der Säemann die Saat der Erde übergeben hat, so sorgt er<br />
si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t um die Saat, müht si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t um sie, beoba<strong>ch</strong>tet sie ni<strong>ch</strong>t einmal, um<br />
zu sehen, was aus ihr wird. Denn die Erde vermag mit der Kraft, die in ihr<br />
selber liegt, den lebendigen Keim zu erwecken, zu nähren <strong>und</strong> ins Wa<strong>ch</strong>stum<br />
zu treiben, ohne daß der Mens<strong>ch</strong> ihr hiebei helfen muß. Dabei geht es in geordnetem<br />
Gang, <strong>und</strong> dann fällt auf einmal dem Säemann der Gewinn seiner<br />
Arbeit zu.<br />
Jesus hat damit den Jüngern gezeigt, warum er in Ruhe <strong>und</strong> Frieden seine<br />
Tage verlebt, obwohl er so hohe Ziele, so unausdenkbare Aufgaben vor si<strong>ch</strong><br />
sieht. Er s<strong>ch</strong>aut auf die Welt als auf sein Arbeitsfeld, das er für Gott gewinnen<br />
will, s<strong>ch</strong>aut auf die Sünde als auf seinen Widersa<strong>ch</strong>er, die er im ganzen Mens<strong>ch</strong>enleben<br />
zertreten will, s<strong>ch</strong>aut auf das ewige Leben, das er ans Li<strong>ch</strong>t bringen<br />
will, so weit die Sterbli<strong>ch</strong>keit rei<strong>ch</strong>t. Wel<strong>ch</strong>e Ziele! Müssen sie ihn ni<strong>ch</strong>t in eine<br />
Arbeit ohne Ruh <strong>und</strong> Rast treiben, daß er fliegender Eile dur<strong>ch</strong> die Länder<br />
zieht <strong>und</strong> seine Stimme zum Donner ma<strong>ch</strong>t, der unablässig in jedes mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e<br />
Ohr hineins<strong>ch</strong>allt? Nein, er ma<strong>ch</strong>t es wie der Ackersmann, der die Saat<br />
ausstreut <strong>und</strong> s<strong>ch</strong>läft <strong>und</strong> aufsteht, wie die Na<strong>ch</strong>t <strong>und</strong> der Tag ihm kommt.<br />
Denn Gottes Rei<strong>ch</strong> wird dur<strong>ch</strong> seine eigene Kraft; es ist ja Gottes eigene Gegenwart,<br />
Gottes eigenes Leben, Geben, S<strong>ch</strong>affen, Führen <strong>und</strong> Regieren, <strong>und</strong><br />
das Wort, dur<strong>ch</strong> das er bei uns ist, ist ein lebendiger Same, der zu wa<strong>ch</strong>sen <strong>und</strong><br />
zu reifen die Kraft in si<strong>ch</strong> hat, weil es Gottes ist <strong>und</strong> Gott es ni<strong>ch</strong>t vergißt,