Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch
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<strong>Lukas</strong> 7,39—47<br />
frei von jeder Verdä<strong>ch</strong>tigung. So ma<strong>ch</strong>t er au<strong>ch</strong> aus dem Fall einen Segen <strong>und</strong><br />
zieht au<strong>ch</strong> aus der Sünde eine Kraft zum Guten. Wie soll si<strong>ch</strong> die Sünde in<br />
Segen verwandeln anders als so, daß er sie vergibt? Ri<strong>ch</strong>tet er sie, so wird sie<br />
dem Mens<strong>ch</strong>en zur "Wurzel des Verderbens <strong>und</strong> des Todes; vergibt er sie, so<br />
ri<strong>ch</strong>tet ihn sein Vergeben auf <strong>und</strong> treibt in ihm die liebe hervor, <strong>und</strong> das ist<br />
es, was Gottes Gnade su<strong>ch</strong>t <strong>und</strong> Jesus von uns begehrt.<br />
Au<strong>ch</strong> mit seinem "Wirt kann Jesus nur dadur<strong>ch</strong> in Verkehr <strong>und</strong> Gemeins<strong>ch</strong>aft<br />
treten, daß er ihm vergibt. Er hat ni<strong>ch</strong>t eine so große S<strong>ch</strong>uld auf si<strong>ch</strong> wie diese<br />
Frau; aber au<strong>ch</strong> er hat seine S<strong>ch</strong>ulden, die nur dur<strong>ch</strong> Jesu Vergebung bedeckt<br />
sind. Daß seine S<strong>ch</strong>uld ni<strong>ch</strong>t so groß ist, das gibt ihm kein Re<strong>ch</strong>t, si<strong>ch</strong> über<br />
diese Gefallene zu erhöhen; vielmehr steht er mit seiner kleinen, armseligen<br />
Liebe tief unter ihr. 7,44—46: Und er wandte si<strong>ch</strong> zur Frau <strong>und</strong> sagte zu Simon:<br />
Du siebst diese Frau. I<strong>ch</strong> trat ein in dein Haus; du gössest kein Wasser<br />
auf meine Füße. Sie aber hat meine Füße mit ihren Tränen benetzt <strong>und</strong> mit<br />
ihren Haaren abgerieben. Einen Kuß gabst du mir ni<strong>ch</strong>t. Sie aber hat, seit i<strong>ch</strong><br />
eintrat, unaufhörli<strong>ch</strong> meine Füße geküßt. Du hast mein Haupt ni<strong>ch</strong>t mit öl<br />
gesalbt; sie aber salbte mit Salböl meine Füße. Au<strong>ch</strong> der Pharisäer hat ihn geehrt,<br />
aber mit Maß, <strong>und</strong> hat ihn zu Gast geladen, aber mit vornehmer Zurückhaltung,<br />
die si<strong>ch</strong> Jesus gegenüber ni<strong>ch</strong>ts vergab. Ihm die Füße zu was<strong>ch</strong>en,<br />
dessen hätte er si<strong>ch</strong> geweigert; einen Kuß hatte er für ihn ni<strong>ch</strong>t, au<strong>ch</strong> kein öl<br />
als Salbe auf sein Haupt. Derglei<strong>ch</strong>en ließ sein kalter Stolz ni<strong>ch</strong>t zu. Wie tief<br />
stand seine Liebe unter der dieser Frau! Ihr war der Stolz gebro<strong>ch</strong>en <strong>und</strong> die<br />
eigensü<strong>ch</strong>tige Kälte zers<strong>ch</strong>molzen. Sie gab ihm alles, was sie hatte, <strong>und</strong> weil sie<br />
sein Haar ni<strong>ch</strong>t zu salben wagte, salbte sie seinen Fuß. Woher kam dieser Unters<strong>ch</strong>ied?<br />
Der Pharisäer weiß ni<strong>ch</strong>ts von öffentli<strong>ch</strong>em Fall, sondern hat Gottes<br />
Gebot von Jugend an vor Augen gehabt. Seine S<strong>ch</strong>uld ist somit klein. Er<br />
kommt mit Lei<strong>ch</strong>tigkeit über sie hinweg <strong>und</strong> bew<strong>und</strong>ert si<strong>ch</strong> deshalb, weil er<br />
si<strong>ch</strong> nur so wenig versündigt habe! So bleibt aber seine liebe klein, <strong>und</strong> er<br />
fällt an seiner Gere<strong>ch</strong>tigkeit tiefer als diese Frau. Sie weiß, daß sie Vergebung<br />
brau<strong>ch</strong>t, weiß es zu s<strong>ch</strong>ätzen, daß ihr Jesus sie gibt <strong>und</strong> gewinnt dadur<strong>ch</strong> die<br />
große Liebe.<br />
7,47: Deswegen sage i<strong>ch</strong> dir: Ihre vielen Sünden sind ihr vergeben, weil sie<br />
viel liebte; wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig. Vergeben ward<br />
ihr, ehe sie liebte, als sie no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t lieben konnte, sondern nur über si<strong>ch</strong> selbst<br />
zu weinen vermo<strong>ch</strong>te <strong>und</strong> unter ihrer Last zerbra<strong>ch</strong>. Vergeben ward ihr, weil<br />
Jesus Vollma<strong>ch</strong>t hat, auf Erden Sünden zu vergeben, weil ihn die Gnade gesandt<br />
hat, damit er ihr Bote an die sei, die aus ihrer S<strong>ch</strong>uld si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t lösen können.<br />
Sie hat aber Jesu Vergeben mit verlangendem Herzen empfangen <strong>und</strong> ihre<br />
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