Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch
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17° <strong>Die</strong> Aussonderung Jesu zu seinem Werk<br />
vom Geist geleitet in der Wüste vierzig Tage auf, versu<strong>ch</strong>t vom Verklager.<br />
Und er aß in jenen Tagen ni<strong>ch</strong>ts, <strong>und</strong> als sie vollendet waren, hungerte er. Es<br />
spra<strong>ch</strong> aber derVerkläger zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so sage zu diesem<br />
Stein, daß er Brot werde! Und Jesus antwortete ihm; Es ist ges<strong>ch</strong>rieben: Der<br />
Mens<strong>ch</strong> wird ni<strong>ch</strong>t einzig vom Brot leben (f. Mose 8,3). Und er führte ihn in<br />
die Höhe <strong>und</strong> zeigte ihm alle Königrei<strong>ch</strong>e der Welt in einem Augenblick, <strong>und</strong><br />
der Verkläger sagte zu ihm: Dir will i<strong>ch</strong> diese ganze Ma<strong>ch</strong>t <strong>und</strong> ihre Herrli<strong>ch</strong>keit<br />
geben: denn sie ist mir übergeben, <strong>und</strong> i<strong>ch</strong> gebe sie, wem i<strong>ch</strong> will. Wenn du<br />
nun vor mir anbetest, so soll sie ganz dein eigen sein. Und Jesus antwortete<br />
<strong>und</strong> spra<strong>ch</strong> zu ihm: Es ist ges<strong>ch</strong>rieben: Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten<br />
<strong>und</strong> ihm allein dienen {5. Mose 6,13). Er führte ihn aber <strong>na<strong>ch</strong></strong> Jerusalem<br />
<strong>und</strong> stellte ihn auf den Flügel des Tempels <strong>und</strong> spra<strong>ch</strong> zu ihm: Wenn du Gottes<br />
Sohn bist, so wirf di<strong>ch</strong> von hier hinab! denn es ist ges<strong>ch</strong>rieben: Seinen Engeln<br />
wird er deinetwegen Befehl geben, daß sie di<strong>ch</strong> behüten, <strong>und</strong>: Auf die Arme<br />
werden sie di<strong>ch</strong> nehmen, damit du deinen Fuß ni<strong>ch</strong>t an einen Stein stoßest<br />
(Psalm 91,11.12). Und Jesus antwortete <strong>und</strong> spra<strong>ch</strong> zu ihm: Es ist gesagt: Du<br />
sollst den Herrn, deinen Gott, ni<strong>ch</strong>t versu<strong>ch</strong>en (5. Mose 6,16).<br />
Bei Matthäus folgt eine Versu<strong>ch</strong>ung der anderen mit einem tiefen, innerli<strong>ch</strong>en<br />
Zusammenhang. „Du hungerst", sagt ihm der Versu<strong>ch</strong>er; „s<strong>ch</strong>affe dir<br />
Brot!" „I<strong>ch</strong> stehe in Gottes Hand", antwortet ihm Jesus, „<strong>und</strong> verlasse mi<strong>ch</strong><br />
auf ihn." „Du verlassest di<strong>ch</strong> auf ihn", fährt der Versu<strong>ch</strong>er fort, „so wirf<br />
di<strong>ch</strong> über die Mauer hinab <strong>und</strong> für<strong>ch</strong>te di<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t, sondern glaube nur, da dir<br />
der S<strong>ch</strong>utz der Engel verheißen ist!" „I<strong>ch</strong> versu<strong>ch</strong>e Gott ni<strong>ch</strong>t", antwortet ihm<br />
Jesus. „I<strong>ch</strong> helfe dir", fährt der Versu<strong>ch</strong>er fort, „<strong>und</strong> vers<strong>ch</strong>affe dir alles, was<br />
die Beherrs<strong>ch</strong>er der Welt haben; nur gewähre au<strong>ch</strong> mir, was du Gott gibst, die<br />
Anbetung!" „I<strong>ch</strong> bete nur Gott an", ist Jesu Erwiderung. Hier s<strong>ch</strong>ließt die<br />
zweite Versu<strong>ch</strong>ung eng an die erste an, weil es si<strong>ch</strong> bei beiden um das reine<br />
Vertrauen handelt, mit dem si<strong>ch</strong> Jesus einzig <strong>und</strong> ganz auf den Vater stützt,<br />
<strong>und</strong> der letzte Kampf ist der große, bei dem die Verleugnung Gottes Jesus<br />
offen zugemutet wird, <strong>und</strong> der Preis, um den nun gestritten wird, ist die Welt.<br />
Was <strong>Lukas</strong> bewog, diese Ordnung zu ändern, ist ni<strong>ch</strong>t zu sehen. Freili<strong>ch</strong> ist<br />
au<strong>ch</strong> die Versu<strong>ch</strong>ung auf der Tempelmauer, mit der <strong>Lukas</strong> den Kampf Jesu<br />
s<strong>ch</strong>ließt, wohl geeignet, die S<strong>ch</strong>ärfe desselben zu enthüllen <strong>und</strong> ans Li<strong>ch</strong>t zu<br />
stellen, um was gestritten wurde <strong>und</strong> wodur<strong>ch</strong> Jesus den Sieg behielt. Hier soll<br />
er den Glauben in Hoff art <strong>und</strong> Übermut verwandeln <strong>und</strong> aus dem gehorsamen<br />
Warten auf Gottes Leitung ein eigenmä<strong>ch</strong>tiges Wagen ma<strong>ch</strong>en. Damit ist das<br />
Heiligste in Jesus angegriffen <strong>und</strong> der Stoß des Teufels auf das geri<strong>ch</strong>tet, worauf<br />
seine ganze Gemeins<strong>ch</strong>aft mit dem Vater beruht. Was ist hier das Ge-