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Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch

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28o <strong>Die</strong> Wanderung von Galiläa <strong>na<strong>ch</strong></strong> Jerusalem<br />

war, sieht Abraham von ferne <strong>und</strong> Lazarus an seiner Brust, <strong>und</strong> er rief sie an<br />

<strong>und</strong> spra<strong>ch</strong>: Vater Abraham, erbarme di<strong>ch</strong> meiner <strong>und</strong> s<strong>ch</strong>icke Lazarus, daß er<br />

die Spitze seines Fingers in Wasser tau<strong>ch</strong>e <strong>und</strong> meine Zunge kühle; denn i<strong>ch</strong><br />

leide Pein in dieser Flamme. <strong>Die</strong> Qualen des Rei<strong>ch</strong>en werden als ein glühender,<br />

verzehrender Durst bes<strong>ch</strong>rieben, der dur<strong>ch</strong> eine Flamme hervorgerufen ist,<br />

die ni<strong>ch</strong>t zerstört, aber vers<strong>ch</strong>ma<strong>ch</strong>ten ma<strong>ch</strong>t. Er sieht Abraham <strong>und</strong> Lazarus,<br />

<strong>und</strong> nun bittet er. Früher bat ihn Lazarus; nun ist der Rei<strong>ch</strong>e der Arme geworden,<br />

der bitten muß. Er wagt nur um die kleinste Erquickung zu bitten, nur<br />

darum, daß er ihm mit seiner Fingerspitze einen Tropfen Wasser, ein wenig<br />

Kühlung auf die heiße Zunge lege. "Wie er früher si<strong>ch</strong> vergebens bitten ließ, so<br />

bittet nun er vergebens. Lazarus blieb dur<strong>ch</strong> ihn unerquickt, nun er. Lazarus<br />

bekam ni<strong>ch</strong>t einmal die Brocken; nun bekommt er ni<strong>ch</strong>t einmal den Tropfen.<br />

Das ist die Gere<strong>ch</strong>tigkeit in seinem Los. 16,25a: Abraham aber spra<strong>ch</strong>: Sohn,<br />

gedenke, daß du dein Gutes in deinem Leben erhalten hast <strong>und</strong> Lazarus ebenso<br />

das S<strong>ch</strong>limme. Er darf ni<strong>ch</strong>t vergessen, was auf Erden ges<strong>ch</strong>ah; denn dort liegt<br />

der Gr<strong>und</strong>, aus dem ihm sein jetziger Zustand erwu<strong>ch</strong>s. Damals bekam er<br />

Gutes <strong>und</strong> Lazarus S<strong>ch</strong>limmes, <strong>und</strong> so s<strong>ch</strong>ien es damals dem Rei<strong>ch</strong>en ri<strong>ch</strong>tig;<br />

damals war er mit seinem Lose ganz zufrieden. Daß er von seinem Gute au<strong>ch</strong><br />

Lazarus etwas gönnen könnte, kam ni<strong>ch</strong>t in seinen Sinn. Er behielt es für si<strong>ch</strong><br />

<strong>und</strong> ließ Lazarus das Bittere ohne Linderung <strong>und</strong> Abzug leiden. 16,25b: Jetzt<br />

aber wird er hier getröstet; dir aber ist weh. Das ist jetzt ebenso gere<strong>ch</strong>t wie<br />

früher das Gegenteil.<br />

Ni<strong>ch</strong>t das lehrt Jesus, daß auf irdis<strong>ch</strong>es Glück notwendig Unseligkeit, auf<br />

Leiden hier notwendig Seligkeit folge. Ni<strong>ch</strong>t auf das, was wir haben, sondern<br />

auf das, was wir den Mens<strong>ch</strong>en tun, ri<strong>ch</strong>tet Jesus unseren Blick. Daß der Härte<br />

hier dort die Härte widerfährt, daß der, der vergebens gebeten ward, dort<br />

vergebens bittet <strong>und</strong> dem, der hier ni<strong>ch</strong>t half, dort ni<strong>ch</strong>t geholfen wird, das hat<br />

Jesus hier wie au<strong>ch</strong> sonst als Gottes festen Willen bezeugt. <strong>Die</strong> Barmherzigen<br />

werden Barmherzigkeit empfangen.<br />

Dem Rei<strong>ch</strong>en wird weiter gesagt, daß die Erfüllung seiner Bitte s<strong>ch</strong>on dur<strong>ch</strong><br />

die Bes<strong>ch</strong>affenheit des Orts unmögli<strong>ch</strong> sei. 16,26: Und zu allem dem ist zwis<strong>ch</strong>en<br />

uns <strong>und</strong> eu<strong>ch</strong> eine große Kluft befestigt, damit die, die von hier zu eu<strong>ch</strong><br />

hinübergehen wollen, es ni<strong>ch</strong>t können <strong>und</strong> damit sie au<strong>ch</strong> von dort ni<strong>ch</strong>t zu uns<br />

herüber gelangen. Es liegt nun ni<strong>ch</strong>t mehr im Vermögen des Mens<strong>ch</strong>en, das Los<br />

des anderen zu lindern. Jesus hat die beiden Orte ni<strong>ch</strong>t als Höhe <strong>und</strong> Tiefe<br />

übereinandergesetzt, sondern sie als in derselben Ebene nebeneinanderliegend<br />

bes<strong>ch</strong>rieben, damit das Auge <strong>und</strong> das Wort des Rei<strong>ch</strong>en zu Abraham hinüber-

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