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Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch

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I9 8 Jesu Arbeit in Galiläa<br />

lockerer wird <strong>und</strong> Worte Jesu aneinandergereiht sind, bei denen si<strong>ch</strong> der Übergang<br />

von einem zum anderen dem Auge weniger lei<strong>ch</strong>t zeigt, gibt au<strong>ch</strong> <strong>Lukas</strong><br />

einen neuen Spru<strong>ch</strong>. 7,29. 30: Und das ganze Volk, das ihn hörte, <strong>und</strong> die<br />

Zöllner haben Gott gere<strong>ch</strong>tfertigt, da sie mit der Taufe des Johannes getauft<br />

wurden; die Pharisäer dagegen <strong>und</strong> die Lehrer des Gesetzes haben Gottes Rat<br />

an sie verworfen, da sie ni<strong>ch</strong>t von ihm getauft wurden. Für oder gegen Gott<br />

fiel die Ents<strong>ch</strong>eidung des Volks, als es Johannes zur Taufe berief. Gott gaben<br />

die re<strong>ch</strong>t, die si<strong>ch</strong> von ihm taufen ließen; Gott s<strong>ch</strong>alten die, die seine Taufe<br />

s<strong>ch</strong>alten, <strong>und</strong> ma<strong>ch</strong>ten seinen Rat zuni<strong>ch</strong>te, als sie si<strong>ch</strong> ihrer weigerten. Und<br />

wie seltsam war, was dabei zutage trat! <strong>Die</strong> Pharisäer <strong>und</strong> Gesetzeslehrer, die,<br />

von denen man erwarten sollte, daß sie mit vollem Gehorsam <strong>und</strong> glühender<br />

Buße Gottes Rat beistimmten, verwarfen ihn. Das übrige Volk, dessen Gottesdienst<br />

mangelhaft war, ja sogar die Zöllner, die mit ihm in offenem Hader lebten,<br />

sie anerkannten Gottes Gere<strong>ch</strong>tigkeit <strong>und</strong> stimmten ihm bei, sowohl wenn<br />

er ihre Sünde Sünde hieß, als wenn er ihnen seine Vergebung als ihren einzigen<br />

Weg in sein Rei<strong>ch</strong> anbot. S<strong>ch</strong>on früh hat man ges<strong>ch</strong>wankt, ob dies ein Spru<strong>ch</strong><br />

Jesu sei, dur<strong>ch</strong> den er sagte, was dur<strong>ch</strong> die Taufe am Jordan aus Israels Frömmigkeit<br />

geworden war, ähnli<strong>ch</strong> dem Glei<strong>ch</strong>nis von den beiden Söhnen, dem gehorsamen,<br />

der ungehorsam ward, <strong>und</strong> dem ungehorsamen, der gehorsam ward,<br />

Matthäus 21,28, oder ob die Worte einen Beri<strong>ch</strong>t des Evangelisten über die<br />

Antworten bilden, die Jesu Lob des Täufers beim Volke fand, daß die einen<br />

Gott priesen <strong>und</strong> seine Gere<strong>ch</strong>tigkeit bezeugten, die nämli<strong>ch</strong>, die dem Täufer<br />

gehorsam gewesen waren, die anderen aber Jesus widerspra<strong>ch</strong>en <strong>und</strong> ni<strong>ch</strong>t gelten<br />

ließen, daß das Werk des Täufers so wi<strong>ch</strong>tig sei, die Pharisäer <strong>und</strong> Lehrer<br />

nämli<strong>ch</strong>, die si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t hatten taufen lassen <strong>und</strong> dadur<strong>ch</strong> gezwungen waren,<br />

den Beruf des Täufers au<strong>ch</strong> jetzt zu verkleinern <strong>und</strong> Jesus zu widerspre<strong>ch</strong>en,<br />

damit sie si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t selbst bes<strong>ch</strong>uldigten*. Wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong> haben wir hier einen<br />

Ausspru<strong>ch</strong> Jesu vor uns, den <strong>Lukas</strong> hierher gesetzt hat, weil au<strong>ch</strong> dieser Spru<strong>ch</strong><br />

die Wi<strong>ch</strong>tigkeit erkennbar ma<strong>ch</strong>t, die Jesus der Taufe des Johannes zuges<strong>ch</strong>rieben<br />

hat, so daß si<strong>ch</strong> an ihr der Weg Israels ents<strong>ch</strong>ied, sei es zu Gott hin, sei es<br />

von ihm weg, <strong>und</strong> an ihr s<strong>ch</strong>on offenbar ward, daß Jesus nur dazu kommen<br />

konnte, die Sünder zu berufen.<br />

Daran s<strong>ch</strong>ließt si<strong>ch</strong> wörtli<strong>ch</strong> wie bei Matthäus das Glei<strong>ch</strong>nis, das Israel sein<br />

Bild in den launis<strong>ch</strong>en, zankenden Kindern gibt, weil weder Johannes no<strong>ch</strong><br />

• Mit der vers<strong>ch</strong>iedenen Auffassung hängt zusammen, daß die einen Texte das Glei<strong>ch</strong>nis V. 31 unmittelbar<br />

anfügen — dann ist au<strong>ch</strong> das Vorangehende als Jesu Wort verstanden —, die andern davor no<strong>ch</strong> die<br />

Worte haben: Es sagte aber der Herr. <strong>Die</strong>se deuten dur<strong>ch</strong> den neuen Absatz an, daß das Vorangehende<br />

eine Itemerkung des Evangelisten sei. Es ist aber ni<strong>ch</strong>t wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong>, daß diese Worte von <strong>Lukas</strong> ges<strong>ch</strong>rieben<br />

sind.

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