Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch

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Markus 2}i—7 19 ward. Durch sein Wort gab ihnen Jesus das Verständnis für seine Gnade, zeigte er ihnen die Reinheit und Heiligkeit seiner Vergebung und machte er ihnen deutlich, wie er nicht gegen Gottes Willen, sondern zu seiner Erfüllung, nicht zur Mehrung des Bösen, sondern zur Erlösung von ihm gnädig ist. Darum wurde es ihnen zur Schuld, daß sie ihn dennoch deshalb lästern konnten, weil er vergab. Für den Gichtbrüchigen war Jesus zu jeder Hilfe bereit, vergab ihm die Sünden und legte ihm die Gewißheit der Vergebung mit heller Zusage in sein Herz, weil er den Glauben derer sah, die ihn zu ihm gebracht hatten. Markus hat uns berichtet, wie ihr Glaube sichtbar geworden ist. 2,3-4: Und sie kommen und bringen einen Gelähmten zu ihm, der von vieren getragen ward. Und da sie ihn wegen des Volks nicht zu ihm bringen konnten, deckten sie an der Stelle, wo er war, das Dach ab, gruben ein Loch und lassen das Bett herunter, auf dem der Gelähmte lag. Den Trägern war der Weg zu Jesus versperrt; im Hause saß Mann an Mann gedrängt, und auch der Raum vor der Tür war gefüllt. Sollten sie warten, bis ihnen der Zugang zu Jesus möglich werde? Ob und wann dies geschehe, war ungewiß; eins aber war ihnen gewiß: sie kehrten nicht um. Daß sie nicht zu ihm gelangen konnten, erschien ihnen als das einzige Hindernis, das die Heilung ihres Kranken noch erschwert. Sowie dieses überwunden ist, ist ihm geholfen und alles gewonnen, sowie er endlich vor Jesus liegt. Da machten sie sich entschlossen ans Werk. Das ebene Dach des Hauses war leicht erreicht, vom Nachbardach aus oder durch eine Treppe aus dem Hof, und als sie droben standen, gruben sie es auf. 2,5: Und da Jesus ihren Glauben sah, sagt er zum Gelähmten: Mein Sohn, deine Sünden werden vergeben. Als sie den Lahmen den drunten Stehenden hinabgereicht hatten und er nun vor Jesus lag und von oben her durch das Loch in der Decke die Träger herniedersahen, erfreut, daß sie den Kranken dennoch bis. zu ihm gebracht hatten, in froher Erwartung, wie er ihn aufrichten werde, da hielt keine Macht auf Erden Jesus zurück, daß er sich seiner nicht erbarme, weder die Sünden, die auf dem Lahmen lasteten, noch die Sünde, die im Herzen der Schriftgelehrten auf ihn lauerte. In dem, was hier geschehen war, lag Vertrauen zu seiner Hilfe, das er nie zertreten hat, eine dringende und gewisse Bitte, die er nicht beschämt, sondern erhört. Darum gab er dem Kranken das Wort der Gnade, das seine Sünden begrub und alles Elend, das schon aus ihnen erwachsen war und noch erwachsen konnte, zum Schluß und Ende bringt. 2,6.7: Es saßen aber einige Schriftgelehrte dort und gedachten in ihren Herzen: Warum redet dieser so? Er lästert! Wer kann Sünden vergeben außer

2 o Der Anstoß der Pharisäer an Jesu Gnade und Freiheit dem Einen, nämlich Gott? So legt uns Markus die argen Gedanken der Schriftgelehrten aus. Sie können nichts erkennen, was diesem Menschen Jesus Grund und Recht zu einem solchen Wort gäbe. Wie will er Gottes Urteil erforschen und in die göttliche Liebe hineinschauen, so daß er wüßte, wie der einige Herr und Richter aller sich zu diesem Menschen stellt, ob er seine Sünde tilgt oder sie ihm anrechnet und ihn unter sein Gericht oder in sein Erbarmen setzt? Deshalb fahren sie mit ihrem Urteil keck zu und werfen Jesus vor, er vergesse Gottes Recht und Majestät, maße sich an, was Gott allein zusteht, und werde dadurch zum Lästerer. Das traf Jesu Gnade in ihrer innersten Wurzel. Was war sie noch, wenn der Zweifel erwachen durfte, ob es auch wirklich Gottes Vergeben sei, was sie uns bringt, und der Verdacht Raum bekam, er rede nur aus menschlichem Mitgefühl, los von Gottes Urteil und Willen, ja gegen ihn? Darum hat Jesus sein gnädiges Wort an den Lahmen durch den sichtbaren Machterweis geschützt. 2,8—n: Und gleich erkannte Jesus in seinem Geist, daß sie so bei sich denken, und sagt zu ihnen: Warum denkt ihr dies in euren Herzen? Was ist leichter, zum Gelähmten zu sagen: Deine Sünden werden vergeben, oder zu sagen: Stehe auf, und nimm dein Bett, und geh? Damit ihr aber wißt, daß der Sohn des Menschen Vollmacht hat, auf der Erde Sünden zu vergeben, sagt er zum Gelähmten: Ich sage dir, steh auf, nimm dein Bett, und geh nach Haus. Er hat keine Antastung seiner Vollmacht zugelassen, so zu vergeben, daß Gottes Vergebung mitten in unseren irdischen Lebenslauf in heller Sichtbarkeit hineintritt und nicht ein unerforschliches Geheimnis bleibt, sondern an Jesus geschaut, darum geglaubt und empfangen werden kann. Deshalb stellt er den Lahmen auf und hieß ihn vor ihren Augen von dannen gehen, damit wir wüßten, daß er nicht allein ist, sondern daß der Vater bei ihm ist und in Jesu Vergebung uns Gottes Gnade widerfährt. 2,12: Und er stand auf, nahm gleid) das Bett und ging vor aller Augen hinaus, so daß sich alle verwunderten, Gott priesen und sagten: Solches haben wir nie gesehen. 2,13. 14: Und er ging wieder an den See hinaus, und die ganze Schar kam zu ihm, und er lehrte sie. Und wie er vorbeiging, sah er Levi, den Sohn des Alphäus, an der Zollstätte sitzen und sagt zu ihm: Folge mir! Und er stand auf und folgte ihm. Dadurch, daß er dujch seine Berufung einen Zollpächter in seinen Jüngerkreis stellte, machte er allen deutlich, daß sie sich an alle wendet, vor keinem Fall zurückweicht, sondern mit völliger Vergebung aus allen Tiefen der Sünde heraus jeden Menschen zu Gott zu bringen vermag. Matthäus hat an dieser Stelle sich selbst, Markus dagegen Levi, den Sohn des Alphäus genannt. Warum er einen anderen Mann nennt, etwa deshalb, weil er von der

2 o Der Anstoß der Pharisäer an Jesu Gnade <strong>und</strong> Freiheit<br />

dem Einen, nämli<strong>ch</strong> Gott? So legt uns <strong>Markus</strong> die argen Gedanken der S<strong>ch</strong>riftgelehrten<br />

aus. Sie können ni<strong>ch</strong>ts erkennen, was diesem Mens<strong>ch</strong>en Jesus Gr<strong>und</strong><br />

<strong>und</strong> Re<strong>ch</strong>t zu einem sol<strong>ch</strong>en Wort gäbe. Wie will er Gottes Urteil erfors<strong>ch</strong>en<br />

<strong>und</strong> in die göttli<strong>ch</strong>e Liebe hineins<strong>ch</strong>auen, so daß er wüßte, wie der einige Herr<br />

<strong>und</strong> Ri<strong>ch</strong>ter aller si<strong>ch</strong> zu diesem Mens<strong>ch</strong>en stellt, ob er seine Sünde tilgt oder<br />

sie ihm anre<strong>ch</strong>net <strong>und</strong> ihn unter sein Geri<strong>ch</strong>t oder in sein Erbarmen setzt? Deshalb<br />

fahren sie mit ihrem Urteil keck zu <strong>und</strong> werfen Jesus vor, er vergesse<br />

Gottes Re<strong>ch</strong>t <strong>und</strong> Majestät, maße si<strong>ch</strong> an, was Gott allein zusteht, <strong>und</strong> werde<br />

dadur<strong>ch</strong> zum Lästerer.<br />

Das traf Jesu Gnade in ihrer innersten Wurzel. Was war sie no<strong>ch</strong>, wenn der<br />

Zweifel erwa<strong>ch</strong>en durfte, ob es au<strong>ch</strong> wirkli<strong>ch</strong> Gottes Vergeben sei, was sie uns<br />

bringt, <strong>und</strong> der Verda<strong>ch</strong>t Raum bekam, er rede nur aus mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>em Mitgefühl,<br />

los von Gottes Urteil <strong>und</strong> Willen, ja gegen ihn? Darum hat Jesus sein<br />

gnädiges Wort an den Lahmen dur<strong>ch</strong> den si<strong>ch</strong>tbaren Ma<strong>ch</strong>terweis ges<strong>ch</strong>ützt.<br />

2,8—n: Und glei<strong>ch</strong> erkannte Jesus in seinem Geist, daß sie so bei si<strong>ch</strong> denken,<br />

<strong>und</strong> sagt zu ihnen: Warum denkt ihr dies in euren Herzen? Was ist lei<strong>ch</strong>ter,<br />

zum Gelähmten zu sagen: Deine Sünden werden vergeben, oder zu sagen:<br />

Stehe auf, <strong>und</strong> nimm dein Bett, <strong>und</strong> geh? Damit ihr aber wißt, daß der Sohn<br />

des Mens<strong>ch</strong>en Vollma<strong>ch</strong>t hat, auf der Erde Sünden zu vergeben, sagt er zum<br />

Gelähmten: I<strong>ch</strong> sage dir, steh auf, nimm dein Bett, <strong>und</strong> geh <strong>na<strong>ch</strong></strong> Haus. Er hat<br />

keine Antastung seiner Vollma<strong>ch</strong>t zugelassen, so zu vergeben, daß Gottes<br />

Vergebung mitten in unseren irdis<strong>ch</strong>en Lebenslauf in heller Si<strong>ch</strong>tbarkeit hineintritt<br />

<strong>und</strong> ni<strong>ch</strong>t ein unerfors<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>es Geheimnis bleibt, sondern an Jesus ges<strong>ch</strong>aut,<br />

darum geglaubt <strong>und</strong> empfangen werden kann. Deshalb stellt er den<br />

Lahmen auf <strong>und</strong> hieß ihn vor ihren Augen von dannen gehen, damit wir wüßten,<br />

daß er ni<strong>ch</strong>t allein ist, sondern daß der Vater bei ihm ist <strong>und</strong> in Jesu Vergebung<br />

uns Gottes Gnade widerfährt. 2,12: Und er stand auf, nahm gleid) das<br />

Bett <strong>und</strong> ging vor aller Augen hinaus, so daß si<strong>ch</strong> alle verw<strong>und</strong>erten, Gott<br />

priesen <strong>und</strong> sagten: Sol<strong>ch</strong>es haben wir nie gesehen.<br />

2,13. 14: Und er ging wieder an den See hinaus, <strong>und</strong> die ganze S<strong>ch</strong>ar kam zu<br />

ihm, <strong>und</strong> er lehrte sie. Und wie er vorbeiging, sah er Levi, den Sohn des Alphäus,<br />

an der Zollstätte sitzen <strong>und</strong> sagt zu ihm: Folge mir! Und er stand auf<br />

<strong>und</strong> folgte ihm. Dadur<strong>ch</strong>, daß er duj<strong>ch</strong> seine Berufung einen Zollpä<strong>ch</strong>ter in<br />

seinen Jüngerkreis stellte, ma<strong>ch</strong>te er allen deutli<strong>ch</strong>, daß sie si<strong>ch</strong> an alle wendet,<br />

vor keinem Fall zurückwei<strong>ch</strong>t, sondern mit völliger Vergebung aus allen Tiefen<br />

der Sünde heraus jeden Mens<strong>ch</strong>en zu Gott zu bringen vermag. Matthäus<br />

hat an dieser Stelle si<strong>ch</strong> selbst, <strong>Markus</strong> dagegen Levi, den Sohn des Alphäus<br />

genannt. Warum er einen anderen Mann nennt, etwa deshalb, weil er von der

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