Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch
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3 2.6 Jesu Sterben<br />
zu Gott <strong>und</strong> ein gehorsames <strong>und</strong> gläubiges Su<strong>ch</strong>en <strong>und</strong> Empfangen seiner Hilfe<br />
sei. Es galt als selbstverständli<strong>ch</strong>, daß Jesus seine W<strong>und</strong>er <strong>na<strong>ch</strong></strong> der selbstsü<strong>ch</strong>tigen<br />
Art des Mens<strong>ch</strong>en tue, wenn es ihm beliebe <strong>und</strong> Vorteil bringe. Daß im<br />
"W<strong>und</strong>er eine Tat Gottes ges<strong>ch</strong>ieht ni<strong>ch</strong>t <strong>na<strong>ch</strong></strong> des Mens<strong>ch</strong>en Belieben, sondern<br />
<strong>na<strong>ch</strong></strong> Gottes Willen, ni<strong>ch</strong>t zu des Mens<strong>ch</strong>en Lust, sondern zu Gottes Verherrli<strong>ch</strong>ung,<br />
war für dieses geblendete Auge zur völlig verborgenen "Wahrheit geworden.<br />
Und do<strong>ch</strong> blieb die halb bange, halb lüsterne Su<strong>ch</strong>t, etwas Geheimnisvolles<br />
zu erleben <strong>und</strong> ein "W<strong>und</strong>er mit eigenen Augen zu s<strong>ch</strong>auen, au<strong>ch</strong> in<br />
diesem gottlosen Geist rege. So weit stand er no<strong>ch</strong> unter der Ma<strong>ch</strong>t des göttli<strong>ch</strong>en<br />
Namens, daß es ihn reizte, merkwürdige Erweisungen einer geheimnisvollen<br />
Ma<strong>ch</strong>t aus dem Jenseits hervorbre<strong>ch</strong>en zu sehen.<br />
Jesus trat ins uners<strong>ch</strong>ütterli<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>weigen. 23,9—12: Er verhörte ihn aber<br />
mit vielen Worten. Er aber anwortete ihm ni<strong>ch</strong>ts. Aber die Hohenpriester <strong>und</strong><br />
die S<strong>ch</strong>riftgelehrten standen da <strong>und</strong> verklagten ihn <strong>na<strong>ch</strong></strong>drückli<strong>ch</strong>. Herodes<br />
aber vera<strong>ch</strong>tete ihn samt seinen Soldaten, verhöhnte ihn, kleidete ihn in ein<br />
glänzendes Kleid <strong>und</strong> sandte ihn zu Pilatus. Herodes <strong>und</strong> Pilatus wurden aber<br />
an jenem Tag miteinander befre<strong>und</strong>et; denn vorher lebten sie in Feinds<strong>ch</strong>aft<br />
gegeneinander. Herodes <strong>und</strong> sein Hof eiferten ni<strong>ch</strong>t wie die Priester <strong>und</strong> Lehrer<br />
gegen ihn, da sie an dem Kampf, der in die Tiefe des inneren Lebens rei<strong>ch</strong>te,<br />
keinen Anteil hatten. Gefahr für ihr Regiment für<strong>ch</strong>teten sie nun ni<strong>ch</strong>t mehr;<br />
ihm fehle, spotteten sie, zur Herrs<strong>ch</strong>aft nur no<strong>ch</strong> das Pra<strong>ch</strong>tgewand, mit dem<br />
sie ihn bes<strong>ch</strong>enkten. So wurde er als ein Tor, von dem ni<strong>ch</strong>ts zu für<strong>ch</strong>ten sei,<br />
zu Pilatus zurückgesandt. Selbst das Urteil über ihn zu spre<strong>ch</strong>en hielt Herodes<br />
ni<strong>ch</strong>t für ratsam. Er war klug genug, um si<strong>ch</strong> dem "Willen der Priester ni<strong>ch</strong>t zu<br />
widersetzen, die mit leidens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>em Eifer begehrten, daß Jesus dur<strong>ch</strong> den<br />
Römer, also am Kreuze ende. Darin sahen die Priester die öffentli<strong>ch</strong>e <strong>und</strong> endgültige<br />
Verni<strong>ch</strong>tung des "Wahns, daß Jesus der Christus sein könnte. Wenn<br />
Herodes tat, was die Priester wollten, so hatte er zuglei<strong>ch</strong> den Vorteil, daß er<br />
Pilatus dieselbe Ehrung erwies, die er ihm dargebra<strong>ch</strong>t hatte. Somit stand der<br />
Statthalter wieder vor der Notwendigkeit, selbst über Jesus die Ents<strong>ch</strong>eidung<br />
zu geben.<br />
Er ma<strong>ch</strong>te den Versu<strong>ch</strong>, ihn von seinen Verklägern freizubitten, gab aber<br />
diesen vor dem stürmis<strong>ch</strong>en Begehren des Volks, daß er Jesus verurteile, auf.<br />
23,13—25: Pilatus aber rief die Hohenpriester <strong>und</strong> die Obersten <strong>und</strong> das Volk<br />
zusammen <strong>und</strong> sagte zu ihnen: Ihr habt mir diesen Mens<strong>ch</strong>en zugeführt mit<br />
dem Vorgeben, er verführe das Volk zum Aufstand, <strong>und</strong> seht! als i<strong>ch</strong> ihn vor<br />
eu<strong>ch</strong> verhörte, fand i<strong>ch</strong> an diesem Mens<strong>ch</strong>en in dem, womit ihr ihn verklagt,<br />
keine S<strong>ch</strong>uld, au<strong>ch</strong> Herodes ni<strong>ch</strong>t. Denn er hat ihn zu uns zurückges<strong>ch</strong>ickt! Und