Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch
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<strong>Lukas</strong> 17,22—31 289<br />
rung der Mens<strong>ch</strong>en Gedanken dur<strong>ch</strong>kreuzt <strong>und</strong> ihren Irrweg ni<strong>ch</strong>t verhindert,<br />
sondern dur<strong>ch</strong> ihn hindur<strong>ch</strong> Gottes Willen vollführt. 17,25: Zuerst muß er<br />
aber vieles leiden <strong>und</strong> von diesem Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t verworfen werden. Her<strong>na<strong>ch</strong></strong><br />
läuft das mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Leben in seiner gewohnten Bahn weiter, als wäre ni<strong>ch</strong>ts<br />
ges<strong>ch</strong>ehen <strong>und</strong> als würde ni<strong>ch</strong>ts ges<strong>ch</strong>ehen. Jesu Jünger stehen mit ihrer Hoffnung<br />
allein mitten in einer Welt, die si<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> diese ni<strong>ch</strong>t stören läßt. 17,26<br />
bis 30: Und wie es.zuging in den Tagen Noahs, so wird es au<strong>ch</strong> in den Tagen<br />
des Sohns des Mens<strong>ch</strong>en sein. Sie aßen, tranken, heirateten, wurden geheiratet<br />
his zu dem Tag, da Noah in die Ar<strong>ch</strong>e ging <strong>und</strong> die Flut kam <strong>und</strong> alle umbra<strong>ch</strong>te.<br />
Ebenso wie es in den Tagen Lots zuging: sie aßen, tranken, kauften,<br />
verkauften, pflanzten, bauten; aber an dem Tag, da Lot aus Sodom ausging,<br />
ließ er Feuer <strong>und</strong> S<strong>ch</strong>wefel vom Himmel her regnen <strong>und</strong> bra<strong>ch</strong>te alle um;<br />
ebenso wird es an dem Tag sein, an dem der Sohnßes Mens<strong>ch</strong>en geoffenbart<br />
wird. Au<strong>ch</strong> die früheren Erweisungen des göttli<strong>ch</strong>en Geri<strong>ch</strong>ts bra<strong>ch</strong>en über ein<br />
ahnungsloses Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t herein, das si<strong>ch</strong> mit dem abgab, was ihm der natürli<strong>ch</strong>e<br />
Lauf des Lebens zutrug, <strong>und</strong> von Gottes Geri<strong>ch</strong>t ni<strong>ch</strong>ts ahnte.<br />
Wann kam dasselbe? Als die Gere<strong>ch</strong>ten, die unter diesen Sündern lebten,<br />
geborgen wurden. Als Noah in die Ar<strong>ch</strong>e, Lot aus Sodom fortging, da kam<br />
das Geri<strong>ch</strong>t. Sind die Gere<strong>ch</strong>ten geborgen, dann ist die St<strong>und</strong>e da, in der die<br />
Strafe die Sünder trifft. Darum hat uns <strong>Lukas</strong> hier Jesu Wort über die eilige<br />
Flu<strong>ch</strong>t gegeben, mit dem bei Matthäus'24,17.18 die große Not, die über Israel<br />
kommt, bes<strong>ch</strong>rieben ist. 17,31: Wer an jenem Tag auf dem Da<strong>ch</strong> sein wird,<br />
während seine Geräte im Hause sind, der steige ni<strong>ch</strong>t herab, um sie zu holen,<br />
<strong>und</strong> wer auf dem Felde ist, kehre glei<strong>ch</strong>erweise ni<strong>ch</strong>t zurück. <strong>Die</strong> Christenheit<br />
würde dieses Wort damit no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t völlig verstehen <strong>und</strong> benutzen, wenn sie<br />
si<strong>ch</strong> daran nur die S<strong>ch</strong>were der Not verdeutli<strong>ch</strong>te, mit der Israel heimgesu<strong>ch</strong>t<br />
wird. Sie besitzt daran eine Verheißung, die über den Untergang Jerusalems<br />
hinüberrei<strong>ch</strong>t. <strong>Die</strong> Seinen werden ni<strong>ch</strong>t mit dur<strong>ch</strong> Gottes Geri<strong>ch</strong>t getroffen,<br />
sondern dürfen entfliehen <strong>und</strong> werden geborgen, ehe sie das S<strong>ch</strong>reckli<strong>ch</strong>e trifft.<br />
Sie gehen wie Noah in die Ar<strong>ch</strong>e, wie Lot aus Sodom heraus. Darum hat aber<br />
jenes Wort Jesu au<strong>ch</strong> eine mahnende Kraft bei si<strong>ch</strong>, die zur Bereits<strong>ch</strong>aft treibt.<br />
Es verpfli<strong>ch</strong>tet die Seinen, si<strong>ch</strong> ernst <strong>und</strong> ents<strong>ch</strong>lossen vor Gottes Geri<strong>ch</strong>t zu<br />
hüten <strong>und</strong> si<strong>ch</strong> in keine Gemeins<strong>ch</strong>aft mit denen zu verwickeln, die ohne<br />
Fur<strong>ch</strong>t vor Gott ihr Leben treiben, als müßte es immer so sein. Weil die sorglose<br />
Si<strong>ch</strong>erheit sie lockt, si<strong>ch</strong> ihnen anzus<strong>ch</strong>ließen <strong>und</strong> Jesu Weissagung zu vergessen,<br />
ri<strong>ch</strong>tet er ihren Blick auf die plötzli<strong>ch</strong> hereinbre<strong>ch</strong>ende Majestät des<br />
göttli<strong>ch</strong>en Geri<strong>ch</strong>ts <strong>und</strong> läßt sie erkennen, daß ihr Leben darauf beruht, daß<br />
sie von der Welt ges<strong>ch</strong>ieden sind <strong>und</strong> ihr Ges<strong>ch</strong>ick ni<strong>ch</strong>t teilen müssen.