Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch
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3 8 Jesus bes<strong>ch</strong>reibt Gottes Herrs<strong>ch</strong>aft<br />
lebendigem Glauben <strong>na<strong>ch</strong></strong> oben. 4,24c: Und es wird eu<strong>ch</strong> hinzugetan werden.<br />
Gottes Gere<strong>ch</strong>tigkeit ist ni<strong>ch</strong>t karg, sondern ma<strong>ch</strong>t ihre Gabe rei<strong>ch</strong> über das<br />
hinaus, was unserem Fleiß entspri<strong>ch</strong>t. Das gilt von Gottes großer Gnade, die<br />
unsere s<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>e Treue <strong>und</strong> kleine Liebe mit ihrem großen Segen lohnt, aber<br />
au<strong>ch</strong> vom Ernst seines Geri<strong>ch</strong>ts, der uns unseren Lei<strong>ch</strong>tsinn <strong>und</strong> unsere Trägheit,<br />
in unseren Augen so kleine Dinge, bitter büßen läßt.<br />
Für die Jünger war es damals die Zeit des Sammeins, in der sie aus Jesu<br />
Wort ihren inwendigen S<strong>ch</strong>atz gewannen, den sie ihr Leben lang in ihrer gan- ,<br />
zen Arbeit auszunützen hatten. Deshalb hat sie Jesus gemahnt: Seid fleißig zu<br />
hören! Gebt a<strong>ch</strong>t, daß ihr wirkli<strong>ch</strong> hört <strong>und</strong> faßt, was mein Wort eu<strong>ch</strong> gibt.<br />
4,25: Denn wer hat, dem wird gegeben werden, <strong>und</strong> wer ni<strong>ch</strong>t hat, dem wird<br />
au<strong>ch</strong> genommen werden, was er hat. An das, was wir haben, s<strong>ch</strong>ließt si<strong>ch</strong><br />
Gottes neue Gabe an <strong>und</strong> kommt uns zu, .wenn wir die alte Gabe bewahrten,<br />
zu unserem Eigentum ma<strong>ch</strong>ten <strong>und</strong> mit Treue brau<strong>ch</strong>ten. Blieb sie uns unnütz<br />
<strong>und</strong> unfru<strong>ch</strong>tbar, so folgt ni<strong>ch</strong>t neue Begabung darauf, sondern Entzug dessen,<br />
was uns do<strong>ch</strong> umsonst verliehen war. <strong>Die</strong>ser Spru<strong>ch</strong> erklärt bei Matthäus,<br />
13,12, weshalb Jesus sein Wort zum Glei<strong>ch</strong>nis ma<strong>ch</strong>t, <strong>und</strong> gilt dort ni<strong>ch</strong>t nur<br />
den Jüngern, sondern zuglei<strong>ch</strong> der Judens<strong>ch</strong>aft, der ni<strong>ch</strong>t gegeben wird, weil<br />
sie das ni<strong>ch</strong>t wirkli<strong>ch</strong> hat, was Gott ihr bisher gab. <strong>Markus</strong> hat uns diesen<br />
Spru<strong>ch</strong> so vorgehalten, wie er den Jüngern <strong>und</strong> der Kir<strong>ch</strong>e gilt <strong>und</strong> diese zur<br />
Treue gegen Jesu Wort beruft. Ähnli<strong>ch</strong> steht der Spru<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> bei Matthäus,<br />
25,29, zum zweitenmal; dort ist er ebenfalls auf den Beruf der Jünger angewandt,<br />
denen Jesus sein Vermögen dazu gibt, damit sie es mehren, <strong>und</strong> denen<br />
er als seinen Dank für die Treue gegen sein Wort seine ewige Gemeins<strong>ch</strong>aft<br />
gewährt.<br />
Mit dem Spru<strong>ch</strong> vom Maß, das so zu uns wiederkehrt, wie wir es brau<strong>ch</strong>ten,<br />
widersteht Jesus in der Bergpredigt, 7,2, unserem hoffärtigen <strong>und</strong> harten<br />
Sinn, der dann, wenn Böses ges<strong>ch</strong>ieht, an ni<strong>ch</strong>ts anderes denkt als an das Geri<strong>ch</strong>t<br />
<strong>und</strong> ni<strong>ch</strong>t verzeihen mag, sondern den anderen ihre S<strong>ch</strong>uld s<strong>ch</strong>wer <strong>und</strong><br />
s<strong>ch</strong>arf in Re<strong>ch</strong>nung bringt. Weil dieser Spru<strong>ch</strong> die überall gültige Regel der<br />
göttli<strong>ch</strong>en Gere<strong>ch</strong>tigkeit ausdrückt, war er zu mannigfa<strong>ch</strong>er Anwendung ges<strong>ch</strong>ickt.<br />
Er ist au<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>werli<strong>ch</strong> von Jesus zuerst in diese Form gebra<strong>ch</strong>t worden,<br />
da er in derselben Fassung au<strong>ch</strong> zum S<strong>ch</strong>atz der Weisheit Israels gehört.<br />
<strong>Die</strong>selbe göttli<strong>ch</strong>e Gere<strong>ch</strong>tigkeit versagt unserer Härte seine Vergebung <strong>und</strong><br />
entzieht unserer trägen Unlust sein Wort, <strong>und</strong> dieselbe Gnade fügt zu unserem<br />
Verzeihen sein Verzeihen <strong>und</strong> begabt unser offenes Ohr mit seinem Wort<br />
<strong>und</strong> Geist.<br />
Alle diese Worte enthalten mit tiefem Ernst dieselbe Mahnung, die im