Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch
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<strong>Lukas</strong> 12,4a—14 245<br />
den Geist Gottes erbitterte <strong>und</strong> mit lästernden Worten ihn bestritte. Denn da,<br />
wo der Geist inwendig im Mens<strong>ch</strong>enleben sein Gotteswerk treibt mit offenk<strong>und</strong>iger<br />
Wahrheit <strong>und</strong> Gnade <strong>und</strong> do<strong>ch</strong> dafür nur gelästert wird, hat Jesus für<br />
den Mens<strong>ch</strong>en keine Gnade mehr. ... _<br />
Wie aber Jesus die Jünger ni<strong>ch</strong>t nur dadur<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>reckt, daß er die verleugne,<br />
die ihn verleugnen, sondern au<strong>ch</strong> damit tröstet, daß er denen, die ihn bekennen,<br />
Treue halte, so soll au<strong>ch</strong> die Gegenwart des Geistes die Jünger ni<strong>ch</strong>t nur<br />
zur Fur<strong>ch</strong>t bewegen, daß sie si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t an ihm versündigen, sondern au<strong>ch</strong> ihr<br />
Trost sein. 12,11.12: Wenn sie eu<strong>ch</strong> aber vor die Versammlungen <strong>und</strong> die<br />
Herrs<strong>ch</strong>er <strong>und</strong> die Ma<strong>ch</strong>thaber bringen, so sorget ni<strong>ch</strong>t, wie oder womit ihr<br />
eu<strong>ch</strong> verteidigen oder was ihr sagen sollt. Denn der heilige Geist wird eu<strong>ch</strong> in<br />
derselben St<strong>und</strong>e lehren, was ihr sagen sollt. Gottes Geist wird si<strong>ch</strong> dann offenbaren,<br />
wenn sie des Christus wegen geri<strong>ch</strong>tet werden, <strong>und</strong> ihnen das Wort<br />
s<strong>ch</strong>enken, dur<strong>ch</strong> das sie au<strong>ch</strong> in diesen s<strong>ch</strong>weren St<strong>und</strong>en ihr Zeugnis <strong>na<strong>ch</strong></strong> Gottes<br />
Willen ausri<strong>ch</strong>ten.<br />
<strong>Die</strong> Freiheit von den irdis<strong>ch</strong>en Anliegen<br />
12,13: Es spra<strong>ch</strong> aber einer aus der Menge zu ihm: Lehrer, sage meinem<br />
Bruder, daß er das Erbe mit mir teile! Dem, der hier Jesu Hilfe anrief, hatte<br />
sein Bruder <strong>na<strong>ch</strong></strong> dem Tod seines Vaters Unre<strong>ch</strong>t getan <strong>und</strong> ihm seinen Anteil<br />
am väterli<strong>ch</strong>en Vermögen verweigert. Leiden wir Unre<strong>ch</strong>t, so empört si<strong>ch</strong> unser<br />
Herz; enterbt zu sein, <strong>und</strong> dies erst no<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> den eigenen Bruder, wird<br />
uns zum ste<strong>ch</strong>enden S<strong>ch</strong>merz <strong>und</strong> ers<strong>ch</strong>eint uns unerträgli<strong>ch</strong>. Darum zweifelte<br />
der Enterbte keinen Augenblick, Jesus müsse seine Empörung teilen, gegen<br />
dieses Unre<strong>ch</strong>t eins<strong>ch</strong>reiten <strong>und</strong> es ebenso unerträgli<strong>ch</strong> finden wie er, daß ihm<br />
sein Erbe entgehen soll. Deshalb bat er ihn um seine Unterstützung <strong>und</strong> hoffte,<br />
au<strong>ch</strong> der Bruder werde si<strong>ch</strong> vor Jesu Urteil beugen <strong>und</strong> das, was er ihm vorenthielt,<br />
nun herausgeben.<br />
Er hat si<strong>ch</strong> über Jesu Sinn getäus<strong>ch</strong>t. 12,14: Er aber sagte zu ihm: Mens<strong>ch</strong>,<br />
wer hat mi<strong>ch</strong> zum Ri<strong>ch</strong>ter oder Teiler über eu<strong>ch</strong> bestellt? „Unre<strong>ch</strong>t ist mir ges<strong>ch</strong>ehen",<br />
sagte der Bittende; <strong>na<strong>ch</strong></strong> Jesu Meinung dürfen wir Unre<strong>ch</strong>t leiden.<br />
„Geld habe i<strong>ch</strong> verloren", sagte jener; <strong>na<strong>ch</strong></strong> Jesu Meinung ist dies kein unersetzli<strong>ch</strong>er<br />
S<strong>ch</strong>aden. Woher nimmt er die Erwartung, Jesus sei berufen, ihm zu seinem<br />
Geld zu helfen? Meint er, Gott habe ihn dazu ges<strong>ch</strong>ickt, damit jeder seinen<br />
ri<strong>ch</strong>tigen Anteil an Geld <strong>und</strong> Gut erhalte? Jesus war darüber völlig gewiß, daß<br />
ihn seine Sendung ni<strong>ch</strong>t in den Hader um Mein <strong>und</strong> Dein verwickelte, daß es<br />
umgekehrt seine hohe, herrli<strong>ch</strong>e Aufgabe sei, uns aus diesem Hader, Neiden<br />
<strong>und</strong> Geizen völlig herauszuheben, damit das Geld aufhöre, unser Tyrann zu