Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch
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3 6 Jesus bes<strong>ch</strong>reibt Gottes Herrs<strong>ch</strong>aft<br />
kommt, um versteckt zu bleiben, sondern dazu, damit es strahle <strong>und</strong> mit seiner<br />
Li<strong>ch</strong>tkraft dur<strong>ch</strong> die Mens<strong>ch</strong>heit dringe. Darin liegt aber au<strong>ch</strong> die Weisung für<br />
die Boten Jesu <strong>und</strong> für seine ganze Gemeinde, die uns zeigt, wann wir uns von<br />
Jesus s<strong>ch</strong>eiden würden <strong>und</strong> gegen ihn handelten: dann, wenn wir sein Wort<br />
begrüben, entstellten <strong>und</strong> bänden, daß es ni<strong>ch</strong>t mehr leu<strong>ch</strong>ten kann, während<br />
er es do<strong>ch</strong> dazu gebra<strong>ch</strong>t hat, daß es die Finsternis vertreibe, <strong>und</strong> es jedem<br />
dazu gibt, damit wir es dur<strong>ch</strong> unser "Wort <strong>und</strong> unseren Wandel au<strong>ch</strong> anderen<br />
geben.<br />
Weil aber die Jünger lei<strong>ch</strong>t verzagt <strong>und</strong> glaubenslos auf seine Verborgenheit<br />
blickten <strong>und</strong> si<strong>ch</strong> sorgten, ob au<strong>ch</strong> wirkli<strong>ch</strong> das wenige, was er jetzt in<br />
der Stille Galiläas tat, <strong>und</strong> die s<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>ten Worte, die er jetzt für sein kleines<br />
Häuflein spra<strong>ch</strong>, das Li<strong>ch</strong>t in die Welt zu bringen vermö<strong>ch</strong>ten, <strong>und</strong> au<strong>ch</strong> ängstli<strong>ch</strong><br />
auf si<strong>ch</strong> selber sahen, ob sie wohl imstande seien, aus der Welt die Finsternis<br />
zu vertreiben, darum hat ihnen Jesus weiter gesagt, 4,22: Denn es gibt<br />
Verborgenes nur dazu, daß es offenbar werde, <strong>und</strong> Heimli<strong>ch</strong>es nur dazu, damit<br />
es an die Si<strong>ch</strong>tbarkeit komme. Das tönt zunä<strong>ch</strong>st seltsam, weil man die<br />
Dinge ni<strong>ch</strong>t dazu verbirgt, damit sie offenbar werden, sondern damit sie verborgen<br />
seien. Jesus s<strong>ch</strong>aut aber über das nä<strong>ch</strong>ste Ziel zum letzten Ende hinaus.<br />
Es kommt do<strong>ch</strong> alles ans Li<strong>ch</strong>t, <strong>und</strong> wenn es zunä<strong>ch</strong>st verborgen bleibt, so<br />
dient diese Heimli<strong>ch</strong>keit nur dazu, damit es wohlbehalten <strong>und</strong> unverdorben<br />
bleibe bis auf die Zeit, in der es aus seiner Bedeckung herausgeholt wird <strong>und</strong><br />
nun offenbar im hellen Li<strong>ch</strong>t ers<strong>ch</strong>eint. Jesus hat hier zunä<strong>ch</strong>st sein eigenes<br />
Wort <strong>und</strong> Werk im Auge. Gott hat ihn ni<strong>ch</strong>t dazu in die Verborgenheit gesetzt,<br />
damit er verborgen bleibe, sondern dies zum Ende <strong>und</strong> Ziel seines Weges<br />
gema<strong>ch</strong>t, daß er den Mens<strong>ch</strong>en offenbar werde, <strong>und</strong> gerade der stille, demütige<br />
Weg, auf dem ihn Gott führt, ist das re<strong>ch</strong>te Mittel, wodur<strong>ch</strong> ihm s<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong><br />
die Größe zufällt, mit der er alle überragt. So ist au<strong>ch</strong> sein Wort jetzt no<strong>ch</strong> ins<br />
Glei<strong>ch</strong>nis versteckt, ni<strong>ch</strong>t damit es unverstanden bleibe oder nur wenigen<br />
diene, als lägen ihm bloß die Jünger am Herzen, daß sie Gott finden <strong>und</strong> in<br />
seine Gnade gelangen; vielmehr wird ihm die Zeit kommen, in der es ohne<br />
Hüllen mit heller Deutli<strong>ch</strong>keit der Welt Gott zeigen <strong>und</strong> viele zu ihm berufen<br />
wird. Au<strong>ch</strong> der Jünger, wenn er in enger*Verborgenheit festgehalten wird <strong>und</strong><br />
im Kleinen Treue üben muß, soll ni<strong>ch</strong>t sorgen <strong>und</strong> zweifeln, als wäre deswegen<br />
sein <strong>Die</strong>nst unnütz <strong>und</strong> sein Werk gering; vielmehr kommt allem Verborgenen<br />
die <strong>Offenbarung</strong>, mit der si<strong>ch</strong> zeigen wird, daß dieser Weg des<br />
Wartens in bes<strong>ch</strong>eidener Beugung Gottes gerade Straße war zum hohen Ziel.<br />
<strong>Die</strong>s alles hat darin seinen Gr<strong>und</strong>, daß das Verborgene für Gott s<strong>ch</strong>on offenbar<br />
ist, <strong>und</strong> au<strong>ch</strong> das, was in heimli<strong>ch</strong>er Stille ges<strong>ch</strong>ieht, ihn zum Zeugen hat