Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch
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22Ó <strong>Die</strong> Wanderung von Galiläa <strong>na<strong>ch</strong></strong> Jerusalem<br />
Wort <strong>und</strong> spra<strong>ch</strong>: Ein Mens<strong>ch</strong> zog von Jérusalem <strong>na<strong>ch</strong></strong> Jeri<strong>ch</strong>o hinab <strong>und</strong> fiel<br />
unter die Räuber, die ihn auszogen, ihm W<strong>und</strong>en beibra<strong>ch</strong>ten, weggingen <strong>und</strong><br />
ihn halbtot liegenließen. Von Jerusalem zieht si<strong>ch</strong> die unbewohnte, nur von<br />
Hirten dur<strong>ch</strong>wanderte Wüste zum Jordan <strong>und</strong> Toten Meer hinab, so daß si<strong>ch</strong><br />
die Straße von Jerusalem <strong>na<strong>ch</strong></strong> Jeri<strong>ch</strong>o etwa vier St<strong>und</strong>en dur<strong>ch</strong> wilde, einsame<br />
S<strong>ch</strong>lu<strong>ch</strong>ten <strong>und</strong> Hügel zieht. Räuber ma<strong>ch</strong>ten sie deswegen gefährli<strong>ch</strong>. Dorthin<br />
legt Jesus den Mann, den die Räuber ausgeplündert <strong>und</strong> verw<strong>und</strong>et zurücklassen,<br />
weil er den Priester <strong>und</strong> den Leviten zu ihm bringen will. Jeri<strong>ch</strong>o war<br />
Priester- <strong>und</strong> Levitenstadt. Wurden diese von ihrem priesterli<strong>ch</strong>en <strong>Die</strong>nst im<br />
Heiligtum entlassen, so zogen sie auf dieser Straße ihrer Heimat zu. Man traf<br />
deshalb ni<strong>ch</strong>t selten Priester <strong>und</strong> Leviten auf ihr. 10,31. 32: Es traf si<strong>ch</strong> aber,<br />
daß ein Priester auf jener Straße hinabging, <strong>und</strong> er sah ihn <strong>und</strong> ging vorbei.<br />
Ebenso kam ein Levit an den Ort <strong>und</strong> sah ihn <strong>und</strong> ging vorbei. Lag es nun an<br />
der Dunkelheit des göttli<strong>ch</strong>en Gebots, daß sie vorübergingen, daran, daß sie<br />
ni<strong>ch</strong>t wußten, sie seien für diesen hilflosen Mann die Nä<strong>ch</strong>sten? Wer war es<br />
denn sonst hier in der Wüste, wo weit <strong>und</strong> breit niemand war? Beider Männer<br />
Lebensberuf war der Gottesdienst; beide kamen aus dem Heiligtum. Denno<strong>ch</strong><br />
gingen sie vorbei.<br />
10,33—35: Aber ein Samariter, der auf der Reise war, kam zu ihm, sah<br />
ihn <strong>und</strong> erbarmte si<strong>ch</strong>, trat herzu, goß öl <strong>und</strong> Wein auf seine W<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />
verband sie, setzte ihn auf sein Reittier <strong>und</strong> führte ihn zur Herberge <strong>und</strong><br />
sorgte für ihn. Und am Morgen nahm er zwei Denare heraus, gab sie dem Wirt<br />
<strong>und</strong> sagte: Sorge für ihn, <strong>und</strong> was du außerdem no<strong>ch</strong> aufwendest, werde i<strong>ch</strong><br />
dir ersetzen, wenn i<strong>ch</strong> zurückkomme. Der Samariter ist hier ein Fremder <strong>und</strong><br />
vom Juden dur<strong>ch</strong> den bitteren Haß ges<strong>ch</strong>ieden, der beide Gemeinden auseinanderriß.<br />
Hat ni<strong>ch</strong>t denno<strong>ch</strong>, was er tut, klare Selbstverständli<strong>ch</strong>keit? Konnte<br />
er darüber zweifeln, was hier nötig sei? etwa deshalb, weil er ein Samariter<br />
war. Das änderte ni<strong>ch</strong>ts daran, daß der Mann, der hier lag, hilflos verdarb,<br />
wenn er ihm ni<strong>ch</strong>t half. Der Mann war in Not; warum soll er si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t erbarmen?<br />
Er hat W<strong>und</strong>en; warum soll er sie ni<strong>ch</strong>t verbinden? Wein <strong>und</strong> öl hat er<br />
au<strong>ch</strong> bei si<strong>ch</strong>, die er, wie es übli<strong>ch</strong> war, zur Was<strong>ch</strong>ung der W<strong>und</strong>en brau<strong>ch</strong>en<br />
kann. Sein Reittier kann ihn tragen. Unterwegs steht die Herberge, in die er<br />
ihn bringen kann. Bis zum Morgen, an dem er weiterzieht, kann er ihn pflegen.<br />
Wendet er zwei Denare daran, das ma<strong>ch</strong>t ihn ni<strong>ch</strong>t arm; dafür nährt <strong>und</strong> pflegt<br />
ihn der Wirt no<strong>ch</strong> einige Zeit, bis erweiterzuziehen imstande ist, <strong>und</strong> wenn mehr<br />
erforderli<strong>ch</strong> ist, so kann es ihm der Wirt darrei<strong>ch</strong>en <strong>und</strong> er es ihm erstatten,<br />
wenn er wiederkehrt. Absi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> hat Jesus keine sonderli<strong>ch</strong>e Aufopferung <strong>und</strong><br />
ausnahmsweise Selbstverleugnung in die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te hineingelegt. Der Sama-