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Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch

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<strong>Lukas</strong> 6,24—26 187<br />

Zeit, Besitz anzuhäufen, für rei<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>es Essen zu sorgen, si<strong>ch</strong> Lust zu vers<strong>ch</strong>affen<br />

<strong>und</strong> um den Beifall der Mens<strong>ch</strong>en zu werben. Denn jetzt ist Gottes<br />

Rei<strong>ch</strong> nahe, <strong>und</strong> der Christus beruft alle zur Umkehr. Wenn ihr Begehren auf<br />

Rei<strong>ch</strong>tum, Genuß, Vergnügen <strong>und</strong> Ehre geri<strong>ch</strong>tet ist, vera<strong>ch</strong>ten sie den Ruf<br />

Gottes <strong>und</strong> versäumen die Heilszeit. So bereiten sie si<strong>ch</strong> mit dem, was sie ihr<br />

Glück heißen, das Unheil <strong>und</strong> den Tod. In ihrem Besitz finden die Rei<strong>ch</strong>en<br />

ihren Trost, werden aber keinen anderen erhalten, ni<strong>ch</strong>t den, den Gott denen<br />

gibt, die mit seinem Christus den Kreuzesweg gehen. Dem Wohlleben, an dem<br />

si<strong>ch</strong> jetzt die laben, die ni<strong>ch</strong>t entbehren mögen, folgt der Hunger <strong>na<strong>ch</strong></strong>, <strong>und</strong> dem<br />

La<strong>ch</strong>en derer, die <strong>na<strong>ch</strong></strong> ihrem Vergnügen has<strong>ch</strong>en, das Weinen, <strong>und</strong> das Lob,<br />

das ihnen jedermann spendet, beweist ni<strong>ch</strong>t die Wahrheit ihres Wortes <strong>und</strong><br />

die Ri<strong>ch</strong>tigkeit ihres Weges, so wenig das Lob, das die fals<strong>ch</strong>en Propheten ernteten,<br />

diese gere<strong>ch</strong>tfertigt hat. Vielmehr wird ihnen dieses volle Lob der Mens<strong>ch</strong>en<br />

zur Bes<strong>ch</strong>uldigung, weil es beweist, daß sie die Sünde geehrt, vor der<br />

Bosheit ges<strong>ch</strong>wiegen <strong>und</strong> das Wort Jesu vera<strong>ch</strong>tet haben. Weil Gottes Wille<br />

<strong>und</strong> unser Wille ni<strong>ch</strong>t zusammenstimmen, kann man jenen ni<strong>ch</strong>t sagen <strong>und</strong><br />

tun, ohne daß daraus ein Kampf mit dem Willen der Mens<strong>ch</strong>en entsteht.<br />

Er sah seine Jünger an <strong>und</strong> sagte: Selig, ihr Armen! So sollen es si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong><br />

seine Jünger zuerst merken: Wehe eu<strong>ch</strong>, wenn ihr rei<strong>ch</strong>, satt, lustig, angesehen<br />

werdet in Jesu <strong>Die</strong>nst <strong>und</strong> sein Wort als Mittel brau<strong>ch</strong>t zu sol<strong>ch</strong>em Erwerb,<br />

um eu<strong>ch</strong> selbst gegen S<strong>ch</strong>merz <strong>und</strong> S<strong>ch</strong>ande zu s<strong>ch</strong>ützen <strong>und</strong> euren Anteil an<br />

der Erde groß zu ma<strong>ch</strong>en. Das geht ohne Entehrung Gottes ni<strong>ch</strong>t ab, ni<strong>ch</strong>t,<br />

ohne daß er zum Werkzeug der selbstsü<strong>ch</strong>tigen Begier erniedrigt wird. So<br />

haben sie Jesu <strong>Die</strong>nst versäumt, ihm die Treue gebro<strong>ch</strong>en <strong>und</strong> ihr Herz befleckt.<br />

Jesus hat immer das ganze Herz für Gott verlangt. Do<strong>ch</strong> enthalten diese<br />

Sprü<strong>ch</strong>e ni<strong>ch</strong>t bloß Jesu Urteil über jenen Jünger, der, wie er später im Glei<strong>ch</strong>nis<br />

sagt, mit den Trunkenen trunken wird <strong>und</strong> seines Herrn vergißt. Er drohte<br />

mit seinem Wehe ni<strong>ch</strong>t bloß der rei<strong>ch</strong>en, satten, lustigen Jüngers<strong>ch</strong>ar, sondern<br />

allen, wer sie seien, die ihr Glück in den vollen Beutel <strong>und</strong> den voll besetzten<br />

Tis<strong>ch</strong>, in die von Kummer freie Heiterkeit <strong>und</strong> in den bei jedermann angesehenen<br />

Namen setzen. Das ist in keiner Weise anders oder härter geredet, als<br />

wenn er uns sagt, daß wir ni<strong>ch</strong>t zuglei<strong>ch</strong> Kne<strong>ch</strong>te Gottes <strong>und</strong> des Mammons<br />

sein können, oder daß wir unser Leben ni<strong>ch</strong>t erhalten, wir verlieren es denn.<br />

Ni<strong>ch</strong>t der Besitz, ni<strong>ch</strong>t die Speise, ni<strong>ch</strong>t die Freude werden ges<strong>ch</strong>olten, ebensowenig<br />

das Armsein, das Hungern, das Weinen für si<strong>ch</strong> allein s<strong>ch</strong>on als heilsam<br />

gelobt. Wohl aber sieht Jesu Blick all die Gottlosigkeit, all die Vera<strong>ch</strong>tung<br />

<strong>und</strong> Gerings<strong>ch</strong>ätzung Gottes, all die Verblendung <strong>und</strong> Lieblosigkeit, die an<br />

diesen Dingen klebt, <strong>und</strong> davor warnt uns sein Wehe. Er will uns gegen die

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