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Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch

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190 Jesu A rbeit in Galiläa<br />

für Si<strong>ch</strong>erheit unser Darlehen hat, als wäre es ganz unerhört <strong>und</strong> unzulässig,<br />

daß wir au<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>aden litten, <strong>und</strong> wir nur dann dem anderen zur Hilfe erbötig<br />

sein dürften, wenn wir selber ni<strong>ch</strong>ts einbüßen. Das ist immer wieder dieselbe<br />

Kümmerli<strong>ch</strong>keit der Liebe, wobei sie nur so weit Raum erhält, als unser Eigennutz<br />

si<strong>ch</strong> mit ihr verträgt. Übrigens gilt vom Borgen, was vom Geben gilt,<br />

daß beides mit Weisheit ges<strong>ch</strong>ehen muß, damit es wirkli<strong>ch</strong> eine Hilfe für die<br />

anderen sei <strong>und</strong> ni<strong>ch</strong>t ihr Verderben, wobei wir jedesmal zu prüfen haben,<br />

wann wir zur Hilfeleistung berufen sind, damit wir ni<strong>ch</strong>t mit geringem Nutzen<br />

für die einen glei<strong>ch</strong>zeitig anderen größeren S<strong>ch</strong>aden tun.<br />

Großen Lohn verhieß uns Jesus, <strong>und</strong> er sagt uns, wie groß das ist, was wir<br />

mit der Liebe finden. 6,35b: Und ihr werdet Söhne des Hö<strong>ch</strong>sten sein; denn er<br />

ist gegen die Undankbaren <strong>und</strong> Bösen gütig. Es sind ni<strong>ch</strong>t Sa<strong>ch</strong>en, mit denen<br />

uns Jesus lohnt, ni<strong>ch</strong>t dingli<strong>ch</strong>e Gaben, <strong>na<strong>ch</strong></strong> denen er uns begierig ma<strong>ch</strong>t. Unser<br />

Verlangen erhebt er zu Gott, daß er uns Vater sei <strong>und</strong> wir seine Söhne, die<br />

dur<strong>ch</strong> ihn <strong>und</strong> bei ihm leben. Da er aber eine vollkommene Liebe hat, die<br />

ni<strong>ch</strong>t erst dur<strong>ch</strong> unsere Wohltat entsteht <strong>und</strong> ni<strong>ch</strong>t an unserem Undank <strong>und</strong><br />

unserer bösen Art untergeht, so führt uns nur die volle, ganze liebe zu ihm,<br />

<strong>und</strong> nur dur<strong>ch</strong> sie bleiben wir in seiner Gemeins<strong>ch</strong>aft.<br />

6,36: Werdet barmherzig, wie euer Vater barmherzig ist! „Ihr werdet vollkommen<br />

sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist", sagt uns Jesus bei<br />

Matthäus. „Vollkommenheit" ist für uns immer ein s<strong>ch</strong>weres Wort; <strong>Lukas</strong><br />

s<strong>ch</strong>ließt es uns auf: barmherzig, sagt er. Aus unserer halben, zerbro<strong>ch</strong>enen, zerspaltenen<br />

Art ruft uns Matthäus heraus ins Ganze hinauf, in eine Liebe, die<br />

lauter, rein <strong>und</strong> ganz Liebe ist. So übt sie Gott, so au<strong>ch</strong> ihr. Ihr werdet sie<br />

lernen, verheißt er uns, diese reine, volle Liebe, <strong>und</strong> daran eure Vollkommenheit<br />

haben, ganzen Anteil an Gottes Gnade, ganze Gemeins<strong>ch</strong>aft mit ihm, vollendeten<br />

Stand in seinem Rei<strong>ch</strong>. Au<strong>ch</strong> <strong>Lukas</strong> leitet uns aus unserer engen, unreinen<br />

Liebe empor, indem er uns auf Gottes Barmherzigkeit a<strong>ch</strong>ten heißt:<br />

werdet barmherzig wie er; das bringt unsere Liebe zure<strong>ch</strong>t.<br />

6,37. 38a: Und ri<strong>ch</strong>tet ni<strong>ch</strong>t, so werdet ihr ni<strong>ch</strong>t geri<strong>ch</strong>tet werden, <strong>und</strong> verurteilt<br />

ni<strong>ch</strong>t, so werdet ihr ni<strong>ch</strong>t verurteilt werden. Laßt frei, <strong>und</strong> ihr werdet<br />

freigelassen werden. Gebt, <strong>und</strong> es wird eu<strong>ch</strong> gegeben werden. Mit klarem Verständnis<br />

für Jesu Wort läßt <strong>Lukas</strong> glei<strong>ch</strong> hier den Spru<strong>ch</strong> folgen, der es uns<br />

untersagt, daß wir an den anderen als ihre Ri<strong>ch</strong>ter handeln. Ri<strong>ch</strong>ten wir ni<strong>ch</strong>t,<br />

so verzeihen wir, dulden wir, tragen wir, <strong>und</strong> das fließt aus der Barmherzigkeit,<br />

aus jener Barmherzigkeit, die auf Gottes Erbarmen blickt. Wir werden<br />

selbst vom Geri<strong>ch</strong>t befreit, wenn wir ni<strong>ch</strong>t ri<strong>ch</strong>ten, selbst in die Freiheit gesetzt,<br />

wenn wir freilassen. Weil Jesus unserer Liebe die Verheißung gibt, daß wir

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