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Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch

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<strong>Lukas</strong> 5,27—33<br />

Und Jesus antwortete <strong>und</strong> spra<strong>ch</strong> zu ihnen: <strong>Die</strong> Ges<strong>und</strong>en haben den Arzt<br />

ni<strong>ch</strong>t nötig, sondern die, denen es s<strong>ch</strong>limm geht. I<strong>ch</strong> bin ni<strong>ch</strong>t gekommen, um<br />

Gere<strong>ch</strong>te zu rufen, sondern Sünder zur Buße. Dem Urteil Jesu, dur<strong>ch</strong> das Jesus<br />

die Gere<strong>ch</strong>ten, die ihn von den Sündern s<strong>ch</strong>eiden wollten, traf, gibt <strong>Lukas</strong> eine<br />

Erläuterung bei: Jesu Auftrag <strong>und</strong> Werk sei, die Sünder „zur Buße" zu berufen.<br />

Er fügt dies hinzu, weil Jesu Wort gegen die Gere<strong>ch</strong>ten, wie jede Bezeugung<br />

der Gnade <strong>na<strong>ch</strong></strong> ihrer Freiheit <strong>und</strong> Vollma<strong>ch</strong>t, mißbrau<strong>ch</strong>t werden<br />

kann, wenn si<strong>ch</strong> unser s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>ter Wille ihrer bemä<strong>ch</strong>tigt <strong>und</strong> si<strong>ch</strong> mit ihr ents<strong>ch</strong>uldigen<br />

will. Darum heißt uns <strong>Lukas</strong> bedenken, daß Jesu Ruf an die<br />

Sünder im reinen Sinne ergeht, ni<strong>ch</strong>t um sie im Bösen zu stärken, sondern um<br />

sie aus ihm herauszuziehen. Er lädt sie ni<strong>ch</strong>t anders in seine Gemeins<strong>ch</strong>aft als<br />

so, daß sie ihre Bosheit hassen <strong>und</strong> dem göttli<strong>ch</strong>en Wort gehorsam werden.<br />

Wie er si<strong>ch</strong> gegen dit Gere<strong>ch</strong>ten, als den Heiligen, bewährt dadur<strong>ch</strong>, daß er ihre<br />

harte, selbstgefällige Gere<strong>ch</strong>tigkeit zerbri<strong>ch</strong>t, so steht er ni<strong>ch</strong>t minder vor<br />

den Sündern als der Heilige dadur<strong>ch</strong>, daß er sie über ihre Sünde zur Reue<br />

bringt <strong>und</strong> zur Umkehr führt. Damit ist uns Jesu Wort völlig ri<strong>ch</strong>tig ausgelegt;<br />

nur ist es mit dieser Erläuterung ni<strong>ch</strong>t ers<strong>ch</strong>öpft, sondern nur <strong>na<strong>ch</strong></strong> einer<br />

Ri<strong>ch</strong>tung hin, zur Abwehr des Bösen, benützt. <strong>Die</strong> Buße ist ni<strong>ch</strong>t das einzige,<br />

wozu Jesus die Sünder beruft; er ruft sie au<strong>ch</strong> zum Rei<strong>ch</strong>, zu Gott herzu, zu<br />

si<strong>ch</strong> in seine Gemeins<strong>ch</strong>aft, in seine Liebe <strong>und</strong> Vergebung, in das ewige Leben.<br />

Zu all dem beruft er die Gere<strong>ch</strong>ten ni<strong>ch</strong>t. Niemals finden wir anders den Zugang<br />

zu Jesu Gaben als dur<strong>ch</strong> die Buße hindur<strong>ch</strong>; sie ist aber nie allein Jesu<br />

Ziel; nie hält er unseren Blick allein bei unserer S<strong>ch</strong>uld <strong>und</strong> Verdammli<strong>ch</strong>keit<br />

<strong>und</strong> bei unserer Pfli<strong>ch</strong>t <strong>und</strong> Gehorsamsübung fest. Sein Ruf ist die gute Bots<strong>ch</strong>aft,<br />

Gottes gnadenrei<strong>ch</strong>es Wort. Daß er dieses den Sündern bringen darf,<br />

war Jesu Freude; daß er es den Gere<strong>ch</strong>ten ni<strong>ch</strong>t zu bringen hat, zers<strong>ch</strong>lug wie<br />

ein Blitz Israels ganzen Ruhm.<br />

5,33: Sie aber sagten zu ihm: <strong>Die</strong> Jünger des Johannes fasten oft <strong>und</strong> halten<br />

Gebete, ebenso au<strong>ch</strong> die der Pharisäer; aber die deinigen essen <strong>und</strong> trinken.<br />

Zum Anstoß an Jesu Tis<strong>ch</strong>gemeinscnaft mit den Sündern hat s<strong>ch</strong>on Matthäus<br />

die andere Klage gesetzt, er entbinde die Jünger von der Fastenordnung,<br />

worin si<strong>ch</strong> der geringe Ernst der Buße, die er von den Seinigen verlange, zeigen<br />

soll. Ein tiefer, inwendiger Zusammenhang führt hier von einem Anstoß zum<br />

anderen, auf den <strong>Lukas</strong> gea<strong>ch</strong>tet hat, weshalb er beide Bes<strong>ch</strong>werden in ein einziges<br />

Gesprä<strong>ch</strong> verknüpft. Er stellt so den Vorwurf: <strong>Die</strong> Deinigen fasten ni<strong>ch</strong>t!<br />

unmittelbar dem Urteil Jesu entgegen, dur<strong>ch</strong> das er den Gere<strong>ch</strong>ten seine Berufung<br />

versagt. Was liegt ihnen an seinem Mißfallen, da er ja ni<strong>ch</strong>t zu den<br />

fastenden Frommen gehört! <strong>und</strong> wie kann er die Sünder zur Buße leiten, da<br />

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