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Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch

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<strong>Lukas</strong> 12,42—51 249<br />

man besonders viel zurückfordern. <strong>Die</strong> große Gabe gewährt nie bloß Genuß<br />

<strong>und</strong> Ruhe, sondern wird nur dann ri<strong>ch</strong>tig benutzt, wenn sie au<strong>ch</strong> den starken<br />

Willen s<strong>ch</strong>afft, der zur großen Gabe au<strong>ch</strong> die große Treue setzt. Damit, daß<br />

sie ihre neue Vereinigung mit Jesus froh <strong>und</strong> gewiß vor si<strong>ch</strong> sehen, ist den Jüngern<br />

etwas Großes gegeben; darum wird aber au<strong>ch</strong> von ihnen das Große gefordert,<br />

daß ihr Auge ohne S<strong>ch</strong>wankung klar <strong>und</strong> fest auf ihn geri<strong>ch</strong>tet sei.<br />

Mit ras<strong>ch</strong>em Übergang zeigt uns <strong>Lukas</strong> an zwei Worten, wie Jesus selbst mit<br />

dringender Sehnsu<strong>ch</strong>t auf seine eigene Vollendung sah. Heißt er die Jünger<br />

warten, hoffen <strong>und</strong> mit dem Auge <strong>und</strong> Herzen <strong>na<strong>ch</strong></strong> vorn geri<strong>ch</strong>tet sein, so<br />

streckt si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> sein Verlangen mit ganzer Kraft <strong>na<strong>ch</strong></strong> dem, was vor ihm ist.<br />

12,49: I<strong>ch</strong> kam, um Feuer auf die Erde zu werfen, <strong>und</strong> wie sehr wüns<strong>ch</strong>e i<strong>ch</strong>,<br />

daß es s<strong>ch</strong>on entzündet wäre! Feuer läßt immer zunä<strong>ch</strong>st an Gottes Geri<strong>ch</strong>tstat<br />

denken, die wegrafft, was der Zerstörung bedarf. Von vielem in Israel, von<br />

vielem im ganzen Weltbestand sah Jesu Auge, daß es auf das Feuer warte,<br />

damit es abgetan werde. Er sehnt si<strong>ch</strong>, daß es brenne, weil er au<strong>ch</strong> das geri<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>e<br />

Wirken Gottes mit zu seinem hohen Amte zählt <strong>und</strong> seinen ganzen Willen<br />

in dasselbe legt. Her<strong>na<strong>ch</strong></strong>, wenn dieser Brand verzehrt hat, was beseitigt<br />

werden muß, dann tut die Gnade ihr ganzes Werk <strong>und</strong> erstrahlt Gottes Herrli<strong>ch</strong>keit.<br />

Weshalb das Feuer no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t angezündet werden kann, deutet das zweite<br />

Wort an. Erst muß Jesus in Geduld <strong>und</strong> Leiden seinen Weg vollenden. 12,50:<br />

I<strong>ch</strong> muß aber mit einer Taufe getauft werden, <strong>und</strong> wie treibt es mi<strong>ch</strong>, bis sie<br />

vollendet sei! Hier ist in ähnli<strong>ch</strong>er Weise von der Taufe, die Jesus no<strong>ch</strong> empfangen<br />

muß, die Rede wie im Wort an seine beiden Jünger, <strong>Markus</strong> 10,38. Am<br />

Kreuze heiligt er si<strong>ch</strong> Gott <strong>und</strong> empfängt dadur<strong>ch</strong>,die Gestalt, dur<strong>ch</strong> die er der<br />

Welt entnommen <strong>und</strong> zum Eingang in Gottes Herrli<strong>ch</strong>keit bereitet ist. Darum<br />

erhält er am Kreuz seine Taufe, <strong>und</strong> deshalb flieht er ni<strong>ch</strong>t vor ihm, sondern<br />

geht ihm mit festem S<strong>ch</strong>ritt entgegen. Daß er den Kampf mit Israel no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />

beendet <strong>und</strong> no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t eilig das Ende s<strong>ch</strong>afft, kommt ni<strong>ch</strong>t daher, daß er ni<strong>ch</strong>t<br />

<strong>na<strong>ch</strong></strong> dem Sterben begehrte, sondern daher, daß er au<strong>ch</strong> in seinem Warten gehorsam<br />

ist <strong>und</strong> dem Vater au<strong>ch</strong> sein Verlangen <strong>na<strong>ch</strong></strong> seiner Vollendung zum<br />

Opfer bringt.<br />

Zum Feuer, das Jesus bringt, <strong>und</strong> zur Taufe, die ihm erst no<strong>ch</strong> die Vollendung<br />

gibt, stellt <strong>Lukas</strong> dasjenige Wort, das den Jüngern die Erwartung<br />

nimmt, mit Jesus sei der Friede da. 12,51: Meint ihr, daß i<strong>ch</strong> kam, um Frieden<br />

auf die Erde zu bringen? Nein, sage i<strong>ch</strong> eu<strong>ch</strong>, sondern Entzweiung. Au<strong>ch</strong> die<br />

beiden vorangehenden Worte deuten auf Kampf, Tod <strong>und</strong> Geri<strong>ch</strong>t als auf das,<br />

was seiner Rückkehr zu seiner Gemeinde vorangehen muß, <strong>und</strong> darum hat der

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