Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch
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Lukas 22,21—24 3*5 Tod verschafft, verweilt sein Blick auch an der Stelle, die seiner Gnade die Grenze setzt. Er verbindet sich völlig mit den Seinen durch sein Kreuz, jedoch nicht mit allen, wird ihr Leben, doch so, daß einer unter ihnen verloren ist, wird ihr kräftiges Band mit Gott, doch so, daß der eine von Gott geschieden bleibt. "Was er ihnen gab, gehört einem unter ihnen nicht, und der Segen seines Todes, den er ihnen jetzt verkündigt, ist für ihn umsonst erworben. 22,21: Jedoch seht! die Hand dessen, der mich überantwortet, ist mit mir auf dem Tisch! Es ist deutlich ein innerer, in die Sache greifender Grund, der die Ordnung der Sprüche bei Lukas gestaltet. Zuerst preist Jesus die Gabe Gojttes; erst hernach spricht er aus,_wem sie nicht gehört. Zuerst bezeugt^^wasjeine Heilandsliebe am Kreuze schafft; dann erst folgt die Begrenzung nach, die den aussHfèidét, Ifer sie verloren hat. Darum läßt sich dieser Anordnung der Sprüche nicht entnehmen, in welchen Zeitpunkt des Mahles die Enthüllung des Verrates fiel, ehe oder nachdem Jesus den Seinen seinen Leib darbot. Die Angabe der anderen Berichte führt darauf, daß die Ausstoßung des Verräters zuerst geschah. Daß seine Hand mit Jesus auf dem Tisch ist und mit ihm in dieselbe Schüssel, nach demselben Becher greift, macht sichtbar, wie eng und vertraut Jesu Gemeinschaft mit ihm bis zum Ende war.. Er hat ihm^nichts verv_sagjrundjhn nicht yon^sich getrieben, sondern ihm alles gegeben, was ein Jüngerj>ei ihm JindenJkann. Noch jetzt stand er mit ihm in Tischgemeinschaft. Und dennoch begehrt dieser Jünger, daß ihm der Tod bereitet sei. Nun folgt dasselbe Wort, das wir bei Markus lesen, 14,21, das zwar den Hingang Jesu auf Gottes festen, eigenen Willen stellt, darum aber den Verräter nicht entlastet, sondern auf ihn die ganze Schwere der Verdammung legt. 22,22. 23 : Denn der Sohn des Menschen geht zwar weg, wie es bestimmt ist; doch wehe jenem Menschen, durch den er überantwortet wird! Und. sie begannen bei sich zu forschen, wer von ihnen wohl der sei, der dies tun werde. Nun gibt Lukas noch andere Abschiedsworte Jesu an die Seinen. Sie zeigen zunächst, wie der Jünger die ihm gegebene Größe sichtbar und wirksam machen soll und berühren sich dadurch mit dem Bericht des Johannes, da auch bei Johannes Jesu Unterweisung über das Dienen seine letzten Worte an die Seinen beginnt. 22,24: Es entstand aber auch ein Streit unter ihnen, wer von ihnen als der Größere zu gelten habe. An Anlaß zu Vergleichungen, was Jesus jedem von ihnen gewähre, wie er sie schätze, ob der eine oder der andere als der innerlich stärkere, verständigere, begnadigtere erscheine, fehlte es nie, wenn der Jüngerkreis mit Jesus beisammen war, und daß sie jetzt zum letztenmal mit ihm vereinigt waren, konnte sie darauf noch besonders achtsam machen, wen er als den Größeren bevorzuge und über die anderen erhebe.
3i6 Jesu Sterben Später konnten sie nicht mehr feststellen, wem er den Vorrang bestimmt habe, wenn es jetzt nicht deutlich ward. Als er z. B. nicht Petrus, sondern Johannes den Platz neben sich anwies, konnte sich daran leicht eine Erörterung im Jüngerkreis anschließen, wen er denn nun als den Größeren bezeichnen wolle. Jesus macht ihnen deutlich, daß er sie auf einen anderen "Weg stellt als den, den .der Mensch zunächst einschlägt, wie er an dem, was überall bei den Heiden geschieht, grell sichtbar ist. 22,25: Er aber sprach zu ihnen: Die Könige der Völker beherrschen sie, und wer die Macht über sie hat, erhält den Beinamen Wohltäter. Dort ist Herrschaft das Merkmal der Größe, und die Macht verschafft dem, der sie hat, den prunkenden Titel, der seine Würde und Größe feiert. Das ist nicht die "Weise der Jünger Jesu. Für sie besteht die Größe nicht darin, daß sie sich als die Herren über die anderen erheben, aus ihnen ihre Unterworfenen machen und sich von ihnen Ruhm und Titel spenden lassen. 22,26: Ihr aber macht es nicht so, sondern wer unter euch der Größere istt werde wie der Jüngere, und wer regiert, wie der Aufwartende. Unterschiede der Größe gibt es auch im Jüngerkreise. Starke und Schwache, Regierende und Dienende sind in ihm vereinigt. "Was Jesus den Großen untersagt, ist dies, daß sie ihre Größe selbstsüchtig ausnützen, zur Schau stellen und dadurch die anderen erniedrigen. Viehnehr stellt sich da, wo man Jesu Sinn hat, der Große immer wieder neben den Schwachen, hält sich ihm gleich, verdeckt den Unterschied und bringt eine volle, ganze Gemeinschaft zustande, die den Kleinen in derselben Weise wie den Großen ehrt. Zu diesem Verzicht auf den wollüstigen Genuß der Größe bewegt Jesus die Seinen durch die Erinnerung an sein eigenes Verhalten in ihrem Kreis. 22,27: Denn wer ist der Größere, wer am Tisch liegt oder wer aufwartet? Ist es nicht der, der am Tisch liegt? Ich aber bin in eurer Mitte wie der Aufwartende. Er hat sein königliches Amt, das ihn hoch über die Jünger setzt, nicht dazu benutzt, daß er sich an den Tisch legte und die Jünger ihn bedienen ließ. Er war viehnehr der, der für die Jünger sorgte, nicht sie für ihn, und mit Rat und Tat darauf bedacht war, daß jeder von ihnen das Seine bekam. Er hat dadurch ihren Verkehr mit ihm von Zwang und knechtischem Bangen frei gemacht und sie neben sich, ja über sich emporgehoben, daß sie mit ihm umgehen durften, als wäre er ihnen gleich. Daran sehen sie, wie man die Größe in seiner Gemeinde richtig versteht und benutzt, nicht so, daß sie in heller Beleuchtung erstrahlt und die anderen in den Schatten setzt, sondern so, daß die zarte, gebende und hebende Art der Liebe sie im Verborgenen hält. Dadurch wird aus der Größe kein Gegenstand des eifersüchtigen Zanks. "Wird sie nicht selbstsüchtig zum eigenen Vorteil ausgenutzt, so ist auch dem neidischen Verlan-
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<strong>Lukas</strong> 22,21—24 3*5<br />
Tod vers<strong>ch</strong>afft, verweilt sein Blick au<strong>ch</strong> an der Stelle, die seiner Gnade die<br />
Grenze setzt. Er verbindet si<strong>ch</strong> völlig mit den Seinen dur<strong>ch</strong> sein Kreuz, jedo<strong>ch</strong><br />
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wird ihr kräftiges Band mit Gott, do<strong>ch</strong> so, daß der eine von Gott ges<strong>ch</strong>ieden<br />
bleibt. "Was er ihnen gab, gehört einem unter ihnen ni<strong>ch</strong>t, <strong>und</strong> der Segen seines<br />
Todes, den er ihnen jetzt verkündigt, ist für ihn umsonst erworben. 22,21:<br />
Jedo<strong>ch</strong> seht! die Hand dessen, der mi<strong>ch</strong> überantwortet, ist mit mir auf dem<br />
Tis<strong>ch</strong>! Es ist deutli<strong>ch</strong> ein innerer, in die Sa<strong>ch</strong>e greifender Gr<strong>und</strong>, der die Ordnung<br />
der Sprü<strong>ch</strong>e bei <strong>Lukas</strong> gestaltet. Zuerst preist Jesus die Gabe Gojttes; erst<br />
her<strong>na<strong>ch</strong></strong> spri<strong>ch</strong>t er aus,_wem sie ni<strong>ch</strong>t gehört. Zuerst bezeugt^^wasjeine Heilandsliebe<br />
am Kreuze s<strong>ch</strong>afft; dann erst folgt die Begrenzung <strong>na<strong>ch</strong></strong>, die den<br />
aussHfèidét, Ifer sie verloren hat. Darum läßt si<strong>ch</strong> dieser Anordnung der<br />
Sprü<strong>ch</strong>e ni<strong>ch</strong>t entnehmen, in wel<strong>ch</strong>en Zeitpunkt des Mahles die Enthüllung<br />
des Verrates fiel, ehe oder <strong>na<strong>ch</strong></strong>dem Jesus den Seinen seinen Leib darbot. <strong>Die</strong><br />
Angabe der anderen Beri<strong>ch</strong>te führt darauf, daß die Ausstoßung des Verräters<br />
zuerst ges<strong>ch</strong>ah. Daß seine Hand mit Jesus auf dem Tis<strong>ch</strong> ist <strong>und</strong> mit ihm in<br />
dieselbe S<strong>ch</strong>üssel, <strong>na<strong>ch</strong></strong> demselben Be<strong>ch</strong>er greift, ma<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong>tbar, wie eng <strong>und</strong><br />
vertraut Jesu Gemeins<strong>ch</strong>aft mit ihm bis zum Ende war.. Er hat ihm^ni<strong>ch</strong>ts verv_sagjr<strong>und</strong>jhn<br />
ni<strong>ch</strong>t yon^si<strong>ch</strong> getrieben, sondern ihm alles gegeben, was ein Jüngerj>ei<br />
ihm JindenJkann. No<strong>ch</strong> jetzt stand er mit ihm in Tis<strong>ch</strong>gemeins<strong>ch</strong>aft.<br />
Und denno<strong>ch</strong> begehrt dieser Jünger, daß ihm der Tod bereitet sei.<br />
Nun folgt dasselbe Wort, das wir bei <strong>Markus</strong> lesen, 14,21, das zwar den<br />
Hingang Jesu auf Gottes festen, eigenen Willen stellt, darum aber den Verräter<br />
ni<strong>ch</strong>t entlastet, sondern auf ihn die ganze S<strong>ch</strong>were der Verdammung legt.<br />
22,22. 23 : Denn der Sohn des Mens<strong>ch</strong>en geht zwar weg, wie es bestimmt ist;<br />
do<strong>ch</strong> wehe jenem Mens<strong>ch</strong>en, dur<strong>ch</strong> den er überantwortet wird! Und. sie begannen<br />
bei si<strong>ch</strong> zu fors<strong>ch</strong>en, wer von ihnen wohl der sei, der dies tun werde.<br />
Nun gibt <strong>Lukas</strong> no<strong>ch</strong> andere Abs<strong>ch</strong>iedsworte Jesu an die Seinen. Sie zeigen<br />
zunä<strong>ch</strong>st, wie der Jünger die ihm gegebene Größe si<strong>ch</strong>tbar <strong>und</strong> wirksam<br />
ma<strong>ch</strong>en soll <strong>und</strong> berühren si<strong>ch</strong> dadur<strong>ch</strong> mit dem Beri<strong>ch</strong>t des Johannes, da au<strong>ch</strong><br />
bei Johannes Jesu Unterweisung über das <strong>Die</strong>nen seine letzten Worte an die<br />
Seinen beginnt. 22,24: Es entstand aber au<strong>ch</strong> ein Streit unter ihnen, wer von<br />
ihnen als der Größere zu gelten habe. An Anlaß zu Verglei<strong>ch</strong>ungen, was Jesus<br />
jedem von ihnen gewähre, wie er sie s<strong>ch</strong>ätze, ob der eine oder der andere als<br />
der innerli<strong>ch</strong> stärkere, verständigere, begnadigtere ers<strong>ch</strong>eine, fehlte es nie,<br />
wenn der Jüngerkreis mit Jesus beisammen war, <strong>und</strong> daß sie jetzt zum letztenmal<br />
mit ihm vereinigt waren, konnte sie darauf no<strong>ch</strong> besonders a<strong>ch</strong>tsam<br />
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