Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch
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<strong>Lukas</strong> 21,28—38; 22,i—6 311<br />
Kapitel 22 <strong>und</strong> 23<br />
Jesu Sterben<br />
22,1—6: Es war aber nahe das Fest der ungesäuerten Brote, das Pas<strong>ch</strong>a genannt<br />
wird. Und die Hohenpriester <strong>und</strong> die S<strong>ch</strong>rift gelehrten su<strong>ch</strong>ten, wie sie<br />
ihn umbrä<strong>ch</strong>ten; denn sie für<strong>ch</strong>teten das Volk. Es ging aber Satan in Judas<br />
ein, den man Iskariotes nennt, der aus der Zahl der Zwölf war, <strong>und</strong> er ging<br />
fort <strong>und</strong> bespra<strong>ch</strong> si<strong>ch</strong> mit den Hohenpriestern <strong>und</strong> den Hauptleuten, wie er<br />
ihn ihnen ausliefern könne. Und sie freuten si<strong>ch</strong> <strong>und</strong> verspra<strong>ch</strong>en ihm Geld zu<br />
geben, <strong>und</strong> er sagte es ihnen zu <strong>und</strong> su<strong>ch</strong>te eine gute Gelegenheit, um ihn abseits<br />
vom Volk ihnen zu überantworten. <strong>Die</strong> Priester <strong>und</strong> Lehrer kamen ni<strong>ch</strong>t<br />
zur Tat, weil sie immer no<strong>ch</strong> die angstvolle Rücksi<strong>ch</strong>t auf das Volk hinderte.<br />
Da wurde dieser letzte Halt, der ihrer Sünde widerstand, dur<strong>ch</strong> den Satan<br />
dadur<strong>ch</strong> weggeräumt, daß er Judas zum Verräter ma<strong>ch</strong>te. Damit war den Führern<br />
Israels die Gelegenheit gegeben, Jesus heimli<strong>ch</strong> zu überwältigen, ohne daß<br />
jemand den Versu<strong>ch</strong> ma<strong>ch</strong>en konnte, ihn zu s<strong>ch</strong>ützen. Nun hatten sie den Mut<br />
zur Tat.<br />
Als "Werk des Satans bes<strong>ch</strong>reibt uns <strong>Lukas</strong> die Tötung Jesu. Sie war jene<br />
Versu<strong>ch</strong>ung, von der er am S<strong>ch</strong>luß des Kampfes auf der Tempelmauer sagte,<br />
der Satan habe ihn verlassen bis auf die gelegene Zeit. <strong>Die</strong>se war jetzt da, als<br />
er ihm das Kreuz bereiten konnte. Mit ihm war Jesus der hö<strong>ch</strong>ste Erweis seiner<br />
Geb<strong>und</strong>enheit an den Vater auferlegt, daß ihn keine Ma<strong>ch</strong>t der Sünde <strong>und</strong><br />
keine Gewalt des Teufels von ihm loszureißen vermag.<br />
Ni<strong>ch</strong>t einen Juden oder Heiden ma<strong>ch</strong>te er zu seinem "Werkzeug, dur<strong>ch</strong> das<br />
er die letzte Verhinderung des Kreuzes beseitigte, sondern einen Jünger Jesu.<br />
Dur<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>ts traf er ihn so tief als dadur<strong>ch</strong>, daß er ihm sogar den verdarb, den<br />
er erwählt <strong>und</strong> wie die anderen in Gottes Rei<strong>ch</strong> versetzt hatte. Nun riß er ihm<br />
diesen wieder aus der Liebe heraus. "Was hatte Jesus mit seinem ganzen <strong>Die</strong>nst<br />
auf Erden gewonnen, wenn selbst im Kreise seiner Boten ein Haß aufflammen<br />
konnte, der ihm den Tod gönnte, ja selbst ents<strong>ch</strong>lossen dazu mitwirkte, ihm<br />
diesen zu bereiten? Damit, daß <strong>Lukas</strong> auf den Satan hinzeigt, der in Judas<br />
wirksam war, hat er ihn ni<strong>ch</strong>t ents<strong>ch</strong>uldigt <strong>und</strong> ni<strong>ch</strong>t von der eigenen Verantwortli<strong>ch</strong>keit<br />
befreit. Er spra<strong>ch</strong> hier ni<strong>ch</strong>t von einer Einwirkung des Satans auf<br />
den Mens<strong>ch</strong>en, die diesen zerstört <strong>und</strong> "Wahnsinn <strong>und</strong> Krankheit in Leib <strong>und</strong><br />
Seele s<strong>ch</strong>afft. "Wie Gottes Geist von oben hinein in den Mens<strong>ch</strong>en geht, ni<strong>ch</strong>t<br />
dadur<strong>ch</strong>, daß er selbst Bewußtsein <strong>und</strong> Wille verliert, sondern dadur<strong>ch</strong>, daß<br />
er ein heiliges "Wissen <strong>und</strong> "Wollen erhält, so geht au<strong>ch</strong> der Teufel dadur<strong>ch</strong> in<br />
den Mens<strong>ch</strong>en ein, daß er ihm sein Wissen <strong>und</strong> Wollen ni<strong>ch</strong>t nur läßt, sondern