Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch

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27.08.2013 Aufrufe

Markus 4,22—4,24 b 37 und im hellen Licht seines Auges steht, weshalb ihm auch die Offenbarung sicher kommt. Markus hat uns soeben berichtet, was Jesus einzig seinen Jüngern gesagt hat, und doch soll sein Evangelium durch Gottes große Kirche wandern. So ist es Jesu Wille gewesen. Er hat kein Geheimnis gehabt in dem Sinn^ daß das, was er den Seinigen heimlich sagte, nur bei ihnen bleiben sollte, sondern hat ihnen sein "Wort dazu gegeben, damit es durch sie in die Welt komme. Denselben Spruch hat Matthäus in der Aussendungsrede bei der Ermahnung zum mutigen Leiden gegeben, 10,26, weil die Schande und Verfolgung auf Jesus und seine Jünger Verborgenheit legt, so daß sie deshalb ihren Trost darin finden müssen, daß alles Verborgene offenbar wird. Allein nicht erst durch die Verfolgung und Feindschaft der Menschen bekommt Gottes Reich eine verborgene Gestalt, sondern es tritt von Anfang an nicht anders in die Welt hinein und an uns heran, weil es dem gleicht, was der Säemann tut und erlebt. Darum sollen wir Jesu verborgenes Werk und verhülltes Wort nicht verachten, vielmehr hören. 4,23 : Wer Ohren hat, so daß er hören kann, der höre! Hier lohnt es sich, zu hören, und hier straft es sich, nicht zu hören. Wenn Jesus vor uns steht, ist die Stunde da, für die uns unser Ohr gegeben ist und wir es zu brauchen haben. Alles, was zum Preise des Worts gesprochen ist, macht auch das Hören groß und wichtig, weil das Wort nur durch das Hören aufgenommen wird. 4,24a: Und er sagte zu ihnen: Gebt acht, was ihr hört, was ihr mit offenem Ohr in euer Herz aufnehmt. Wir sollen nicht fremde Worte hören, die nicht von Jesus kommen, sollen auch sein Wort nicht verkürzt und nur stückweise hören, sondern ganz. 4,24b: Mit welchem Maß ihr meßt, wird euch gemessen werden. Auch über die Bewegung unseres inwendigen Lebens regiert fest und sicher Gottes Gerechtigkeit, die das Maß, das wir selber brauchen, auch auf uns anwendet und uns das zuteilt, was unserem eigenen Verhalten entspricht. Deshalb haben wir darauf bedacht zu sein, ganz und richtig zu hören, was uns Jesus sagt. Brauchen wir hierbei ein kleines, armes Maß als leichtsinnige, träge Hörer oder als Hörer mit unreinem Ohr, die das Wort mit dem Eigenen mengen und entstellen, so wird dasselbe Maß auch für uns gebraucht, und wir empfangen wenige wenig Kenntnis, wenig inwendiges Vermögen, wenig Hilfe von oben und bleiben an Geist und Kraft arme Menschen, die für Gottes Werk unbrauchbar sind. Hören wir treu, klar und reichlich, so daß uns die Tiefe und Kraft des Worts zu eigen wird, so braucht auch Gottes Gnade ihr reiches, volles Maß, gibt dem inwendigen Menschen ein kräftiges Wachstum, schenkt uns gedeihende Arbeit und wendet unseren Lauf mit

3 8 Jesus beschreibt Gottes Herrschaft lebendigem Glauben nach oben. 4,24c: Und es wird euch hinzugetan werden. Gottes Gerechtigkeit ist nicht karg, sondern macht ihre Gabe reich über das hinaus, was unserem Fleiß entspricht. Das gilt von Gottes großer Gnade, die unsere schwache Treue und kleine Liebe mit ihrem großen Segen lohnt, aber auch vom Ernst seines Gerichts, der uns unseren Leichtsinn und unsere Trägheit, in unseren Augen so kleine Dinge, bitter büßen läßt. Für die Jünger war es damals die Zeit des Sammeins, in der sie aus Jesu Wort ihren inwendigen Schatz gewannen, den sie ihr Leben lang in ihrer gan- , zen Arbeit auszunützen hatten. Deshalb hat sie Jesus gemahnt: Seid fleißig zu hören! Gebt acht, daß ihr wirklich hört und faßt, was mein Wort euch gibt. 4,25: Denn wer hat, dem wird gegeben werden, und wer nicht hat, dem wird auch genommen werden, was er hat. An das, was wir haben, schließt sich Gottes neue Gabe an und kommt uns zu, .wenn wir die alte Gabe bewahrten, zu unserem Eigentum machten und mit Treue brauchten. Blieb sie uns unnütz und unfruchtbar, so folgt nicht neue Begabung darauf, sondern Entzug dessen, was uns doch umsonst verliehen war. Dieser Spruch erklärt bei Matthäus, 13,12, weshalb Jesus sein Wort zum Gleichnis macht, und gilt dort nicht nur den Jüngern, sondern zugleich der Judenschaft, der nicht gegeben wird, weil sie das nicht wirklich hat, was Gott ihr bisher gab. Markus hat uns diesen Spruch so vorgehalten, wie er den Jüngern und der Kirche gilt und diese zur Treue gegen Jesu Wort beruft. Ähnlich steht der Spruch auch bei Matthäus, 25,29, zum zweitenmal; dort ist er ebenfalls auf den Beruf der Jünger angewandt, denen Jesus sein Vermögen dazu gibt, damit sie es mehren, und denen er als seinen Dank für die Treue gegen sein Wort seine ewige Gemeinschaft gewährt. Mit dem Spruch vom Maß, das so zu uns wiederkehrt, wie wir es brauchten, widersteht Jesus in der Bergpredigt, 7,2, unserem hoffärtigen und harten Sinn, der dann, wenn Böses geschieht, an nichts anderes denkt als an das Gericht und nicht verzeihen mag, sondern den anderen ihre Schuld schwer und scharf in Rechnung bringt. Weil dieser Spruch die überall gültige Regel der göttlichen Gerechtigkeit ausdrückt, war er zu mannigfacher Anwendung geschickt. Er ist auch schwerlich von Jesus zuerst in diese Form gebracht worden, da er in derselben Fassung auch zum Schatz der Weisheit Israels gehört. Dieselbe göttliche Gerechtigkeit versagt unserer Härte seine Vergebung und entzieht unserer trägen Unlust sein Wort, und dieselbe Gnade fügt zu unserem Verzeihen sein Verzeihen und begabt unser offenes Ohr mit seinem Wort und Geist. Alle diese Worte enthalten mit tiefem Ernst dieselbe Mahnung, die im

<strong>Markus</strong> 4,22—4,24 b 37<br />

<strong>und</strong> im hellen Li<strong>ch</strong>t seines Auges steht, weshalb ihm au<strong>ch</strong> die <strong>Offenbarung</strong><br />

si<strong>ch</strong>er kommt. <strong>Markus</strong> hat uns soeben beri<strong>ch</strong>tet, was Jesus einzig seinen Jüngern<br />

gesagt hat, <strong>und</strong> do<strong>ch</strong> soll sein Evangelium dur<strong>ch</strong> Gottes große Kir<strong>ch</strong>e<br />

wandern. So ist es Jesu Wille gewesen. Er hat kein Geheimnis gehabt in dem<br />

Sinn^ daß das, was er den Seinigen heimli<strong>ch</strong> sagte, nur bei ihnen bleiben sollte,<br />

sondern hat ihnen sein "Wort dazu gegeben, damit es dur<strong>ch</strong> sie in die Welt<br />

komme.<br />

Denselben Spru<strong>ch</strong> hat Matthäus in der Aussendungsrede bei der Ermahnung<br />

zum mutigen Leiden gegeben, 10,26, weil die S<strong>ch</strong>ande <strong>und</strong> Verfolgung<br />

auf Jesus <strong>und</strong> seine Jünger Verborgenheit legt, so daß sie deshalb ihren Trost<br />

darin finden müssen, daß alles Verborgene offenbar wird. Allein ni<strong>ch</strong>t erst<br />

dur<strong>ch</strong> die Verfolgung <strong>und</strong> Feinds<strong>ch</strong>aft der Mens<strong>ch</strong>en bekommt Gottes Rei<strong>ch</strong><br />

eine verborgene Gestalt, sondern es tritt von Anfang an ni<strong>ch</strong>t anders in die<br />

Welt hinein <strong>und</strong> an uns heran, weil es dem glei<strong>ch</strong>t, was der Säemann tut <strong>und</strong><br />

erlebt.<br />

Darum sollen wir Jesu verborgenes Werk <strong>und</strong> verhülltes Wort ni<strong>ch</strong>t vera<strong>ch</strong>ten,<br />

vielmehr hören. 4,23 : Wer Ohren hat, so daß er hören kann, der höre!<br />

Hier lohnt es si<strong>ch</strong>, zu hören, <strong>und</strong> hier straft es si<strong>ch</strong>, ni<strong>ch</strong>t zu hören. Wenn Jesus<br />

vor uns steht, ist die St<strong>und</strong>e da, für die uns unser Ohr gegeben ist <strong>und</strong> wir es<br />

zu brau<strong>ch</strong>en haben. Alles, was zum Preise des Worts gespro<strong>ch</strong>en ist, ma<strong>ch</strong>t au<strong>ch</strong><br />

das Hören groß <strong>und</strong> wi<strong>ch</strong>tig, weil das Wort nur dur<strong>ch</strong> das Hören aufgenommen<br />

wird. 4,24a: Und er sagte zu ihnen: Gebt a<strong>ch</strong>t, was ihr hört, was ihr mit<br />

offenem Ohr in euer Herz aufnehmt. Wir sollen ni<strong>ch</strong>t fremde Worte hören,<br />

die ni<strong>ch</strong>t von Jesus kommen, sollen au<strong>ch</strong> sein Wort ni<strong>ch</strong>t verkürzt <strong>und</strong> nur<br />

stückweise hören, sondern ganz. 4,24b: Mit wel<strong>ch</strong>em Maß ihr meßt, wird eu<strong>ch</strong><br />

gemessen werden. Au<strong>ch</strong> über die Bewegung unseres inwendigen Lebens regiert<br />

fest <strong>und</strong> si<strong>ch</strong>er Gottes Gere<strong>ch</strong>tigkeit, die das Maß, das wir selber brau<strong>ch</strong>en,<br />

au<strong>ch</strong> auf uns anwendet <strong>und</strong> uns das zuteilt, was unserem eigenen Verhalten<br />

entspri<strong>ch</strong>t. Deshalb haben wir darauf beda<strong>ch</strong>t zu sein, ganz <strong>und</strong> ri<strong>ch</strong>tig zu<br />

hören, was uns Jesus sagt. Brau<strong>ch</strong>en wir hierbei ein kleines, armes Maß als<br />

lei<strong>ch</strong>tsinnige, träge Hörer oder als Hörer mit unreinem Ohr, die das Wort mit<br />

dem Eigenen mengen <strong>und</strong> entstellen, so wird dasselbe Maß au<strong>ch</strong> für uns gebrau<strong>ch</strong>t,<br />

<strong>und</strong> wir empfangen wenige wenig Kenntnis, wenig inwendiges Vermögen,<br />

wenig Hilfe von oben <strong>und</strong> bleiben an Geist <strong>und</strong> Kraft arme Mens<strong>ch</strong>en,<br />

die für Gottes Werk unbrau<strong>ch</strong>bar sind. Hören wir treu, klar <strong>und</strong> rei<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>, so<br />

daß uns die Tiefe <strong>und</strong> Kraft des Worts zu eigen wird, so brau<strong>ch</strong>t au<strong>ch</strong> Gottes<br />

Gnade ihr rei<strong>ch</strong>es, volles Maß, gibt dem inwendigen Mens<strong>ch</strong>en ein kräftiges<br />

Wa<strong>ch</strong>stum, s<strong>ch</strong>enkt uns gedeihende Arbeit <strong>und</strong> wendet unseren Lauf mit

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