Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch
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<strong>Lukas</strong> 24,12—24 335<br />
reinigt <strong>und</strong> zum Glauben gebra<strong>ch</strong>t. Ihnen tat ni<strong>ch</strong>t mehr ein Engel, sondern<br />
Jesus selbst diesen <strong>Die</strong>nst. 24,13: Und sieh! zwei aus ihnen gingen am selben<br />
Tag in ein Dorf, das se<strong>ch</strong>zig Stadien von Jerusalem entfernt ist, mit Namen<br />
Emmaus. Das Stadium betrug 600 grie<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>e Fuß; somit lag Emmaus etwa<br />
zwei <strong>und</strong> eine halbe St<strong>und</strong>e von Jerusalem entfernt. Wo der Ort lag, darüber<br />
läßt si<strong>ch</strong> kein si<strong>ch</strong>eres Urteil mehr gewinnen. Freili<strong>ch</strong> gab es damals ein großes<br />
Emmaus, das stadtähnli<strong>ch</strong> geworden war, am Fuß des judäis<strong>ch</strong>en Berglands,<br />
wo die zur Ebene si<strong>ch</strong> ziehenden Hügel beginnen, dessen Name heute no<strong>ch</strong> an<br />
der alten Lage der Stadt haftet: Amwas. Allein für dieses au<strong>ch</strong> sonst in der<br />
Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te Palästinas oft genannte Emmaus wäre die Entfernung von Jerusalem<br />
viel zu gering ges<strong>ch</strong>ätzt, <strong>und</strong> au<strong>ch</strong> der Fortgang der Erzählung ma<strong>ch</strong>t<br />
unwahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong>, daß die Jünger am Abend no<strong>ch</strong> so weite Wege zurücklegten.<br />
Es s<strong>ch</strong>eint darum damals no<strong>ch</strong> ein zweites, kleineres Emmaus näher bei Jerusalem<br />
gegeben zu haben, über das si<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>ts Si<strong>ch</strong>eres sagen läßt. Der eine<br />
der beiden Jünger war Kleopas. Dur<strong>ch</strong> alten, der Bea<strong>ch</strong>tung wohl würdigen<br />
Beri<strong>ch</strong>t wird von ihm gemeldet, er sei Josephs Bruder, also Jesu Oheim, gewesen.<br />
Sein Sohn Simeon hat bis ins hohe Alter die Gemeinde, die in Jerusalem<br />
<strong>na<strong>ch</strong></strong> der Verwüstung der Stadt si<strong>ch</strong> wieder sammelte, als Bis<strong>ch</strong>of geleitet. Das<br />
erklärt, warum gerade diese Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te in besonderer Weise ein Glied der<br />
<strong>ch</strong>ristli<strong>ch</strong>en Osterbots<strong>ch</strong>aft geworden ist.<br />
24,14—16: Und sie bespra<strong>ch</strong>en miteinander all das, was ges<strong>ch</strong>ehen war, <strong>und</strong><br />
es ges<strong>ch</strong>ah, als sie beim Gesprä<strong>ch</strong> <strong>und</strong> Fragen waren, da nahte si<strong>ch</strong> ihnen Jesus<br />
selbst <strong>und</strong> wanderte mit ihnen. Aber ihre Augen wurden gehalten, so daß sie<br />
ihn ni<strong>ch</strong>t erkannten. Ni<strong>ch</strong>t sofort ma<strong>ch</strong>te si<strong>ch</strong> ihnen Jesus erkennbar, sondern<br />
überwand zuerst mit dem S<strong>ch</strong>riftwort ihren Unglauben, ähnli<strong>ch</strong> wie den<br />
Frauen Jesu Verheißung vorgehalten worden ist. S<strong>ch</strong>on das, was sie als Gottes<br />
Verheißung in ihrer Bibel lasen, widerlegt ihr Verzagen <strong>und</strong> ma<strong>ch</strong>t ihnen<br />
seine ungläubige Art klar. Na<strong>ch</strong>dem sie diese erkannt haben, dann erst fällt<br />
der S<strong>ch</strong>leier, <strong>und</strong> die vollbra<strong>ch</strong>te Gottestat besiegelt das geglaubte Gotteswort.<br />
24,17: Er sagte aber zu ihnen: Was sind diese Worte, die ihr miteinander während<br />
des Wanderns bespre<strong>ch</strong>t? Und sie standen traurig still. Verw<strong>und</strong>erung<br />
läßt sie stillstehen, daß jemand, der aus Jerusalem kommt, von diesen Dingen<br />
ni<strong>ch</strong>ts weiß, <strong>und</strong> betrübt sind sie dabei, weil sie ihm nun all das S<strong>ch</strong>were melden<br />
müssen, was sie ni<strong>ch</strong>t sagen können, ohne daß die W<strong>und</strong>e ihres Herzens<br />
brennt. 24,18—24: Einer aber mit Namen Kleopas antwortete <strong>und</strong> spra<strong>ch</strong> zu<br />
ihm: Bist du der einzige, der si<strong>ch</strong> in Jerusalem aufhält <strong>und</strong> ni<strong>ch</strong>t erfahren hat,<br />
was in diesen Tagen in ihr ges<strong>ch</strong>ehen ist? Und er sagte zu ihnen: Was denn?<br />
Sie aber sagten ihm: Das, was mit Jesus von Nazareth ges<strong>ch</strong>ah, der ein Pro-