Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch

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Markus 3,9—15 27 ist uns sowohl der vorangehenden als der folgenden Geschichte wegen beschrieben. Die Menge von Elend wird hier offenbar, die auf Israel lastete. Dadurch verstehen wir um so besser, warum Jesus ohne Rast Gutes tat am Sabbat wie an jedem anderen Tag, ermessen es auch, wie blind und hart das Urteil derer war, die ihn seiner Guttaten wegen zum Tod verdammten. Jene Elenden, die nach Jesu Gabe so stürmisch griffen, daß er ihretwegen auf den See hinausfahren mußte, urteilten anders als die vorgeblichen Lehrer und Hirten des Volks. Zugleich verstehen wir auch den weiteren wichtigen Schritt Jesu, der zum Fortgang seines Werks gehört, die Bestellung der zwölf Männer, die er zu seinen Boten einsetzte. Die große Menge um ihn her war nicht nur der Heilung, sondern auch des Worts bedürftig. Jetzt suchte sie freilich bloß die nächstliegende, greifbare Hilfe; es galt aber, sie für Gottes Reich zu rüsten, und dies geschieht durch das Wort. Darum erzählt uns jetzt auch Markus, was wir durch Matthäus 5,1 wissen, daß Jesus an einen ungestörten Ort in das Bergland hinaufging und dort die Boten bestellte, die dem Volk das Wort zu bringen haben. 3,13: Und er geht in das Gebirge hinauf und ruft die zu sich, die er wollte, und sie kamen zu ihm. Auch hier, wo Markus vom Aufenthalt Jesu im galiläischen Bergland spricht, gibt er uns nicht einen Bericht über Jesu Wort, sondern einzig über seine Tat, durch die er den Grund zu seiner Kirche legte. Damals hat Jesus den geschlossenen Kreis seiner zwölf Boten eingesetzt. Matthäus war es genug, an der Berufung der vier ersten Jünger zu zeigen, wie Jesus sich seinen Jüngerkreis durch eine freie, eigene Auswahl sammelte. Hernach, als Jesus in den Bergen zu lehren begann, sagt er: damals hätten sich die Jünger um ihn her gestellt, begierig, sein Wort zu hören, und zum Gehorsam gegen ihn bereit. Matthäus lag alles am Wort Jesu, durch das er ihnen zeigte, was er als Sünde verwerfe und als ihre Gerechtigkeit von ihnen fordere. Wie er hernach zu ihrer Aussendung übergeht, gibt er bloß noch nachträglich die Namen der Zwölf, 10,2 ff. Markus dagegen hat der Kirche eindrücklich gemacht, daß die Einsetzung der Zwölf eine wichtige Tat Jesu war, durch die er selber für die Gründung und Leitung seiner Gemeinde Sorge trug. Da das Erbarmen mit dem Volk Jesus zur Bestellung seiner Boten bewog, hat uns Markus vorher den traurigen Anblick beschrieben, den die zu Jesus herbeieilende Menge bot. Auch hat er uns schon den heißen Kampf dargestellt, in dem Jesus mit der Judenschaft stand. Sein Ausgang steht schon deutlich vor unseren Augen; denn der Entschluß, ihn zu töten, war gefaßt. Deshalb setzt er seine Boten ein, denen er sein Wort übergibt, wenn seine Zeit vorüber ist. 3,14.15 : Und er setzte zwölf ein, daß sie bei ihm seien und daß er sie sende, um zu verkündigen, und damit sie Macht hätten, die schlimmen Geister zu ver-

2 8 Der Anstoß der Pharisäer an Jesu Gnade und Freiheit treiben. Zuerst rief er aus der Schar, die ihn begleitete, einen größeren Kreis zu sich und schuf damit den Anfang seiner Gemeinde. Mit königlicher Freiheit in eigener Entscheidung stellte er die, die er rief, in dieselbe und gab damit jedem der Berufenen Gottes Verheißung in einer ihm persönlich zugeeigneten Gestalt. Aus diesem großen Kreis hob er wieder die Zwölf heraus. Ihre Aufgabe bestand zunächst darin, bei ihm zu sein und zu sehen und zu hören, was Gott durch ihn tat, damit aus ihnen die Zeugen würden, die auch denen den Sohn Gottes verkündigen könnten, die ihn nicht selber sahen. "Weiter bestellte er sie aber auch zur Mitarbeit, sowohl in der Ausrichtung der Botschaft, die das Auge Israels auf Gottes Tat hinwendete, als auch bei der Abwehr der schlimmen Mächte, die das menschliche Leben verheeren. Auch bei den Jüngern hebt dies Markus als ein wichtiges Stück ihres Berufs hervor, daß Jesus ihnen die Befreiung der von unsichtbaren Feinden Geplagten übertragen hat. 3,16: Und er setzte die Zwölf ein und gab Simon den Namen Petrus. Zum ersten unter den Zwölf hat Jesus Simon gemacht, den Markus von nun an mit demjenigen Namen nennt, den ihm Jesus gab: der Fels, Petrus. Denn durch seine Einsetzung zum ersten Jünger begann sich das zu erfüllen, was ihm Jesus mit diesem Namen verhieß und befahl. Derselbe beschreibt sein Apostelwerk, das er im Dienste Jesu und mit seinem Worte auszurichten hat. Dadurch wird er die tragende Stütze, auf der die Gemeinde ruht, der feste Grund, auf den Jesus seinen hohen, großen Bau zu stellen vermag. Der Name spricht in mächtiger Klarheit aus, wie dankbar und gewiß Jesus auf die Führung des Vaters blickte. Er hat ihm diesen Simon zugeführt, scheinbar ein schwaches "Werkzeug, mit dem nichts auszurichten ist. Doch solche Gedanken des Kleinmuts blieben Jesus fern, und er scheuchte sie auch vom Jünger fort. Er ist dennoch der Fels, den kein Stoß zertrümmern wird, dennoch der starke Träger, auf dem seine Gemeinde aufgebaut wird.' 3,17: Und Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, den Bruder des Jakobus, und er gab ihnen den Namen Boanerges, das heißt Söhne des Donners. Das sind solche, die des Donners Art an sich haben, dem Donner gleichen. Ebenso wie „Petrus" wird auch dieser Name eine Verheißung Jesu in sich tragen, die ihnen die mächtige Stimme zusagt, das wirksame Zeugnis für ihn, das wie Donnerschall sein Wort durch die Menschheit trägt. 3,18.19: Und Andreas und Philippus und Bartholomäus und Matthäus und Thomas und Jakobus, den Sohn des Alphäus, und Thaddäus und Simon, den Kananäus, und Judas Iskarioth, der ihn überanwortet hat. Nicht jedem der Zwölf gab er einen besonderen Namen, da schon die allen gemeinsame Verheißung und der allen aufgetragene Beruf, die beide im Apostelnamen ent-

2 8 Der Anstoß der Pharisäer an Jesu Gnade <strong>und</strong> Freiheit<br />

treiben. Zuerst rief er aus der S<strong>ch</strong>ar, die ihn begleitete, einen größeren Kreis<br />

zu si<strong>ch</strong> <strong>und</strong> s<strong>ch</strong>uf damit den Anfang seiner Gemeinde. Mit königli<strong>ch</strong>er Freiheit<br />

in eigener Ents<strong>ch</strong>eidung stellte er die, die er rief, in dieselbe <strong>und</strong> gab damit<br />

jedem der Berufenen Gottes Verheißung in einer ihm persönli<strong>ch</strong> zugeeigneten<br />

Gestalt. Aus diesem großen Kreis hob er wieder die Zwölf heraus. Ihre Aufgabe<br />

bestand zunä<strong>ch</strong>st darin, bei ihm zu sein <strong>und</strong> zu sehen <strong>und</strong> zu hören, was<br />

Gott dur<strong>ch</strong> ihn tat, damit aus ihnen die Zeugen würden, die au<strong>ch</strong> denen den<br />

Sohn Gottes verkündigen könnten, die ihn ni<strong>ch</strong>t selber sahen. "Weiter bestellte<br />

er sie aber au<strong>ch</strong> zur Mitarbeit, sowohl in der Ausri<strong>ch</strong>tung der Bots<strong>ch</strong>aft, die<br />

das Auge Israels auf Gottes Tat hinwendete, als au<strong>ch</strong> bei der Abwehr der<br />

s<strong>ch</strong>limmen Mä<strong>ch</strong>te, die das mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Leben verheeren. Au<strong>ch</strong> bei den Jüngern<br />

hebt dies <strong>Markus</strong> als ein wi<strong>ch</strong>tiges Stück ihres Berufs hervor, daß Jesus ihnen<br />

die Befreiung der von unsi<strong>ch</strong>tbaren Feinden Geplagten übertragen hat.<br />

3,16: Und er setzte die Zwölf ein <strong>und</strong> gab Simon den Namen Petrus. Zum<br />

ersten unter den Zwölf hat Jesus Simon gema<strong>ch</strong>t, den <strong>Markus</strong> von nun an mit<br />

demjenigen Namen nennt, den ihm Jesus gab: der Fels, Petrus. Denn dur<strong>ch</strong><br />

seine Einsetzung zum ersten Jünger begann si<strong>ch</strong> das zu erfüllen, was ihm Jesus<br />

mit diesem Namen verhieß <strong>und</strong> befahl. Derselbe bes<strong>ch</strong>reibt sein Apostelwerk,<br />

das er im <strong>Die</strong>nste Jesu <strong>und</strong> mit seinem Worte auszuri<strong>ch</strong>ten hat. Dadur<strong>ch</strong> wird<br />

er die tragende Stütze, auf der die Gemeinde ruht, der feste Gr<strong>und</strong>, auf den<br />

Jesus seinen hohen, großen Bau zu stellen vermag. Der Name spri<strong>ch</strong>t in mä<strong>ch</strong>tiger<br />

Klarheit aus, wie dankbar <strong>und</strong> gewiß Jesus auf die Führung des Vaters<br />

blickte. Er hat ihm diesen Simon zugeführt, s<strong>ch</strong>einbar ein s<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>es "Werkzeug,<br />

mit dem ni<strong>ch</strong>ts auszuri<strong>ch</strong>ten ist. Do<strong>ch</strong> sol<strong>ch</strong>e Gedanken des Kleinmuts<br />

blieben Jesus fern, <strong>und</strong> er s<strong>ch</strong>eu<strong>ch</strong>te sie au<strong>ch</strong> vom Jünger fort. Er ist denno<strong>ch</strong><br />

der Fels, den kein Stoß zertrümmern wird, denno<strong>ch</strong> der starke Träger, auf<br />

dem seine Gemeinde aufgebaut wird.'<br />

3,17: Und Jakobus, den Sohn des Zebedäus, <strong>und</strong> Johannes, den Bruder des<br />

Jakobus, <strong>und</strong> er gab ihnen den Namen Boanerges, das heißt Söhne des Donners.<br />

Das sind sol<strong>ch</strong>e, die des Donners Art an si<strong>ch</strong> haben, dem Donner glei<strong>ch</strong>en.<br />

Ebenso wie „Petrus" wird au<strong>ch</strong> dieser Name eine Verheißung Jesu in si<strong>ch</strong> tragen,<br />

die ihnen die mä<strong>ch</strong>tige Stimme zusagt, das wirksame Zeugnis für ihn, das<br />

wie Donners<strong>ch</strong>all sein Wort dur<strong>ch</strong> die Mens<strong>ch</strong>heit trägt.<br />

3,18.19: Und Andreas <strong>und</strong> Philippus <strong>und</strong> Bartholomäus <strong>und</strong> Matthäus<br />

<strong>und</strong> Thomas <strong>und</strong> Jakobus, den Sohn des Alphäus, <strong>und</strong> Thaddäus <strong>und</strong> Simon,<br />

den Kananäus, <strong>und</strong> Judas Iskarioth, der ihn überanwortet hat. Ni<strong>ch</strong>t jedem<br />

der Zwölf gab er einen besonderen Namen, da s<strong>ch</strong>on die allen gemeinsame<br />

Verheißung <strong>und</strong> der allen aufgetragene Beruf, die beide im Apostelnamen ent-

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