Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch
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<strong>Lukas</strong> 5,34—39/ 6,1—5<br />
ni<strong>ch</strong>t bloß von einem Kleid, das häßli<strong>ch</strong> geflickt wird, sondern von einem sol<strong>ch</strong>en,<br />
das dadur<strong>ch</strong>, daß ein neues, aber no<strong>ch</strong> unfertiges Stück daran gehängt<br />
wird, zerrissen wird.<br />
5,37—39: Und niemand s<strong>ch</strong>üttet jungen Wein in alte S<strong>ch</strong>läu<strong>ch</strong>e; sonst wird<br />
der junge Wein die S<strong>ch</strong>läu<strong>ch</strong>e zerreißen <strong>und</strong> selbst vers<strong>ch</strong>üttet werden, <strong>und</strong> die<br />
S<strong>ch</strong>läu<strong>ch</strong>e werden verlorengehen, sondern man muß jungen Wein in neue<br />
S<strong>ch</strong>läu<strong>ch</strong>e s<strong>ch</strong>ütten. Und niemand, der alten Wein trank, will neuen; denn er<br />
sagt: Der alte tut wohl. Au<strong>ch</strong> dieses letzte Wort, das uns <strong>Lukas</strong> neu mitzuteilen<br />
vermag, hat Jesus zum S<strong>ch</strong>utz derer gesagt, die in der alten Weise Gott dienten.<br />
Wenn sie si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t von Herzen im Glauben ihm ans<strong>ch</strong>ließen können, sollen sie<br />
ihren alten Weg ni<strong>ch</strong>t verlassen, sondern es ma<strong>ch</strong>en wie die, die klugerweise<br />
beim alten Wein bleiben <strong>und</strong> ni<strong>ch</strong>t <strong>na<strong>ch</strong></strong> dem neuen verlangen. Haltet, mahnt<br />
er, was ihr habt! Er wollte niemand in Versu<strong>ch</strong>ung führen, niemand zu äußerli<strong>ch</strong>er<br />
Na<strong>ch</strong>ahmung seines Wandels anreizen <strong>und</strong> ihn dadur<strong>ch</strong> zum Sturz treiben,<br />
niemand um das bringen, was ihm als heilige Wahrheit vor Augen stand.<br />
Mit der Unwahrheit in Israels Gottesdienst <strong>und</strong> mit der Bosheit, die si<strong>ch</strong> hinter<br />
ihm versteckte, rang er; aber über alles, was in Aufri<strong>ch</strong>tigkeit Gott zur Ehre<br />
ges<strong>ch</strong>ah, hielt er s<strong>ch</strong>ützend seine Hand, au<strong>ch</strong> wenn es ni<strong>ch</strong>t aus voller Erkenntnis<br />
kam <strong>und</strong> deshalb im Glauben an ihn zu überwinden war.<br />
6,1—5: Es ges<strong>ch</strong>ah aber am zweiter sten'' Sabbat, da ging er dur<strong>ch</strong> die Saaten,<br />
<strong>und</strong> seine Jünger rissen Ähren ab, rieben sie mit den Händen <strong>und</strong> aßen sie.<br />
Einige aber von den Pharisäern sagten: Was ma<strong>ch</strong>t ihr, was am Sabbat ni<strong>ch</strong>t<br />
erlaubt ist? Und Jesus antwortete ihnen <strong>und</strong> spra<strong>ch</strong>: Habt ihr au<strong>ch</strong> das ni<strong>ch</strong>t<br />
gelesen, was David tat, als er <strong>und</strong> die, die bei ihm waren, hungerten? wie er in<br />
das Haus Gottes hineinging <strong>und</strong> die S<strong>ch</strong>aubrote nahm <strong>und</strong> aß <strong>und</strong> denen gab,<br />
die bei ihm waren, die einzig die Priester essen dürfen? Und er sagte ihnen:<br />
Der Sohn des Mens<strong>ch</strong>en ist,über den Sabbat Herr. Den Bru<strong>ch</strong> des Sabbats, den<br />
die Jünger im Kornfeld begingen, re<strong>ch</strong>tfertigt Jesus, wie wir dies bei <strong>Markus</strong><br />
lasen, dur<strong>ch</strong> die Berufung auf David, der die S<strong>ch</strong>aubrote aß, <strong>und</strong> dur<strong>ch</strong> das<br />
königli<strong>ch</strong>e Wort, daß der Mens<strong>ch</strong>ensohn der Herr des Sabbats sei. Damit hält<br />
<strong>Lukas</strong> die pharisäis<strong>ch</strong>e Anklage für genugsam widerlegt. Das erste Wort s<strong>ch</strong>lägt<br />
den Vorwurf nieder, die Tat der Jünger sei Sünde; das ist sie so wenig wie die<br />
Davids; das zweite heißt sie in Jesu Führung bleiben, der sie die re<strong>ch</strong>te Heili-<br />
• <strong>Die</strong>ses Beiwort zum Sabbat wird ni<strong>ch</strong>t von allen Texten gegeben <strong>und</strong> läßt si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t mit Si<strong>ch</strong>erheit<br />
erklären. Am wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong>sten wird es auf den zweiten Neujahrstag am ersten Nisan bezogen. Israel<br />
hatte eine doppelte Jahrre<strong>ch</strong>nung; <strong>na<strong>ch</strong></strong> der einen begann das Jahr im Herbst, <strong>und</strong> der Neujahrstag, „der<br />
erste Sabbat", war der erste des siebenten Monats. Na<strong>ch</strong> der anderen Re<strong>ch</strong>nung fiel der Neujahrstag auf<br />
den ersten Nisan. <strong>Die</strong>ser „zweite Neujahrstag" mag der „zweiterste Sabbat" genannt worden sein. Beim<br />
Frühlingsneujahr stand in Galiläa das Korn jedenfalls no<strong>ch</strong> auf den Feldern, mag aber lei<strong>ch</strong>t, vor allem<br />
in der Umgegend von Kapemaum, s<strong>ch</strong>on reifende Ähren gehabt haben.<br />
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