Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch
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2 &2 <strong>Die</strong> Wanderung von Galiläa <strong>na<strong>ch</strong></strong> Jerusalem<br />
Worte an die Jünger<br />
<strong>Lukas</strong> hat uns Jesu unerbittli<strong>ch</strong>es Zeugnis gegen die Bosheit vorgelegt <strong>und</strong><br />
unseren Blick auf die Verlorenheit geri<strong>ch</strong>tet, in der sie fendet. Darum fährt er<br />
hier mit denjenigen Sprü<strong>ch</strong>en fort, dur<strong>ch</strong> die Jesus die Jünger zum Kampf<br />
gegen das Böse in ihrer eigenen Mitte verpfli<strong>ch</strong>tet hat. 17,1: Er sagte aber zu<br />
seinen Jüngern: Es ist unmögli<strong>ch</strong>, daß die Ärgernisse ni<strong>ch</strong>t kommen; aber wehe<br />
dem, dur<strong>ch</strong> den sie kommen! Das Böse läßt si<strong>ch</strong> aus dem Mens<strong>ch</strong>enleben ni<strong>ch</strong>t<br />
entfernen, da es mit dem ganzen Bestand desselben verwa<strong>ch</strong>sen ist. Ärgernisse<br />
müssen deshalb kommen <strong>und</strong> au<strong>ch</strong> in der Gemeinde Jesu Dinge ges<strong>ch</strong>ehen, an<br />
denen sie si<strong>ch</strong> vergiften kann. <strong>Die</strong>ser Kampf kann ihr ni<strong>ch</strong>t abgenommen werden,<br />
sondern gehört zu ihrem Beruf. Aber den, der dem Bösen über si<strong>ch</strong> Ma<strong>ch</strong>t<br />
gibt <strong>und</strong> es an die anderen mit versu<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>er Lockung heranbringt, daß sie<br />
seinetwegen fallen, den stellt Jesus unter sein Wehe <strong>und</strong> rä<strong>ch</strong>t an ihm die, die<br />
er verdarb. 17,2. 3a: Es wäre für ihn ein Vorteil, wenn ein Mühlstein um seinen<br />
Nacken hinge <strong>und</strong> er in das Meer geworfen würde, statt daß er für einen<br />
dieser Kleinen zum Anstoß würde. Gebt auf eu<strong>ch</strong> a<strong>ch</strong>t! <strong>Lukas</strong> gibt uns hier das -<br />
selbe "Wort wie Matthäus 18,6. 7; nur zeigte Matthäus <strong>na<strong>ch</strong></strong>drückli<strong>ch</strong>er darauf<br />
hin, daß Jesus in besonderem Maß gerade den Kleinen seine Fürsorge zuwendet,<br />
über deren Fall wir uns lei<strong>ch</strong>t hinwegsetzen.<br />
17,3b. 4: Wenn dein Bruder gesündigt hat, so strafe ihn, <strong>und</strong> wenn et es bereut,<br />
so vergib ihm! Und wenn er siebenmal des Tages gegen di<strong>ch</strong> gesündigt<br />
hat <strong>und</strong> siebenmal zu dir zurückkommt <strong>und</strong> sagt: I<strong>ch</strong> bereue es, so sollst du ihm<br />
vergeben. <strong>Die</strong> zweite Mahnung sagt, was wir der Sünde der anderen s<strong>ch</strong>uldig<br />
sind. Bis sie erkannt <strong>und</strong> gestanden ist, s<strong>ch</strong>ulden wir ihr die Zure<strong>ch</strong>tweisung;<br />
wird sie bereut, die Vergebung. Wie uners<strong>ch</strong>öpfli<strong>ch</strong> unsere Bereitwilligkeit sein<br />
darf, die Sünde des anderen mit völligem Vergeben zu decken, wird uns dadur<strong>ch</strong><br />
dargestellt, daß siebenmal am selben Tage demselben Bruder Verzeihung<br />
gewährt werden muß. An diesen Spru<strong>ch</strong> lehnte si<strong>ch</strong> die Frage des Petrus an:<br />
"Wie oft muß i<strong>ch</strong> vergeben? siebenmal? (Matthäus 18,21), worauf ihm Jesus<br />
zeigte, daß er diese Zahl ni<strong>ch</strong>t wie ein gesetzegebender S<strong>ch</strong>riftgelehrter dazu<br />
nannte, um unser Vergeben mit einer S<strong>ch</strong>ranke zu umgeben, sondern von unserem<br />
Verzeihen alle Begrenzungen <strong>und</strong> Bere<strong>ch</strong>nungen entfernt.<br />
So ist uns gezeigt, wie Jesu Gemeinde die Buße in gemeinsamer Abwehr des<br />
Bösen bei si<strong>ch</strong> bewahrt <strong>und</strong> übt. Darum s<strong>ch</strong>ließt <strong>Lukas</strong>, weil die Buße <strong>und</strong> der<br />
Glaube zusammengehören, dasjenige Wort Jesu an, dur<strong>ch</strong> das er die Jünger<br />
ins volle Glauben emporgeführt hat. Er hat es ni<strong>ch</strong>t nur in etwas anderer Gestalt<br />
als Matthäus <strong>und</strong> <strong>Markus</strong>, sondern vers<strong>ch</strong>afft ihm au<strong>ch</strong> dadur<strong>ch</strong> eine tiefe<br />
Erläuterung, daß er es mit der Bitte der Jünger in Verbindung bringt. 17,5: