Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch

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Lukas 17,11—21 287 sein gutes Redit, sondern blickte auf Jesu gnädigen Willen und brachte ihm seinen Dank. 17,19: Und er sagte zu ihm: Steh auf und geh; dein Glaube hat dir geholfen. Das wird auch dem Samariter gesagt wie der Kananäerin und dem heidnischen Hauptmann und der schuldbeladenen Frau, der Jesus ihrer Liebe wegen verzieh. Jedesmal, wenn zwischen dem Menschin und Jesus eine Trennung steht, wenn jenem zunächst der Zugang zu ihm verschlossen und die Bitte versagt ist und es.zur Überwindung dieser Scheidung kommt und die Gnade sich auch dorthin erstreckt, wo kein Anrecht an sie ist und es keine Würdigkeit für sie gibt, dann wird der Glaube genannt als das, was so Großes bewirkt und diese Scheidungen durchbricht und auch zu denen Jesu Wohltat bringt, die zunächst nicht unter den Berufenen stehen. Auch beim Samariter ist es durch seinen Glauben geschehen, daß er ebenso wie die Juden Jesu Hilfe' erhielt, ja noch viel mehr als die Juden empfangen hat, weil er durch Jesu Wohltat ihn selbst gefunden hat. Der Anbruch der göttlichen Herrschaft 17,20a: Als er von den Pharisäern befragt wurde: Wann kommt die Herrschaft Gottes? antwortete er ihnen und sprach. Bei ihrer Frage denken sich die Pharisäer, Gottes Königtum werde plötzlich von außen her auf die Menschheit gelegt durch eine Veränderung der Natur mit einer Machttat Gottes, die alles sichtbar neu mache, als ein Stoß, von dem der Weltbestand zerbrochen werde. Das heißt Jesus ein falsches Bild von Gottes Wirken und Gegenwart. 17,20b. 21: Gottes Herrschaft kommt nicht so, daß man ihr zuschauen kann, und man wird sich sagen: Seht! hier ist sie oder dort. Denn seht! Gottes Herrschaft ist mitten unter euch. Sie fragen sehnsüchtig: Wann kommt sie wohl, Gottes herrliche Offenbarung und große Gnadentat? spähen, ob sie sich noch nicht zeige, und verpassen sie bei all diesem Spähen, Rechnen und Sehnen. Sie geschieht nicht so wie der prunkvolle Einzug eines irdischen Königs als ein Schauspiel, dem man zuschauen kann. Das erleben die Fragenden eben jetzt, weil mitten unter ihnen vor ihren Augen Gottes allmächtige Gnade ihr königliches Werk vollbringt. Sein Reich ist da, wo der Christus ist. Sie aber nehmen nichts wahr, starren in die Zukunft hinaus und fragen, wann wohl Gottes Herrschaft beginne*. Etwas Ähnliches wie den Pharisäern hatte Jesus auch den Jüngern zu sagen. Ihre Hoffnung war zwar deshalb von der der Pharisäer gründlich verschieden, • Ein anderer Gedanke liegt auch in der Nähe, der sich auch mit den Worten Jesu verbinden ließe, daß Gottes Herrschen den Menschen inwendig erfasse und seine Gnade sich in unserem inneren Leben offenbare, weil sie durch das Wort zu uns kommt im Glauben an den Menschensohn.

2 8 8 Die Wanderung von Galiläa nach Jerusalem weil sie völlig an Jesus angeheftet war. Daß er komme, aller Welt sich offenbare und über alle regiere, ist das Eine geworden, was alle ihre "Wünsche und Erwartungen umfaßt. Eben darum werden für sie noch Tage kommen, wo sie sehnlich, aber vergeblich nach dem Hervorbrechen seiner Herrlichkeit verlangen werden. 17,22: Er sagte aber zu den Jüngern: Es werden Tage kommen, da ihr verlangen werdet, einen der Tage des Sohns des Menschen zu sehen, und ihr werdet ihn nicht sehen. Die Tage des Menschensohnes, die von Gott ihm zugeteilte Zeit, sind dann da, wenn er mit königlichem Walten sein Werk zur Vollendung bringt. Nur einen dieser Tage, nicht gleich seine ganze herrliche Offenbarung, nur etwas von ihr, einen sichtbaren Anfang, ein offenes Eingreifen des Christus möchten sie sehen, müssen es aber tragen, daß er verborgen bleibt, und in Geduld weiter warten. Sehnlich wird das Verlangen nach ihm dann, wenn es dunkel um sie her wird, Sünde und Not die Erde erfüllen und Jesu Sache verloren scheint. Mit dem ersten Wort über Jesu Verheißung, i2,32ff., hat uns Lukas beschrieben, wie Jesus den Jüngern die Hoffnung als einen Quell der Freudigkeit und Kraft gegeben hat. Sie macht sie gerüstet und wach; durch sie sind ihre Lenden gegürtet und ihre Lampe brennt. Mit diesem zweiten Wort hält «r ihnen vor, daß es ihnen schwer werden wird, die Hoffnung auf ihn festzuhalten. Auch sie beruft sie zu einem Kampf, der seinen tiefen Ernst bei sich hat. 17,23: Und sie werden zu euch sagen: Sieh dort! sieh hier! Geht nicht hin, und lauft nicht nach! Wenn nichts von den Tagen des Christus zu sehen ist, werden aus dem falschen, unreinen Hoffen eigenmächtige Weissagungen und «igenwillige Taten hervorbrechen. Was vom Himmel her nicht geschieht, werden die Menschen selber machen wollen. Man wird ihnen bald von diesem, bald von jenem rühmen, daß er die Heilszeit schaffe, so daß die Versuchung von den Jüngern überwunden werden muß, ihre Hoffnung auf Jesus fahren 7.U lassen und sich einen anderen Heiland zu. suchen. Alle diese hin und her flackernden Hoffnungen und Verheißungen heißt Jesus trüglich. Wenn sein Tag kommt, wird er keine rätselhafte, zweideutige, in Verborgenheit verfteckte Gestalt mehr sein. 17,24: Dßnn wie der Blitz, der von dieser Seite des Himmels bis zur anderen leuchtet, so wird der Sohn des Menschen an seinem Tage sein. Wenn die Jünger lange von seiner himmlischen Hoheit nichts wahrnehmen, obgleich sie sehnlich nach ihr verlangen, widerlegt das ihre Hoffnung nicht. Plötzlich bricht aus dem dunklen Himmel der Blitz hervor, -dann aber mit offenkundiger Klarheit, die jedes Auge ergreift. Zuerst kommt aber Jesu Verwerfung, die ihnen zeigt, wie Gottes Regie-

<strong>Lukas</strong> 17,11—21 287<br />

sein gutes Redit, sondern blickte auf Jesu gnädigen Willen <strong>und</strong> bra<strong>ch</strong>te ihm<br />

seinen Dank.<br />

17,19: Und er sagte zu ihm: Steh auf <strong>und</strong> geh; dein Glaube hat dir geholfen.<br />

Das wird au<strong>ch</strong> dem Samariter gesagt wie der Kananäerin <strong>und</strong> dem heidnis<strong>ch</strong>en<br />

Hauptmann <strong>und</strong> der s<strong>ch</strong>uldbeladenen Frau, der Jesus ihrer Liebe wegen verzieh.<br />

Jedesmal, wenn zwis<strong>ch</strong>en dem Mens<strong>ch</strong>in <strong>und</strong> Jesus eine Trennung steht,<br />

wenn jenem zunä<strong>ch</strong>st der Zugang zu ihm vers<strong>ch</strong>lossen <strong>und</strong> die Bitte versagt ist<br />

<strong>und</strong> es.zur Überwindung dieser S<strong>ch</strong>eidung kommt <strong>und</strong> die Gnade si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong><br />

dorthin erstreckt, wo kein Anre<strong>ch</strong>t an sie ist <strong>und</strong> es keine Würdigkeit für sie<br />

gibt, dann wird der Glaube genannt als das, was so Großes bewirkt <strong>und</strong> diese<br />

S<strong>ch</strong>eidungen dur<strong>ch</strong>bri<strong>ch</strong>t <strong>und</strong> au<strong>ch</strong> zu denen Jesu Wohltat bringt, die zunä<strong>ch</strong>st<br />

ni<strong>ch</strong>t unter den Berufenen stehen. Au<strong>ch</strong> beim Samariter ist es dur<strong>ch</strong> seinen<br />

Glauben ges<strong>ch</strong>ehen, daß er ebenso wie die Juden Jesu Hilfe' erhielt, ja no<strong>ch</strong><br />

viel mehr als die Juden empfangen hat, weil er dur<strong>ch</strong> Jesu Wohltat ihn selbst<br />

gef<strong>und</strong>en hat.<br />

Der Anbru<strong>ch</strong> der göttli<strong>ch</strong>en Herrs<strong>ch</strong>aft<br />

17,20a: Als er von den Pharisäern befragt wurde: Wann kommt die Herrs<strong>ch</strong>aft<br />

Gottes? antwortete er ihnen <strong>und</strong> spra<strong>ch</strong>. Bei ihrer Frage denken si<strong>ch</strong> die<br />

Pharisäer, Gottes Königtum werde plötzli<strong>ch</strong> von außen her auf die Mens<strong>ch</strong>heit<br />

gelegt dur<strong>ch</strong> eine Veränderung der Natur mit einer Ma<strong>ch</strong>ttat Gottes, die<br />

alles si<strong>ch</strong>tbar neu ma<strong>ch</strong>e, als ein Stoß, von dem der Weltbestand zerbro<strong>ch</strong>en<br />

werde. Das heißt Jesus ein fals<strong>ch</strong>es Bild von Gottes Wirken <strong>und</strong> Gegenwart.<br />

17,20b. 21: Gottes Herrs<strong>ch</strong>aft kommt ni<strong>ch</strong>t so, daß man ihr zus<strong>ch</strong>auen kann,<br />

<strong>und</strong> man wird si<strong>ch</strong> sagen: Seht! hier ist sie oder dort. Denn seht! Gottes Herrs<strong>ch</strong>aft<br />

ist mitten unter eu<strong>ch</strong>. Sie fragen sehnsü<strong>ch</strong>tig: Wann kommt sie wohl,<br />

Gottes herrli<strong>ch</strong>e <strong>Offenbarung</strong> <strong>und</strong> große Gnadentat? spähen, ob sie si<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong><br />

ni<strong>ch</strong>t zeige, <strong>und</strong> verpassen sie bei all diesem Spähen, Re<strong>ch</strong>nen <strong>und</strong> Sehnen.<br />

Sie ges<strong>ch</strong>ieht ni<strong>ch</strong>t so wie der prunkvolle Einzug eines irdis<strong>ch</strong>en Königs als ein<br />

S<strong>ch</strong>auspiel, dem man zus<strong>ch</strong>auen kann. Das erleben die Fragenden eben jetzt,<br />

weil mitten unter ihnen vor ihren Augen Gottes allmä<strong>ch</strong>tige Gnade ihr königli<strong>ch</strong>es<br />

Werk vollbringt. Sein Rei<strong>ch</strong> ist da, wo der Christus ist. Sie aber nehmen<br />

ni<strong>ch</strong>ts wahr, starren in die Zukunft hinaus <strong>und</strong> fragen, wann wohl Gottes<br />

Herrs<strong>ch</strong>aft beginne*.<br />

Etwas Ähnli<strong>ch</strong>es wie den Pharisäern hatte Jesus au<strong>ch</strong> den Jüngern zu sagen.<br />

Ihre Hoffnung war zwar deshalb von der der Pharisäer gründli<strong>ch</strong> vers<strong>ch</strong>ieden,<br />

• Ein anderer Gedanke liegt au<strong>ch</strong> in der Nähe, der si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> mit den Worten Jesu verbinden ließe,<br />

daß Gottes Herrs<strong>ch</strong>en den Mens<strong>ch</strong>en inwendig erfasse <strong>und</strong> seine Gnade si<strong>ch</strong> in unserem inneren Leben<br />

offenbare, weil sie dur<strong>ch</strong> das Wort zu uns kommt im Glauben an den Mens<strong>ch</strong>ensohn.

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