Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch
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<strong>Lukas</strong> 4,20—27 173<br />
von ihnen bewegt hatte, <strong>und</strong> daran fiel ihr Glaube hin. "Was er sagte, blieb<br />
wirkungslos; denn es war ja Josephs Sohn, der es ihnen sagte.<br />
Sie wissen ihm freili<strong>ch</strong> guten Rat, wie er ihnen Glauben beibringen <strong>und</strong><br />
ihren Zweifel nieders<strong>ch</strong>lagen könnte. Von Kapernaum her kamen die großen<br />
Beri<strong>ch</strong>te; dort hatte er "W<strong>und</strong>erbares getan. 4,23 : Und er sagte zu ihnen: Si<strong>ch</strong>erli<strong>ch</strong><br />
werdet ihr mir dieses Spri<strong>ch</strong>wort sagen: Arzt, heile di<strong>ch</strong> selbst! Tue au<strong>ch</strong><br />
hier in deiner Vaterstadt das, wovon wir gehört haben, daß es in Kapernaum<br />
ges<strong>ch</strong>ehen ist. Daß er ähnli<strong>ch</strong>es au<strong>ch</strong> hier tue, s<strong>ch</strong>eint ihnen besonders nötig, je<br />
unwilliger sie waren, si<strong>ch</strong> vor seiner Sendung zu beugen <strong>und</strong> Gottes Auftrag<br />
anzuerkennen, dur<strong>ch</strong> den er spri<strong>ch</strong>t. Ist der Arzt ni<strong>ch</strong>t ein Tor, der si<strong>ch</strong> selbst<br />
ni<strong>ch</strong>t zu helfen vermag <strong>und</strong> seine Kunst nur für andere besitzt? Wird ni<strong>ch</strong>t mit<br />
Re<strong>ch</strong>t Argwohn gegen sie wa<strong>ch</strong>, wenn sie bei ihm selbst versagt? Aber das ist<br />
ein Rat, auf den si<strong>ch</strong> Jesus ni<strong>ch</strong>t einläßt. Darüber hat er s<strong>ch</strong>on mit dem Teufel<br />
gerungen, ob er Gottes Ma<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong> selbst zum Nutzen anrufen dürfe. Hat er<br />
dort die Versu<strong>ch</strong>ung überw<strong>und</strong>en, so bewegen ihn au<strong>ch</strong> die Zumutungen der<br />
Nazarener ni<strong>ch</strong>t.<br />
So wurde die Kluft zwis<strong>ch</strong>en ihm <strong>und</strong> ihnen immer größer <strong>und</strong> der Kampf<br />
s<strong>ch</strong>ärfer. Daß er seiner Vaterstadt das Zei<strong>ch</strong>en versagt, die do<strong>ch</strong> das erste Anre<strong>ch</strong>t<br />
an ihn habe, erbittert sie. 4,24: Er sagte aber: Wahrli<strong>ch</strong>, i<strong>ch</strong> sage eu<strong>ch</strong>:<br />
Kein Prophet wird in seiner Vaterstadt aufgenommen. <strong>Die</strong> Heimat war immer<br />
diejenige Gemeinde, die den Propheten besonders widerstand, weil sie si<strong>ch</strong> nie<br />
vor dem beugen mo<strong>ch</strong>te, den Gott aus ihrer eigenen Mitte herausholte <strong>und</strong><br />
nun mit seinem Wort ihnen zum Führer gab. Das bringt aber den, der der<br />
göttli<strong>ch</strong>en Sendung gewiß ist, ni<strong>ch</strong>t ins S<strong>ch</strong>wanken. 4,25—27: I<strong>ch</strong> sage eu<strong>ch</strong><br />
aber <strong>na<strong>ch</strong></strong> der Wahrheit: Es gab viele Witwen in den Tagen des Elia in Israel,<br />
als der Himmel für drei Jahre <strong>und</strong> se<strong>ch</strong>s Monate vers<strong>ch</strong>lossen wurde, da eine<br />
große Hungersnot über die ganze Erde kam, <strong>und</strong> zu keiner von ihnen wurde<br />
Elia ges<strong>ch</strong>ickt, sondern <strong>na<strong>ch</strong></strong> Sarepta im Gebiet von Sidon zu einer Frau, die<br />
Witwe war. Und es gab viele Aussätzige in Israel zur Zeit des Propheten<br />
Elisa, <strong>und</strong> keiner von ihnen wurde gereinigt, sondern Naeman, der Syrer. Jesus<br />
ist vom Urteil der Mens<strong>ch</strong>en unabhängig, darum au<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> den Unglauben<br />
seiner Heimat ni<strong>ch</strong>t ers<strong>ch</strong>üttert. Er sah auf das, was die S<strong>ch</strong>rift von den alten<br />
Boten Gottes beri<strong>ch</strong>tete. <strong>Die</strong> Witwe, der Elia bei der großen Hungersnot die<br />
Hilfe bra<strong>ch</strong>te, war eine Sidonierin, <strong>und</strong> der Aussätzige, der bei Elisa Heilung<br />
fand, ein Syrer. <strong>Die</strong> Heilszeit ist angebro<strong>ch</strong>en, <strong>und</strong> an sol<strong>ch</strong>en, die ihre Gnade<br />
empfangen, wird es ni<strong>ch</strong>t fehlen. Will Nazareth sie ni<strong>ch</strong>t, so werden sie andere<br />
empfangen; will sie Israel ni<strong>ch</strong>t, so holt Gott si<strong>ch</strong> die Seinen anderswo.<br />
Wie der Täufer dem zuversi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en Israel sagte: Au<strong>ch</strong> aus Steinen kann si<strong>ch</strong>