Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch
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Lukas 6,6—23 185 Lukas an derselben Stelle, wo schon Markus von Matthäus abweicht, einen neuen Namen: Judas, des Jakobus Sohn. Unsere Nachrichten über diese Männer sind zu spärlich, als daß wir diesen Wechsel erläutern könnten. Mit der Einsetzung der Zwölf in ihre besondere Stellung hat Lukas die Bergpredigt verbunden, wozu ihm auch Markus die Anleitung gab, da er die Wanderung Jesu in die Berge zur Einsetzung seiner Jünger durch dieselben Worte eingeleitet hat, die bei Matthäus vor der Bergpredigt stehen. 6,17: Und er ging mit ihnen herab und machte Halt an einem ebenen Ort, und eine große Schar seiner Jünger war dort und eine große Menge des Volks aus ganz Judäa und Jerusalem und von der Küste von Tyrus und Sidon. Die Berge suchte Jesus als Stätte der Einsamkeit auf zum Gebet und für seinen besonderen Verkehr mit den Jüngern. Weil er sich aber der Menge nicht entzog, sondern ihr sein Wort gönnte, mußte er aus den Bergen herabkommen an einen ebenen Ort, der einer großen Schar den Raum gab, sich so zu ihm zu scharen, daß alle leicht Zugang zu ihm fanden und überall sein Wort vernahmen. Die Schar, die ihm nachgezogen war, begehrte zuerst seine Hilfe. 6,18.19: Sie waren gekommen, ihn zu hören und von ihren Krankheiten geheilt zu werden, und die von unreinen Geistern Geplagten wurden geheilt. Und die ganze Menge suchte ihn anzurühren, weil Kraft von ihm ausging und alle heilte. Er gab ihnen aber auch sein Wort. Die Bergpredigt * 6,20-23 : Und er richtete seine Augen auf seine Jünger und sagte: Selig seid ihr Armen; denn für euch ist Gottes Herrschaft da. Selig seid ihr, die ihr jetzt hungert; denn ihr werdet gesättigt werden. Selig seid ihr, die ihr jetzt weint; denn ihr werdet lachen. Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen und euch ausstoßen und schmähen und eure Namen als böse verwerfen um des Sohns des Menschen willen. Freut euch an jenem Tag und hüpft! Denn seht! euer Lohn ist im Himmel groß. Denn ebenso taten ihre Väter den Propheten. Auch bei Lukas beginnt die Rede damit, daß Jesus sagt, wen er selig preist. Für seine Jünger waren diese freudigen Worte bestimmt, damit sie in ihnen hell und voll den Dank für das erwecken, was ihnen mit Jesus gegeben ist. Ihnen tat er hier, was er der Gemeinde von Nazareth als seine Sendung beschrieb und was er dem Täufer unter den Zeichen seiner Herrlichkeit nannte: Armen wird die gute Botschaft angesagt. Daß ihre Armut ihnen von ihr nichts raubt, war Jesu helle Freude. Hoch hebt er die Armen über ihren gedrückten Sinn empor, dem die Armut als Not und Schande erscheint, als wären sie auch von Gott verachtet, weil die Menschen sie verachten, als erwiese sich mit ihrem kärglichen Anteil am irdischen Gut Gottes Liebe gegen sie karg. Sie sollen hören und er-
18 6 Jesu A rbeit in Galiläa messen, was ihnen gegeben ist: alles, was Gottes königliche Herrschaft dem Menschen gewährt, ist ihr Besitz; mit seiner vollkommenen Gnade nimmt er sich ihrer deshalb an, weil sie arm sind. Sind sie es nicht von Hause aus, so werden sie es in ihrer Jüngerschaft, wenn Israel sie ächtet und verstößt. Jesu Auge ruht auf ihrem Leidensweg. Hunger, Tränen, Haß ihrer Volksgenossen, die ihren Namen seinetwegen schänden, wird sie finden. All dies bricht von seinem Wort nichts ab. Selig sind sie dennoch, ja vielmehr eben deshalb, weil sie die Armen, Hungernden, Weinenden, Geächteten sind. Für sie lebt im Himmel der Helfer; für sie tut er seine Gottestat. Jetzt hungern sie; darum wird ihnen hernach die Sättigung beschert. Jetzt weinen sie; darum werden sie hernach lachen. Sie werden gescholten, ausgestoßen, mit Schmach bedeckt und dürfen darob jubeln, weil der, der im Himmel thront, ihnen für das, was ihnen die Menschen Böses tun, seinen reichen Lohn gewährt. Hier redet derselbe Heldensinn Jesu, den wir schon bei Matthäus im Eingang der Bergpredigt, 5,11, und noch mächtiger in der Aussendungsrede an die Jünger vor uns hatten. Unter Gottes königlicher Leitung stehen, durch sie das Leben empfangen, mit einem Wort: Gott für sich haben, das war für Jesus kein Traum, sondern Gegenwart und volle Wirklichkeit. Er gibt dies den Seinen und verkündet mit vollem Dank zu Gottes Lob gerade denen, die auf Erden im Schatten stehen und vom irdischen Glück nichts bekamen, daß sie durch das, was Gott ihnen schenkt, mitten in der Armut, im Schmerz und in der Schande reich und selig sind. Bei Matthäus blicken diese Sprüche nach innen auf das inwendige Verhalten der Jünger, auf ihr inwendiges Entbehren und Dulden, um deswillen ihnen Jesus hilft, weil er deshalb für sie eintritt und ihnen Gottes Reich und Gnade schenkt. Bei Lukas schauen die Sprüche nach außen, auf die Lage und das Geschick der Jünger, das ihren inwendigen Zustand erzeugt. Mit Frohlocken beruft sie Jesus, Überwinder zu sein. Alles wirft er unter ihre Füße. In die Armut, den Schmerz, die Not der Geächteten führt er die Seinen hinein und macht sie in dem allem und durch das alles zu seligen Menschen, weil ihnen all das Gottes Reich nicht nimmt, vielmehr ihnen an ihm Anteil gibt und es für sie unverlierbar macht. Den Ernst seiner Seligpreisung bewährt er damit, daß er das zu ihr gehörende Wehe ohne Scheu mit seiner ganzen Schärfe auf sie folgen läßt. 6,24 bis 26: Aber wehe euch, den Reichen; denn damit habt ihr euren Trost. Wehe euch, die ihr jetzt satt seid; denn ihr werdet hungern. Wehe euch, die ihr jetzt lacht; denn ihr werdet trauern und weinen. Wehe, wenn euch alle Menschen loben; denn ebenso taten ihre Väter den falschen Propheten. Jetzt ist es nicht
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messen, was ihnen gegeben ist: alles, was Gottes königli<strong>ch</strong>e Herrs<strong>ch</strong>aft dem<br />
Mens<strong>ch</strong>en gewährt, ist ihr Besitz; mit seiner vollkommenen Gnade nimmt er<br />
si<strong>ch</strong> ihrer deshalb an, weil sie arm sind. Sind sie es ni<strong>ch</strong>t von Hause aus, so<br />
werden sie es in ihrer Jüngers<strong>ch</strong>aft, wenn Israel sie ä<strong>ch</strong>tet <strong>und</strong> verstößt. Jesu<br />
Auge ruht auf ihrem Leidensweg.<br />
Hunger, Tränen, Haß ihrer Volksgenossen, die ihren Namen seinetwegen<br />
s<strong>ch</strong>änden, wird sie finden. All dies bri<strong>ch</strong>t von seinem Wort ni<strong>ch</strong>ts ab. Selig sind<br />
sie denno<strong>ch</strong>, ja vielmehr eben deshalb, weil sie die Armen, Hungernden, Weinenden,<br />
Geä<strong>ch</strong>teten sind. Für sie lebt im Himmel der Helfer; für sie tut er<br />
seine Gottestat. Jetzt hungern sie; darum wird ihnen her<strong>na<strong>ch</strong></strong> die Sättigung<br />
bes<strong>ch</strong>ert. Jetzt weinen sie; darum werden sie her<strong>na<strong>ch</strong></strong> la<strong>ch</strong>en. Sie werden ges<strong>ch</strong>olten,<br />
ausgestoßen, mit S<strong>ch</strong>ma<strong>ch</strong> bedeckt <strong>und</strong> dürfen darob jubeln, weil der,<br />
der im Himmel thront, ihnen für das, was ihnen die Mens<strong>ch</strong>en Böses tun, seinen<br />
rei<strong>ch</strong>en Lohn gewährt. Hier redet derselbe Heldensinn Jesu, den wir s<strong>ch</strong>on bei<br />
Matthäus im Eingang der Bergpredigt, 5,11, <strong>und</strong> no<strong>ch</strong> mä<strong>ch</strong>tiger in der Aussendungsrede<br />
an die Jünger vor uns hatten. Unter Gottes königli<strong>ch</strong>er Leitung<br />
stehen, dur<strong>ch</strong> sie das Leben empfangen, mit einem Wort: Gott für si<strong>ch</strong> haben,<br />
das war für Jesus kein Traum, sondern Gegenwart <strong>und</strong> volle Wirkli<strong>ch</strong>keit. Er<br />
gibt dies den Seinen <strong>und</strong> verkündet mit vollem Dank zu Gottes Lob gerade<br />
denen, die auf Erden im S<strong>ch</strong>atten stehen <strong>und</strong> vom irdis<strong>ch</strong>en Glück ni<strong>ch</strong>ts bekamen,<br />
daß sie dur<strong>ch</strong> das, was Gott ihnen s<strong>ch</strong>enkt, mitten in der Armut, im<br />
S<strong>ch</strong>merz <strong>und</strong> in der S<strong>ch</strong>ande rei<strong>ch</strong> <strong>und</strong> selig sind.<br />
Bei Matthäus blicken diese Sprü<strong>ch</strong>e <strong>na<strong>ch</strong></strong> innen auf das inwendige Verhalten<br />
der Jünger, auf ihr inwendiges Entbehren <strong>und</strong> Dulden, um deswillen ihnen<br />
Jesus hilft, weil er deshalb für sie eintritt <strong>und</strong> ihnen Gottes Rei<strong>ch</strong> <strong>und</strong> Gnade<br />
s<strong>ch</strong>enkt. Bei <strong>Lukas</strong> s<strong>ch</strong>auen die Sprü<strong>ch</strong>e <strong>na<strong>ch</strong></strong> außen, auf die Lage <strong>und</strong> das Ges<strong>ch</strong>ick<br />
der Jünger, das ihren inwendigen Zustand erzeugt. Mit Frohlocken beruft<br />
sie Jesus, Überwinder zu sein. Alles wirft er unter ihre Füße. In die<br />
Armut, den S<strong>ch</strong>merz, die Not der Geä<strong>ch</strong>teten führt er die Seinen hinein <strong>und</strong><br />
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das Gottes Rei<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t nimmt, vielmehr ihnen an ihm Anteil gibt <strong>und</strong> es für<br />
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Den Ernst seiner Seligpreisung bewährt er damit, daß er das zu ihr gehörende<br />
Wehe ohne S<strong>ch</strong>eu mit seiner ganzen S<strong>ch</strong>ärfe auf sie folgen läßt. 6,24<br />
bis 26: Aber wehe eu<strong>ch</strong>, den Rei<strong>ch</strong>en; denn damit habt ihr euren Trost. Wehe<br />
eu<strong>ch</strong>, die ihr jetzt satt seid; denn ihr werdet hungern. Wehe eu<strong>ch</strong>, die ihr jetzt<br />
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loben; denn ebenso taten ihre Väter den fals<strong>ch</strong>en Propheten. Jetzt ist es ni<strong>ch</strong>t