Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch
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Lukas 4,28—44 17 J das ganze Land; nur Kapernaum erscheint als der bevorzugte Ort, dem er seine großen Taten gönne. "Wie sich diese Erzählung zum Bericht des Matthäus über Jesu Besuch in Nazareth, 13,54 f., verhält, ist nicht festzustellen. Vielleicht beziehen sich beide Berichte auf dasselbe Ereignis; vielleicht hat sich Jesus auch später noch um die Nazarener bemüht und ihnen das Evangelium nochmals und wieder vergeblich gebracht. Auch die Erzählung des Johannes ist zu beachten: Jesus, sagt er, sei nach seiner Heimkehr vom Jordan nach Kapernaum, dann zum Pascha nach Jerusalem gezogen; nach einem Auf enthalt in Judäa kam er wieder nach Kana, also wieder in die Gegend von Nazareth. Hier hören wir von einem Aufenthalt Jesu in dieser Gegend, der den Anfang seines "Werks in Galiläa bildet und doch schon eine Wirksamkeit in Kapernaum vor sich hat. Vielleicht gehört dieser Kampf Jesu mit den Männern yon Nazareth in diese Zeit des zweiten Anfangs in Galiläa hinein. Der Sabbat in Kapernaum (Nach Markus 1,21—39) Von Nazareth wendete sich Jesus nach Kapernaum und findet dort Eingang. 4,31—44: Und er ging nach Kapernaum, einer Stadt Galiläas, hinab. Und er lehrte sie am Sabbat, und sie erstaunten wegen seiner Lehre, weil sein Wort mit Vollmacht geschah. Und in der Versammlung war ein Mensch mit dem Geist eines unreinen Dämon, und er schrie auf mit lauter Stimme: Ach, was haben wir mit dir zu tun, Jesus von Nazareth? Du kamst, um uns zu verderben. Ich kenne dich, wer du bist, der Heilige Gottes. Und Jesus schalt ihn und sagte: Verstumme, und gehe aus ihm fort! Und der Geist warf ihn in die Mitte und ging aus ihm fort, ohne ihm zu schaden. Und Verwunderung kam auf alle, und sie besprachen sich miteinander und sagten: Was ist dieses Wort? Denn mit Vollmacht und Kraft gebietet er den unreinen Geistern, und sie gehen fort. Und das Gerücht von ihm kam nach jedem Ort der Nachbarschaft. Als er aber von der Versammlung aufstand, ging er in das Haus des Simon. Aber die Schwiegermutter Simons war von einem schweren Fieber ergriffen, und sie baten ihn für sie. Und er stand zu ihr und schalt das Fieber, und es verließ sie. Sofort aber stand sie auf und bediente sie. Als aber die Sonne unterging, führten alle, die solche hatten, die an mancherlei Krankheiten litten, sie zu ihm. Er aber legte jedem von ihnen die Hände auf und heilte sie. Es gingen aber auch die schlimmen Geister von vielen fort, indem sie schrieen und sagten: Du bist der Sohn Gottes. Und er schalt sie und ließ sie nicht reden, weil sie wußten, daß er der Christus war. Als es aber Tag wurde, ging er fort und ging an einen öden Ort weg, und
iy6 Jesu Arbeit in Galiläa die Menge suchte ihn und kam zu ihm und wollte ihn festhalten, daß er nicht von ihnen gehe. Er aber sagte zu ihnen: Auch anderen Städten muß ich die gute Botschaft von Gottes Herrschaft sagen; denn dazu bin ich gesandt. Und er verkündigte in den Versammlungen Galiläas*. Beim Aufbruch Jesu aus Kapernaum hat Markus gezeigt, daß Jesus gleich hier seinen Jüngern zeigte, ihre Meinungen über seine Pflicht und Arbeit seien falsch. Da Lukas erst im nächsten Stück von der Berufung der Jünger redet, sagt er hier nur im allgemeinen, die Leute seien Jesus nachgegangen und hätten ihn festzuhalten gesucht. Er erwog beim eiligen Aufbruch Jesu aus der Stadt sein auf das Ganze gerichtetes Ziel, daß er nicht nur für die eine Stadt, sondern für alle sorgt. In dieser Fassung spricht Jesu Antwort nicht bloß aus, weshalb er zur Überraschung der Jünger Kapernaum wieder verläßt, sondern was ihm Gott als Auftrag für seine Arbeit unter Israel gab, daß er dem ganzen Volk sein "Wort bringen muß. Die Berufung der ersten Jünger Wie Jesus seine vier ersten Jünger gewann, hat uns Markus vor den Ereignissen in Kapernaum erzählt. Lukas hat jenen Bericht übergangen und uns dafür einen anderen gegeben, der die Berufung der Jünger mit Jesu Lehren am galiläischen See zusammenbringt und dadurch voraussetzt, daß die ersten Schritte bereits geschehen waren, durch die Jesus dort beim Volk den Eingang jfand. 5,1—3: Es geschah aber, als das Volk ihm anhing und das Wort Gottes hörte, stand er am See Genezareth und sah zwei Schiffe am See stehen. Die Fischer waren aber aus ihnen ausgestiegen und wuschen die. Netze. Er aber stieg in eines der Schiffe, welches das des Simon war, und bat ihn, ein wenig vom Lande wegzufahren. Er aber setzte sich und lehrte vom Schiff aus das Volk. Nachdem Jesus die Arbeit der Fischer unterbrochen und sie für sich gebraucht hat, zeigt er ihnen, daß sie in seinem Dienst wohl versorgt sind und von allen Sorgen frei werden, weil Gottes Macht und Gnade für sie sorgt.; 5,4. 5 : Als er aber aufhörte zu reden, sagte er zu Simon: Fahre hinaus auf den See, und laßt eure Netze hinunter zum Fang! Und Simon antwortete und sprach: Meister, wir haben die ganze Nacht hindurch gearbeitet und nichts gefangen. Aber auf dein Wort werde ich die Netze hinablassen. Daß Simon den reichen Fang Jesus verdankte, wurde ihm dadurch noch besonders eindrücklich, daß eine mit erfolgloser Arbeit vergeblich durchwachte Nacht vorangegangen war. Nach seiner Kenntnis der Verhältnisse im See hätte Simon jetzt die Netze nicht mehr ausgeworfen; er tat es nur auf Jesu Geheiß. * In anderen Texten steht „Judäas"; dann hat hier Lukas Judäa als den umfassenden Namen für das ganze Land gebraucht.
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<strong>Lukas</strong> 4,28—44 17 J<br />
das ganze Land; nur Kapernaum ers<strong>ch</strong>eint als der bevorzugte Ort, dem er<br />
seine großen Taten gönne. "Wie si<strong>ch</strong> diese Erzählung zum Beri<strong>ch</strong>t des Matthäus<br />
über Jesu Besu<strong>ch</strong> in Nazareth, 13,54 f., verhält, ist ni<strong>ch</strong>t festzustellen. Viellei<strong>ch</strong>t<br />
beziehen si<strong>ch</strong> beide Beri<strong>ch</strong>te auf dasselbe Ereignis; viellei<strong>ch</strong>t hat si<strong>ch</strong><br />
Jesus au<strong>ch</strong> später no<strong>ch</strong> um die Nazarener bemüht <strong>und</strong> ihnen das Evangelium<br />
no<strong>ch</strong>mals <strong>und</strong> wieder vergebli<strong>ch</strong> gebra<strong>ch</strong>t. Au<strong>ch</strong> die Erzählung des Johannes<br />
ist zu bea<strong>ch</strong>ten: Jesus, sagt er, sei <strong>na<strong>ch</strong></strong> seiner Heimkehr vom Jordan <strong>na<strong>ch</strong></strong><br />
Kapernaum, dann zum Pas<strong>ch</strong>a <strong>na<strong>ch</strong></strong> Jerusalem gezogen; <strong>na<strong>ch</strong></strong> einem Auf enthalt<br />
in Judäa kam er wieder <strong>na<strong>ch</strong></strong> Kana, also wieder in die Gegend von Nazareth.<br />
Hier hören wir von einem Aufenthalt Jesu in dieser Gegend, der den Anfang<br />
seines "Werks in Galiläa bildet <strong>und</strong> do<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on eine Wirksamkeit in Kapernaum<br />
vor si<strong>ch</strong> hat. Viellei<strong>ch</strong>t gehört dieser Kampf Jesu mit den Männern yon<br />
Nazareth in diese Zeit des zweiten Anfangs in Galiläa hinein.<br />
Der Sabbat in Kapernaum<br />
(Na<strong>ch</strong> <strong>Markus</strong> 1,21—39)<br />
Von Nazareth wendete si<strong>ch</strong> Jesus <strong>na<strong>ch</strong></strong> Kapernaum <strong>und</strong> findet dort Eingang.<br />
4,31—44: Und er ging <strong>na<strong>ch</strong></strong> Kapernaum, einer Stadt Galiläas, hinab.<br />
Und er lehrte sie am Sabbat, <strong>und</strong> sie erstaunten wegen seiner Lehre, weil sein<br />
Wort mit Vollma<strong>ch</strong>t ges<strong>ch</strong>ah. Und in der Versammlung war ein Mens<strong>ch</strong> mit<br />
dem Geist eines unreinen Dämon, <strong>und</strong> er s<strong>ch</strong>rie auf mit lauter Stimme: A<strong>ch</strong>,<br />
was haben wir mit dir zu tun, Jesus von Nazareth? Du kamst, um uns zu verderben.<br />
I<strong>ch</strong> kenne di<strong>ch</strong>, wer du bist, der Heilige Gottes. Und Jesus s<strong>ch</strong>alt ihn<br />
<strong>und</strong> sagte: Verstumme, <strong>und</strong> gehe aus ihm fort! Und der Geist warf ihn in die<br />
Mitte <strong>und</strong> ging aus ihm fort, ohne ihm zu s<strong>ch</strong>aden. Und Verw<strong>und</strong>erung kam<br />
auf alle, <strong>und</strong> sie bespra<strong>ch</strong>en si<strong>ch</strong> miteinander <strong>und</strong> sagten: Was ist dieses Wort?<br />
Denn mit Vollma<strong>ch</strong>t <strong>und</strong> Kraft gebietet er den unreinen Geistern, <strong>und</strong> sie<br />
gehen fort. Und das Gerü<strong>ch</strong>t von ihm kam <strong>na<strong>ch</strong></strong> jedem Ort der Na<strong>ch</strong>bars<strong>ch</strong>aft.<br />
Als er aber von der Versammlung aufstand, ging er in das Haus des Simon.<br />
Aber die S<strong>ch</strong>wiegermutter Simons war von einem s<strong>ch</strong>weren Fieber ergriffen,<br />
<strong>und</strong> sie baten ihn für sie. Und er stand zu ihr <strong>und</strong> s<strong>ch</strong>alt das Fieber, <strong>und</strong> es<br />
verließ sie. Sofort aber stand sie auf <strong>und</strong> bediente sie.<br />
Als aber die Sonne unterging, führten alle, die sol<strong>ch</strong>e hatten, die an man<strong>ch</strong>erlei<br />
Krankheiten litten, sie zu ihm. Er aber legte jedem von ihnen die Hände<br />
auf <strong>und</strong> heilte sie. Es gingen aber au<strong>ch</strong> die s<strong>ch</strong>limmen Geister von vielen fort,<br />
indem sie s<strong>ch</strong>rieen <strong>und</strong> sagten: Du bist der Sohn Gottes. Und er s<strong>ch</strong>alt sie <strong>und</strong><br />
ließ sie ni<strong>ch</strong>t reden, weil sie wußten, daß er der Christus war.<br />
Als es aber Tag wurde, ging er fort <strong>und</strong> ging an einen öden Ort weg, <strong>und</strong>