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Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch

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2 7 O <strong>Die</strong> Wanderung von Galiläa <strong>na<strong>ch</strong></strong> Jerusalem<br />

Gnade als Ungere<strong>ch</strong>tigkeit. So dient der Pharisäer Gott: beharrli<strong>ch</strong>, fleißig,<br />

aber freudlos,murrend,anspru<strong>ch</strong>svoll. Es ist kein sol<strong>ch</strong>er <strong>Die</strong>nst, wie er aus der<br />

Liebe fließt. Darum ist er voll von der Größe dessen, was er selber tut, hängt<br />

deshalb an das, was die Gnade gibt, seinen Neid <strong>und</strong> ist unfähig zu verzeihen.<br />

<strong>Die</strong> Antwort des Vaters enthält Jesu Antwort an seine Verkläger. Jener<br />

hält dem Murrenden vor, was dem Sohn im Hause des Vaters gegeben ist.<br />

15,31.32: Er aber spra<strong>ch</strong> zu ihm: Sohn, du bist immer bei mir, <strong>und</strong> alles, was<br />

mein ist, ist dein. Du solltest aber feiern <strong>und</strong> di<strong>ch</strong> freuen, weil dieser dein Bruder<br />

tot war <strong>und</strong> lebendig ward <strong>und</strong> verloren <strong>und</strong> gef<strong>und</strong>en ward. Der Gere<strong>ch</strong>te<br />

war immer in der Verb<strong>und</strong>enheit mit Gott, während ihn der Verlorene verlassen<br />

<strong>und</strong> erlebt hat, wie bitter es ist, vom Vater ges<strong>ch</strong>ieden zu sein. Vom<br />

Elend des Hungers, den dieser litt, weiß jener, der daheim biieb, ni<strong>ch</strong>ts, sondern<br />

steht immer im S<strong>ch</strong>utz <strong>und</strong> Segen, den ihm die Gemeins<strong>ch</strong>aft mit dem<br />

Vater bringt. Dur<strong>ch</strong> sie ist alles, was des Vaters ist, au<strong>ch</strong> sein Eigentum. Wie<br />

können denn die, die Gott dienen, ihr Los hart <strong>und</strong> ihren Anteil verkürzt<br />

heißen? Wie kann die Gnade in ihnen Neid erregen? So spri<strong>ch</strong>t nur der <strong>und</strong>ankbare,<br />

glaubenslose Sinn, der ni<strong>ch</strong>t ermißt, was der an Gott hat, der bei<br />

ihm bleibt, wie treu er an ihm handelt; er ist ja mit dem ganzen Rei<strong>ch</strong>tum<br />

seiner Fre<strong>und</strong>li<strong>ch</strong>keit, Regierung <strong>und</strong> Herrli<strong>ch</strong>keit bei ihm. Danken sie dem<br />

Vater, so wissen sie au<strong>ch</strong>, was sie dem Bruder s<strong>ch</strong>ulden. Jener freut si<strong>ch</strong> an seinem<br />

Sohn; so muß si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> dieser an seinem Bruder freuen, der au<strong>ch</strong> ihm aus<br />

Tod <strong>und</strong> Verlust zu neuem Leben zurückgegeben ist. Er kann den Bruder ni<strong>ch</strong>t<br />

\ erleugnen, ohne daß damit au<strong>ch</strong> der Vater verleugnet ist.<br />

Dur<strong>ch</strong> das Bemühen des Vaters, den Zürnenden zu versöhnen, hat uns Jesus<br />

Gottes Gnade ni<strong>ch</strong>t weniger heil <strong>und</strong> herrli<strong>ch</strong> bezeugt als dur<strong>ch</strong> die Weise, wie<br />

er für den Verlorenen ganz <strong>und</strong> gar der Vater war. Es lag darin für die Pharisäer<br />

ein starker Zug zu Jesus hin. Au<strong>ch</strong> ihnen hat er damit das Evangelium gesagt,<br />

au<strong>ch</strong> ihnen die Heilandsdienste getan. Hören sie auf ihn, so empfangen<br />

sie von ihm den vollen Blick in die Größe der Gabe, die ihnen dadur<strong>ch</strong> gegeben<br />

ist, daß sie Gott gehorsam blieben, <strong>und</strong> lassen si<strong>ch</strong> dafür dankbar ma<strong>ch</strong>en, daß<br />

sie Gottes Kinder sind. Dadur<strong>ch</strong> würden sie Jesu Genossen in seiner Freude an<br />

denen, die umkehren, <strong>und</strong> seine Mitarbeiter bei seinem Beruf, „Mens<strong>ch</strong>en zu<br />

fis<strong>ch</strong>en" <strong>und</strong> ihnen aus dem Verderben ins Leben zu helfen. Statt dessen bleiben<br />

sie draußen, gewinnen an Jesu Heilandstat nur die düstere Glut des Neids,<br />

feiern darum sein Fest ni<strong>ch</strong>t mit, verklagen die Brüder <strong>und</strong> verklagen Gott.<br />

So wird aus ihrer Gere<strong>ch</strong>tigkeit ihre S<strong>ch</strong>uld. Mit keinem anderen Wort ist so<br />

deutli<strong>ch</strong> begründet, warum Jesus „ni<strong>ch</strong>t gekommen ist, die Gere<strong>ch</strong>ten zu berufen",<br />

obwohl es den Vorzug ihrer Gere<strong>ch</strong>tigkeit ohne jede S<strong>ch</strong>mälerung

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