Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch
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¿6 Der Anstoß der Pharisäer an Jesu Gnade <strong>und</strong> Freiheit<br />
Galiläa zog ihm <strong>na<strong>ch</strong></strong>, <strong>und</strong> aus Judäa <strong>und</strong> aus Jerusalem <strong>und</strong> aus lduma'a <strong>und</strong><br />
aus der Gegend jenseits des Jordans <strong>und</strong> aus dem Gebiet von Tyrus <strong>und</strong> Sidon<br />
kam eine große S<strong>ch</strong>ar zu ihm, die hörte, was er tat. Er vers<strong>ch</strong>affte si<strong>ch</strong> die Frist<br />
für seine Arbeit dadur<strong>ch</strong>, daß er seinen Widersa<strong>ch</strong>ern auswi<strong>ch</strong> <strong>und</strong> sie ni<strong>ch</strong>t<br />
selbst zum "Widerstand reizte. Aber au<strong>ch</strong> in seine Zurückgezogenheit zogen<br />
ihm die S<strong>ch</strong>aren <strong>na<strong>ch</strong></strong>, ni<strong>ch</strong>t nur aus der Na<strong>ch</strong>bars<strong>ch</strong>aft, so daß sein Wort etwa<br />
. nur zu den Galiläern gekommen wäre, sondern, wie <strong>Markus</strong> mit Matthäus<br />
4,25 sagt, aus allen Teilen des Landes, au<strong>ch</strong> aus Judäa <strong>und</strong> Jerusalem, sodann<br />
aus Idumäa, wie man damals den südli<strong>ch</strong>en Teil des alten Stammgebiets von<br />
Juda nannte, von Hebron an <strong>na<strong>ch</strong></strong> Süden der Wüste zu <strong>und</strong> <strong>na<strong>ch</strong></strong> Westen hin,<br />
wo si<strong>ch</strong> das Hügelland zur Ebene am Mittelmeer zieht, weiter aus dem Ostjordanland,<br />
wo sowohl in der Jordanebene als auf der Ho<strong>ch</strong>ebene die Gegend<br />
zwis<strong>ch</strong>en dem Nordende des Toten Meeres <strong>und</strong> dem Gebiet der grie<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en<br />
Städte Pella, Abila <strong>und</strong> Gerasa von einer starken Judens<strong>ch</strong>aft besiedelt war,<br />
endli<strong>ch</strong> aus dem Gebiet von Tyrus <strong>und</strong> Sidon, wobei wir ni<strong>ch</strong>t nur an die<br />
s<strong>ch</strong>male Küste des alten Phönizien zu denken haben, sondern au<strong>ch</strong> an das weite<br />
Bergland, das zwis<strong>ch</strong>en dem jüdis<strong>ch</strong>en Galiläa <strong>und</strong> den hohen Gipfeln des Libanon<br />
liegt. So hatte Jesus au<strong>ch</strong> in seiner Verborgenheit Hörer aus allen Teilen<br />
des Landes um si<strong>ch</strong> <strong>und</strong> trug au<strong>ch</strong> so die Bots<strong>ch</strong>aft von Gottes naher <strong>Offenbarung</strong><br />
in das ganze Volk hinein.<br />
3,9—12: Und er sagte seinen Jüngern, daß ein Boot bei ihm bleiben solle<br />
um der Menge willen, damit sie ihn ni<strong>ch</strong>t drängten. Denn er heilte viele, so daß<br />
si<strong>ch</strong> die, die Plagen hatten, auf ihn warfen, um ihn anzurühren, <strong>und</strong> die unreinen<br />
Geister stürzten, wenn sie ihn sahen, auf ihn zu <strong>und</strong> riefen: Du bist der<br />
Sohn Gottes, <strong>und</strong> er s<strong>ch</strong>alt sie sehr, damit sie ihn ni<strong>ch</strong>t offenbar ma<strong>ch</strong>ten. Am<br />
Ufer des Sees, wohin si<strong>ch</strong> Jesus zurückgezogen hatte, um ni<strong>ch</strong>t beständig mit<br />
den Lehrern <strong>und</strong> Pharisäern streiten zu müssen, gab es man<strong>ch</strong>en erregten Vorgang,<br />
wenn si<strong>ch</strong> die Kranken auf ihn warfen, sowie sie ihn viellei<strong>ch</strong>t <strong>na<strong>ch</strong></strong><br />
langer Wanderung aus entfernten Orten endli<strong>ch</strong> sahen <strong>und</strong> nun die Hoffnung<br />
sie leidens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> bewegte, in seiner Berührung Heilung zu finden, oder wenn<br />
die von Geistern Geplagten geängstet <strong>und</strong> do<strong>ch</strong> zu ihm hingetrieben vor ihm<br />
si<strong>ch</strong> niederwarfen als vor dem, der der Herr <strong>und</strong> Ri<strong>ch</strong>ter der Geister <strong>und</strong><br />
Mens<strong>ch</strong>en sei. Jesus hat aber all sol<strong>ch</strong>en Gewaltsamkeiten vorgebeugt, si<strong>ch</strong> die<br />
Freiheit des eigenen Willens gesi<strong>ch</strong>ert <strong>und</strong> nie auf die stille, persönli<strong>ch</strong>e Einwirkung<br />
verzi<strong>ch</strong>tet, die den Mens<strong>ch</strong>en inwendig ihm zuwendete <strong>und</strong> in ihm<br />
Glauben pflanzte. Darum blieb er im Boot etwas vom Ufer entfernt. Er hütete<br />
au<strong>ch</strong> seine Verborgenheit <strong>und</strong> ließ ein lautes Ausrufen seiner Gemeins<strong>ch</strong>aft mit<br />
dem Vater <strong>und</strong> seines königli<strong>ch</strong>en Amtes niemand zu. Der Andrang des Volks