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Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch

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188 . ' Jesu Arbeit in Galiläa<br />

eins<strong>ch</strong>mei<strong>ch</strong>elnde Ma<strong>ch</strong>t unserer Lust s<strong>ch</strong>ützen, die uns umfängt, blendet <strong>und</strong><br />

bindet, so daß wir ni<strong>ch</strong>ts mehr haben als viel Geld <strong>und</strong> einen vollen Magen<br />

<strong>und</strong> ein heiteres Gemüt <strong>und</strong> einen guten Namen bei jedermann, ni<strong>ch</strong>ts mehr<br />

als dies, Gott ni<strong>ch</strong>t mehr.<br />

Weil Jesus seine Jünger von den natürli<strong>ch</strong>en Begehrungen <strong>und</strong> Gütern losma<strong>ch</strong>t<br />

<strong>und</strong> ihnen die herrli<strong>ch</strong>e Freiheit zeigt, die arm sein <strong>und</strong> si<strong>ch</strong> freuen, leiden<br />

<strong>und</strong> selig sein kann, kann er ihnen nun ihre Aufgabe zeigen, mit der er ihr<br />

Leben anfüllt, ihr Herz bewegt <strong>und</strong> ihnen Arbeit gibt; das ist sein Liebesgebot.<br />

6,27a: Aber eu<strong>ch</strong> sage i<strong>ch</strong>, denen, die hören. <strong>Die</strong>, denen er sein Wehe sagen<br />

mußte, hören ni<strong>ch</strong>t; ihnen würde er die Liebe umsonst anpreisen, da sie ni<strong>ch</strong>t<br />

verstehen, was die Liebe ist <strong>und</strong> tut, daß sie Gottes Wille ist <strong>und</strong> sein Werk<br />

dur<strong>ch</strong> sie ges<strong>ch</strong>ieht. Darum hat Jesus das Geld <strong>und</strong> den rei<strong>ch</strong> besetzten Tis<strong>ch</strong><br />

<strong>und</strong> das behagli<strong>ch</strong>e Wohlleben ges<strong>ch</strong>olten, weil sie uns das Ohr verstopfen <strong>und</strong><br />

wir ihretwegen ni<strong>ch</strong>t mehr hören können, wenn er uns lieben heißt. Seine<br />

armen <strong>und</strong> weinenden Jünger dagegen kann er selig preisen, weil sie ein Ohr<br />

haben, das ihn versteht, so daß er sie in die liebe leiten kann.<br />

6,27b. 28: Liebet eure Feinde; tut denen wohl, die eu<strong>ch</strong> hassen; segnet die,<br />

die eu<strong>ch</strong> verflu<strong>ch</strong>en; betet für die, die eu<strong>ch</strong> anfeinden! Jesus nimmt von der<br />

liebe der Jünger jede S<strong>ch</strong>ranke weg <strong>und</strong> ma<strong>ch</strong>t sie ganz, vollendet, frei, unabhängig<br />

vom Wohl- <strong>und</strong> Ubeltun der anderen, so daß sie an ihrem Hassen<br />

ni<strong>ch</strong>t au<strong>ch</strong> hassen, sondern nun erst re<strong>ch</strong>t lieben lernen, dur<strong>ch</strong> ihr Flu<strong>ch</strong>en ni<strong>ch</strong>t<br />

au<strong>ch</strong> ins Flu<strong>ch</strong>en fallen, sondern beim Segnen bleiben <strong>und</strong> ein Wohltun <strong>und</strong><br />

Geben üben, das alle umfaßt. Es ist dasselbe Wort, wie es Matthäus 5,44 steht,<br />

hier aber ni<strong>ch</strong>t als Kampfeswort gegen die eigensü<strong>ch</strong>tige Einengung der Liebe<br />

gespro<strong>ch</strong>en, die si<strong>ch</strong> auf das Gesetz berief, ni<strong>ch</strong>t zur Ablösung der Jünger von<br />

Israels verkehrter Weise, sondern ohne diesen Gegensatz als Jesu Gebot an die<br />

Seinen, als. sein Befehl an alle, der jedermann die Christenpfli<strong>ch</strong>t vorhält. So<br />

hat man in der Gemeinde der Apostel das Wort Jesu betra<strong>ch</strong>tet, ni<strong>ch</strong>t nur, um<br />

gegen die Judens<strong>ch</strong>aft zu streiten, sondern zuerst dazu, um selbst gehorsam<br />

von ihm zu lernen, was der re<strong>ch</strong>te, ihm wohlgefällige <strong>Die</strong>nst Gottes sei*.<br />

Zyr freien, ganzen liebe fügt <strong>Lukas</strong> glei<strong>ch</strong> dasjenige Wort, das bei Matthäus<br />

5,39 die freie, ganze Geduld bes<strong>ch</strong>reibt. 6,29. 30: Dem, der di<strong>ch</strong> auf die Wange<br />

s<strong>ch</strong>lägt, biete au<strong>ch</strong> die andere dar, <strong>und</strong> dem, der deinen Mantel nimmt, wehre<br />

au<strong>ch</strong> den Rock ni<strong>ch</strong>t. Jedem, der di<strong>ch</strong> bittet, gib, <strong>und</strong> von dem, der das Deine<br />

nimmt, fordere es ni<strong>ch</strong>t zurück. <strong>Die</strong> volle liebe <strong>und</strong> die ganze Geduld gehören<br />

zusammen. Ohne die Uners<strong>ch</strong>öpfli<strong>ch</strong>keit der Geduld wird die Liebe bre<strong>ch</strong>en,<br />

• Darin hat die Fassung der Worte Jesu bei <strong>Lukas</strong> Verwandts<strong>ch</strong>aft mit der Weise des <strong>Markus</strong>, der, so<br />

wenig er den Kampf Jesu mit der Judens<strong>ch</strong>aft verbirgt, do<strong>ch</strong> seine Kampfes- <strong>und</strong> Geri<strong>ch</strong>tsworte offenk<strong>und</strong>ig<br />

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