Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch

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Lukas 24,3 6—47a 337 konnten und sich verwunderten, sagte er ihnen: Habt ihr hier etwas, was man essen kann? Sie aber reichten ihm ein Stück eines gebratenen Fisches. Und er nahm es und aß es vor ihnen. Nun ist es uns f reilidi völlig unmöglich, ein Bild von dem zu gewinnen, was Jesu Auferstehung ihm gegeben hat. Er bleibt derselbe und kehrt doch nicht in die alte Lebensstufe zurück, sondern ist ein Neuer geworden. Er beherrscht den Raum, wie wir ihn nicht beherrschen, ist hier und dort mit seinem Willen, dringt durch das, was uns undurchdringlich ist, und steht somit zu unserer Natur in einem völlig anderen Verhältnis als wir. Und doch bleibt er eine leibliche Gestalt, und es lebt an ihm das fort, was er vor seinem Sterben an sich trug. Da stehen wir vor einem Wunder, das uns noch völlig undurchdringlich ist. 24,44: Er sagte aber zu ihnen: Das sind meine Worte, die ich zu euch gesprochen habe, als ich noch bei euch war, daß alles erfüllt werden muß, was im Gesetz Moses und den Propheten und Psalmen über mich geschrieben ist. Seine Sorge geht wieder darauf, daß das, was die Jünger jetzt erleben, mit seinem Wort und mit der Bibel für sie in eine helle Übereinstimmung trete. Sie haben darin die Erfüllung seiner Worte vor Augen, die er ihnen über sein Ende gesagt hat, und damit auch die Erfüllung dessen, was die Schrift über ihn sprach. 24,45: Da öffnete er ihnen den Verstand, daß sie die Sprüche verstanden. Sie kannten sie längst, erfassen sie aber jetzt mit einem neuen Blick. Als Jesus früher zu ihnen von seinem Ende sprach, hatten sie, wie Lukas stark betonte, kein Verständnis für sein Wort. Nun war es da. Nun stand es hell in ihrem Blick: daß der Christus gelitten hat, war kein Schaden, nicht nur der Menschen Tat, die aus ihrer Bosheit kam, sondern Gottes Wille und Gottes eigenes Werk und trug seine volle Gnade in sich? Weil er litt, erstand er aus den Toten und machte dadurch alles Verheißene wahr und stand nun vor ihnen als der, der ihnen für immer mit allen Gaben des göttlichen Reichs gegeben war. Nun sagt er ihnen, was noch weiter zu geschehen hat, damit die Schrift erfüllt werde und sein Tod und Auferstehen ihre Frucht finde. 24,46.47a: Und er sagte zu ihnen: So ist geschrieben, daß der Christus leide und aus den Toten am dritten Tag auferstehe und auf Grund seines Namens Buße zur Vergebung der Sünden bei allen Völkern verkündigt werde. So schließt sich das Ende des Evangeliums mit seinem Anfang^zusammen. Buße zur Vergebung der Sünden verkündigte der Täufer; aber er brachte diese Botschaft nur zu Israel. Nun ergeht sie an alle Völker; denn sie ist nun auf Jesu Namen gestellt. Seiner

33 8 Die Ostergeschichte Kreuzestat wegen und weil er der Auferstandene ist, ruft er jedermann von seinem bösen "Wege ab, nimmt die Schuld desselben allen ab und hat eine Gnade für alle bereit, durch die alles umgewandelt und aufgehoben ist, was sie mit ihren Sünden sich bereiteten. Auch Matthäus wies mit dem letzten Wort auf den Anfang des Werkes Jesu zurück, da dieser die Seinen mit der Taufe zu allen Völkern sendet, gleichwie Johannes mit der Taufe zu Israel geschickt worden ist. Lukas spricht nicht von der Taufe, sondern von dem Wort, das der Täufer einst und die Jünger jetzt ausrichten, durch das verkündigt und aufgeschlossen wird, was uns Gottes Gnade mit der Taufe schenkt. In beiden Berichten wird der Unterschied der neuen Anbietung der Gnade von der alten nicht nur darein gesetzt, daß sie jetzt an alle Welt gerichtet ist, sondern darein, daß sie nun im Namen des Christus begründet ist. Auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Geistes gründet sich die Taufe der Apostel, auf den Namen Jesu ihre Verkündigung der Buße zur Vergebung der Sünden. Das ist kein ins Wesen greifender Unterschied. Weil der Vater in Christus ist und er durch den Geist sein Werk an uns vollbringt, darum ist er der, der uns vom bösen Weg hilft und mit seiner Vergebung alle Schuld begräbt. 24,47b. 48: Fangt von Jerusalem an, ihr, die Zeugen dieser Dinge,Wál sie mit Jesus gelebt haben, ihn am Kreuze sahen und wieder im Leben sehen, wisr sen sie, was sein Name bedeutet und wem er gehört, und haben deshalb allen Völkern das zu sagen, was ihnen in seinem Namen verkündigt werden muß. Sie hatten noch eine besondere Weisung Jesu darüber nötig, wie sie sich zu Jerusalem zu stellen hätten. Wird der Stadt, die Jesus gekreuzigt hat, nochmals Buße, nochmals die Vergebung der Sünden verkündigt? Sie sollen so zu allen Völkern seine Botschaft bringen, daß sie den Anfang mit Jerusalem machen. An dieses ergeht das Evangelium zuerst. Indem Jesus den Seinen diesen Auftrag geben kann, ist seine Bitte am Kreuz „Vergib ihnen!" erhört. Zu dem, was die Jünger daran haben, daß sie die Zeugen der Geschichte Jesu sind, erhalten sie noch eine neue Ausrüstung. 24,49a: Und sehtí ido sende die Verheißung meines Vaters auf euch. Das uns von Gott Versprochene ist sein Geist, seine inwendige Gegenwart bei uns, durch die er unser inwendiges Leben in seine schöpferischen Hände nimmt und aus seiner heiligen Wahrheit und liebe speist. Das ist die neue Tat, die Jesus vor sich hat, durch die er seine Gemeinschaft mit den Jüngern vollenden wird. Er selbst sendet ihnen den Geist. Sie genießen im Besitz desselben wie die Gabe des Vaters so auch die des Sohnes. . 24,49b: Ihr aber bleibt in der Stadt, bis ihr aus der Höhe Kraft anzieht. Die

<strong>Lukas</strong> 24,3 6—47a 337<br />

konnten <strong>und</strong> si<strong>ch</strong> verw<strong>und</strong>erten, sagte er ihnen: Habt ihr hier etwas, was man<br />

essen kann? Sie aber rei<strong>ch</strong>ten ihm ein Stück eines gebratenen Fis<strong>ch</strong>es. Und er<br />

nahm es <strong>und</strong> aß es vor ihnen.<br />

Nun ist es uns f reilidi völlig unmögli<strong>ch</strong>, ein Bild von dem zu gewinnen, was<br />

Jesu Auferstehung ihm gegeben hat. Er bleibt derselbe <strong>und</strong> kehrt do<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />

in die alte Lebensstufe zurück, sondern ist ein Neuer geworden. Er beherrs<strong>ch</strong>t<br />

den Raum, wie wir ihn ni<strong>ch</strong>t beherrs<strong>ch</strong>en, ist hier <strong>und</strong> dort mit seinem Willen,<br />

dringt dur<strong>ch</strong> das, was uns <strong>und</strong>ur<strong>ch</strong>dringli<strong>ch</strong> ist, <strong>und</strong> steht somit zu unserer<br />

Natur in einem völlig anderen Verhältnis als wir. Und do<strong>ch</strong> bleibt er eine<br />

leibli<strong>ch</strong>e Gestalt, <strong>und</strong> es lebt an ihm das fort, was er vor seinem Sterben an<br />

si<strong>ch</strong> trug. Da stehen wir vor einem W<strong>und</strong>er, das uns no<strong>ch</strong> völlig <strong>und</strong>ur<strong>ch</strong>dringli<strong>ch</strong><br />

ist.<br />

24,44: Er sagte aber zu ihnen: Das sind meine Worte, die i<strong>ch</strong> zu eu<strong>ch</strong> gespro<strong>ch</strong>en<br />

habe, als i<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> bei eu<strong>ch</strong> war, daß alles erfüllt werden muß, was<br />

im Gesetz Moses <strong>und</strong> den Propheten <strong>und</strong> Psalmen über mi<strong>ch</strong> ges<strong>ch</strong>rieben ist.<br />

Seine Sorge geht wieder darauf, daß das, was die Jünger jetzt erleben, mit<br />

seinem Wort <strong>und</strong> mit der Bibel für sie in eine helle Übereinstimmung trete.<br />

Sie haben darin die Erfüllung seiner Worte vor Augen, die er ihnen über sein<br />

Ende gesagt hat, <strong>und</strong> damit au<strong>ch</strong> die Erfüllung dessen, was die S<strong>ch</strong>rift über<br />

ihn spra<strong>ch</strong>. 24,45: Da öffnete er ihnen den Verstand, daß sie die Sprü<strong>ch</strong>e verstanden.<br />

Sie kannten sie längst, erfassen sie aber jetzt mit einem neuen Blick.<br />

Als Jesus früher zu ihnen von seinem Ende spra<strong>ch</strong>, hatten sie, wie <strong>Lukas</strong> stark<br />

betonte, kein Verständnis für sein Wort. Nun war es da. Nun stand es hell in<br />

ihrem Blick: daß der Christus gelitten hat, war kein S<strong>ch</strong>aden, ni<strong>ch</strong>t nur der<br />

Mens<strong>ch</strong>en Tat, die aus ihrer Bosheit kam, sondern Gottes Wille <strong>und</strong> Gottes<br />

eigenes Werk <strong>und</strong> trug seine volle Gnade in si<strong>ch</strong>? Weil er litt, erstand er aus<br />

den Toten <strong>und</strong> ma<strong>ch</strong>te dadur<strong>ch</strong> alles Verheißene wahr <strong>und</strong> stand nun vor<br />

ihnen als der, der ihnen für immer mit allen Gaben des göttli<strong>ch</strong>en Rei<strong>ch</strong>s<br />

gegeben war.<br />

Nun sagt er ihnen, was no<strong>ch</strong> weiter zu ges<strong>ch</strong>ehen hat, damit die S<strong>ch</strong>rift erfüllt<br />

werde <strong>und</strong> sein Tod <strong>und</strong> Auferstehen ihre Fru<strong>ch</strong>t finde. 24,46.47a: Und<br />

er sagte zu ihnen: So ist ges<strong>ch</strong>rieben, daß der Christus leide <strong>und</strong> aus den Toten<br />

am dritten Tag auferstehe <strong>und</strong> auf Gr<strong>und</strong> seines Namens Buße zur Vergebung<br />

der Sünden bei allen Völkern verkündigt werde. So s<strong>ch</strong>ließt si<strong>ch</strong> das Ende des<br />

Evangeliums mit seinem Anfang^zusammen. Buße zur Vergebung der Sünden<br />

verkündigte der Täufer; aber er bra<strong>ch</strong>te diese Bots<strong>ch</strong>aft nur zu Israel. Nun<br />

ergeht sie an alle Völker; denn sie ist nun auf Jesu Namen gestellt. Seiner

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