Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch

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27.08.2013 Aufrufe

Lukas 23,9—34 a 3 2 7 seht/ nichts, was den Tod verdient, ist von ihm getan worden. Darum will ich ihn züchtigen und freilassen. Aber die ganze Schar schrie auf und sagte: Schaffe diesen fort; gib uns aber den Barabbas frei, der wegen eines Aufruhrs, der in der Stadt geschehen war, und wegen eines Mordes in das Gefängnis gelegt war. Aber Pilatus sprach sie nochmals an, da er Jesus freilassen wollte. Sie aber riefen ihm zu: Kreuzige, kreuzige ihn! Er aber sagte zum drittenmal zu ihnen: Was hat denn dieser Böses getan? Nichts, was des Todes schuldig macht, fand ich an ihm. Darum will ich ihn züchtigen und freilassen. Sie aber bestürmten ihn mit lautem Rufen und begehrten, daß er gekreuzigt werde, und ihr Rufen wurde stark. Und Pilatus entschied, daß ihre Bitte geschehen solle. Er gab aber den frei, der wegen eines Aufruhrs und Mordes in das Gefängnis gelegt war, um den sie baten; Jesus aber übergab er ihrem Willen. 23,26-31: Und wie sie ihn wegführten, ergriffen sie einen Simon von Kyrene, der vom Feld herkam, und legten ihm das Kreuz auf, daß er es hinter Jesus hertrage. Aber eine große Schar aus dem Volk folgte ihm nach und von Frauen, die jammerten und ihn betrauerten. Jesus aber wandte sich zu ihnen und sagte: Töchter Jerusalems, weint nicht über mich; aber über euch selber weint und über eure Kinder; denn seht! es kommen Tage, an denen man sagen wird: Selig sind die Unfruchtbaren und der Mutterschoß, der nie gebar, und die Brust, die nicht säugte. Dann werden sie beginnen, zu den Bergen zu sagen: Fallet auf uns! und zu den Hügeln: Bedecket uns! Denn wenn man dies am feuchten Holze tut, was wird am trockenen geschehen? Die jammernde Schar, aus der die Frauen mit ihrem Weinen und Klagen besonders hervortraten, hat Jesus nidit getröstet, sondern hat ihren Schmerz nodi verschärft. Nicht ihn, sondern sie samt ihren Kindern zerschmettert das, was jetzt geschieht. Mit dem Blick auf Jerusalems Fall verläßt er die Stadt, wie er sie mit demselben betrat. Wenn die große Not über das Volk kommt, sind die, die nicht Mütter wurden, glücklicher als die, die ihre Kinder mit sich untergehen sehen. Im Anschluß an das Prophetenwort Hosea 10,8 weissagt er Jerusalem den Jammer der Verzweiflung, für den es keine Rettung gibt. Sein eigenes Geschick dient ihm zum Maß für den Ernst des göttlichen Gerichts über Israel. Ihn hat Gott nicht verschont; noch viel weniger wird er ihrer schonen. Er glich nicht dürrem Holz, das sofort vom Feuer ergriffen wird, und doch hat ihn Gott nicht mit seinem Schirm und Schutz gedeckt. So macht sein Kreuzesweg alle eitlen Hoffnungen Israels zunichte und zerstört ihren Traum, daß sie als Gottes erwähltes Volk nicht fallen können. Stirbt Gottes Sohn, dann stirbt auch Israel. 23,32—34a: Es wurden aber auch zwei andere Übeltäter weggeführt, um mit ihm hingerichtet zu werden. Als sie an den Ort, der „Schädel" genannt wird,

3 28 Jesu Sterben kamen, kreuzigten sie ihn dort und die Übeltäter, den einen zur Rechten, den anderen zur Linken. Jesus aber sagte: Vater, vergib ihnen! Denn sie wissen nicht, was sie tun. Aus den letzten Stunden hat Lukas durch seinen besonderen Zeugen einige "Worte Jesu erhalten. Dieses erste hängt wohl noch mit der Annagelung an das Kreuz zusammen. Zu denen, die ihn begleitet hatten, hat er als Zeuge des göttlichen Gerichts gesprochen. Vor dem Vater steht er als der, der für sie um Vergebung bittet. Es ist nicht der Zorn allein, sondern auch jetzt die Gnade Gottes, aus der er seinen "Willen nimmt und an die er sich bittend wendet. Ihn schont Gott nicht; das weiß er. Er bittet nicht mehr wie in Gethsemane um die Befreiung vom Kelch. Aber für Israel bat er und darf es deshalb tun, weil die Schuld durch ihre Verblendung gemindert ist. Daß Israel den Christus kreuzigt, weiß es doch nicht mit jener Klarheit, die jeden Zweifel hinter sich hat und der Verblendung enthoben ist. Sie eifern auch jetzt noch für Gott in ihrem Unverstand und meinen auch jetzt noch, ihn dadurch zu ehren, daß sie Jesus hinrichten. Auf die Merkmale des Christus, wie sie sich ihn dachten, warteten sie bei ihm vergebens. Gottes Herrschaft haben sie an ihm nicht gesehen und für die Gnade Gottes kein Auge gehabt. Der Vater hat ihn selbst fort und fort in die Stille gesetzt, so daß er über sein "Wort und seine Tat die Decke legen mußte und durfte. Er darf darum auch für die, die ihn kreuzigen, noch bitten und darf auch diese Schuld decken mit dem göttlichen Vergeben, das allen Tiefen der Bosheit überlegen ist und auch aus dieser Schuld einen Segen zu bereiten weiß. 23,34b—39: Sie verteilten aber seine Kleider und warfen um sie das Los. Und das Volk stand da und sah zu. Aber auch die Obersten verhöhnten ihn und sagten: Anderen half er; er rette sich selber, wenn dieser der auserwählte Christus Gottes ist. Aber auch die Soldaten traten an ihn heran, verspotteten ihn, brachten ihm Essig und sagten: Wenn du der König der Juden bist, rette dich selbst! Es befand sich über ihm auch eine Inschrift: Dieser ist der König der Juden. Einer aber von den aufgehängten Übeltätern lästerte ihn: Bist du nicht der Christus? Rette dich und uns! "Wie lächerlich erschien Israel ein Christus, der sich selbst nicht rettet! Die Qualen des Kreuzes, die der Spottende an sich selber spürt, sollten es ihn ja gründlich lehren, wozu man den königlichen Beruf von oben hat. "Was wollte er lieber, als daß er sich und ihn von diesen befreite. Statt dessen bleibt er hier in Schmerzen sterbend hängen, und sein Christusname zergeht in nichts. 23,40: Aber der andere schalt ihn, antwortete und sprach: Nicht einmal du fürchtest Gott! Denn du bist im selben Urteil. Der Hohn, der über den Christusnamen ausgegossen wird, ist gegen die Furcht Gottes. So treibt man mit

<strong>Lukas</strong> 23,9—34 a 3 2 7<br />

seht/ ni<strong>ch</strong>ts, was den Tod verdient, ist von ihm getan worden. Darum will i<strong>ch</strong><br />

ihn zü<strong>ch</strong>tigen <strong>und</strong> freilassen. Aber die ganze S<strong>ch</strong>ar s<strong>ch</strong>rie auf <strong>und</strong> sagte: S<strong>ch</strong>affe<br />

diesen fort; gib uns aber den Barabbas frei, der wegen eines Aufruhrs, der in<br />

der Stadt ges<strong>ch</strong>ehen war, <strong>und</strong> wegen eines Mordes in das Gefängnis gelegt war.<br />

Aber Pilatus spra<strong>ch</strong> sie no<strong>ch</strong>mals an, da er Jesus freilassen wollte. Sie aber riefen<br />

ihm zu: Kreuzige, kreuzige ihn! Er aber sagte zum drittenmal zu ihnen:<br />

Was hat denn dieser Böses getan? Ni<strong>ch</strong>ts, was des Todes s<strong>ch</strong>uldig ma<strong>ch</strong>t, fand<br />

i<strong>ch</strong> an ihm. Darum will i<strong>ch</strong> ihn zü<strong>ch</strong>tigen <strong>und</strong> freilassen. Sie aber bestürmten<br />

ihn mit lautem Rufen <strong>und</strong> begehrten, daß er gekreuzigt werde, <strong>und</strong> ihr Rufen<br />

wurde stark. Und Pilatus ents<strong>ch</strong>ied, daß ihre Bitte ges<strong>ch</strong>ehen solle. Er gab aber<br />

den frei, der wegen eines Aufruhrs <strong>und</strong> Mordes in das Gefängnis gelegt war,<br />

um den sie baten; Jesus aber übergab er ihrem Willen.<br />

23,26-31: Und wie sie ihn wegführten, ergriffen sie einen Simon von Kyrene,<br />

der vom Feld herkam, <strong>und</strong> legten ihm das Kreuz auf, daß er es hinter Jesus<br />

hertrage. Aber eine große S<strong>ch</strong>ar aus dem Volk folgte ihm <strong>na<strong>ch</strong></strong> <strong>und</strong> von<br />

Frauen, die jammerten <strong>und</strong> ihn betrauerten. Jesus aber wandte si<strong>ch</strong> zu ihnen<br />

<strong>und</strong> sagte: Tö<strong>ch</strong>ter Jerusalems, weint ni<strong>ch</strong>t über mi<strong>ch</strong>; aber über eu<strong>ch</strong> selber<br />

weint <strong>und</strong> über eure Kinder; denn seht! es kommen Tage, an denen man sagen<br />

wird: Selig sind die Unfru<strong>ch</strong>tbaren <strong>und</strong> der Mutters<strong>ch</strong>oß, der nie gebar, <strong>und</strong><br />

die Brust, die ni<strong>ch</strong>t säugte. Dann werden sie beginnen, zu den Bergen zu sagen:<br />

Fallet auf uns! <strong>und</strong> zu den Hügeln: Bedecket uns! Denn wenn man dies am<br />

feu<strong>ch</strong>ten Holze tut, was wird am trockenen ges<strong>ch</strong>ehen? <strong>Die</strong> jammernde S<strong>ch</strong>ar,<br />

aus der die Frauen mit ihrem Weinen <strong>und</strong> Klagen besonders hervortraten, hat<br />

Jesus nidit getröstet, sondern hat ihren S<strong>ch</strong>merz nodi vers<strong>ch</strong>ärft. Ni<strong>ch</strong>t ihn,<br />

sondern sie samt ihren Kindern zers<strong>ch</strong>mettert das, was jetzt ges<strong>ch</strong>ieht. Mit dem<br />

Blick auf Jerusalems Fall verläßt er die Stadt, wie er sie mit demselben betrat.<br />

Wenn die große Not über das Volk kommt, sind die, die ni<strong>ch</strong>t Mütter wurden,<br />

glückli<strong>ch</strong>er als die, die ihre Kinder mit si<strong>ch</strong> untergehen sehen. Im Ans<strong>ch</strong>luß an<br />

das Prophetenwort Hosea 10,8 weissagt er Jerusalem den Jammer der Verzweiflung,<br />

für den es keine Rettung gibt. Sein eigenes Ges<strong>ch</strong>ick dient ihm zum<br />

Maß für den Ernst des göttli<strong>ch</strong>en Geri<strong>ch</strong>ts über Israel. Ihn hat Gott ni<strong>ch</strong>t vers<strong>ch</strong>ont;<br />

no<strong>ch</strong> viel weniger wird er ihrer s<strong>ch</strong>onen. Er gli<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t dürrem Holz,<br />

das sofort vom Feuer ergriffen wird, <strong>und</strong> do<strong>ch</strong> hat ihn Gott ni<strong>ch</strong>t mit seinem<br />

S<strong>ch</strong>irm <strong>und</strong> S<strong>ch</strong>utz gedeckt. So ma<strong>ch</strong>t sein Kreuzesweg alle eitlen Hoffnungen<br />

Israels zuni<strong>ch</strong>te <strong>und</strong> zerstört ihren Traum, daß sie als Gottes erwähltes Volk<br />

ni<strong>ch</strong>t fallen können. Stirbt Gottes Sohn, dann stirbt au<strong>ch</strong> Israel.<br />

23,32—34a: Es wurden aber au<strong>ch</strong> zwei andere Übeltäter weggeführt, um mit<br />

ihm hingeri<strong>ch</strong>tet zu werden. Als sie an den Ort, der „S<strong>ch</strong>ädel" genannt wird,

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