Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch
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<strong>Lukas</strong> 3,i. 2a 163<br />
Tat bis zu den Jordanquellen, da Paneas, die Stadt an der einen großen Jordanquelle,<br />
seine Hauptstadt war. Er hat sie umgebaut <strong>und</strong> dem Kaiser zu<br />
Ehren Cäsarea genannt.<br />
Endli<strong>ch</strong> nennt <strong>Lukas</strong> no<strong>ch</strong> dasjenige Gebiet, das nördli<strong>ch</strong> an das Fürstentum<br />
des Philippus grenzte: Abilene, das Gebiet von Abila, der Stadt am Flusse<br />
Barada, nördli<strong>ch</strong> vom Hermon im Bergland, das si<strong>ch</strong> vom Hermon zu den<br />
hohen Gipfeln des Antilibanon hinüberzieht. Au<strong>ch</strong> dort regierte ein Fürstenhaus,<br />
dessen Haupt damals Lysanias hieß, über das wir sonst nur dürftige<br />
Na<strong>ch</strong>ri<strong>ch</strong>ten haben. <strong>Lukas</strong> wird ihn hier deshalb nennen, weil diese Gebiete<br />
später an die beiden Agrippa vom Kaiser verliehen wurden <strong>und</strong> dadur<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong><br />
unter jüdis<strong>ch</strong>es Regiment gekommen sind. Zur Zeit Jesu regierte dort no<strong>ch</strong><br />
ni<strong>ch</strong>t ein Na<strong>ch</strong>komme des Herodes, sondern Lysanias.<br />
Israel galten aber immer no<strong>ch</strong> seine Hohenpriester als die re<strong>ch</strong>ten Häupter<br />
des Volks, die dur<strong>ch</strong> das Gesetz zu seiner Regierung bestimmt seien. Ihre<br />
Ma<strong>ch</strong>t war deshalb über das ganze Volk no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t gering, so daß au<strong>ch</strong> die<br />
römis<strong>ch</strong>en Verwalter des Landes auf sie sorgsam Rücksi<strong>ch</strong>t nahmen. Darum<br />
stellt <strong>Lukas</strong> au<strong>ch</strong> die Hohenpriester zu den Regenten der Judens<strong>ch</strong>aft, nennt<br />
uns aber deren zwei: Hannas <strong>und</strong> Kajaphas. S<strong>ch</strong>on als Herodes König wurde,<br />
ließ er den Hohenpriestern ni<strong>ch</strong>t mehr den lebenslängli<strong>ch</strong>en Besitz ihres Amts.<br />
Er für<strong>ch</strong>tete von ihnen eine S<strong>ch</strong>mälerung der königli<strong>ch</strong>en Ma<strong>ch</strong>t <strong>und</strong> bra<strong>ch</strong><br />
deshalb ihre Bedeutung dadur<strong>ch</strong>, daß er sie mehrmals entsetzte <strong>und</strong> ihnen<br />
Na<strong>ch</strong>folger gab. Dasselbe Verfahren setzten die römis<strong>ch</strong>en Beamten fort,<br />
denen ein lebenslängli<strong>ch</strong> regierender Priester vollends unbequem war. Für den<br />
Gottesdienst gab es zwar nie mehr als einen Hohenpriester; nur einer bra<strong>ch</strong>te<br />
am Versöhnungstag das besondere Opfer dar <strong>und</strong> ging in das Allerheiligste '<br />
hinein. Das tat zur Zeit des öffentli<strong>ch</strong>en Wirkens Jesu Kajaphas. Aber die<br />
abgesetzten Hohenpriester blieben mä<strong>ch</strong>tige Männer, die bei der inneren Leitung<br />
des Volks im Rat <strong>und</strong> Geri<strong>ch</strong>t ein gewi<strong>ch</strong>tiges "Wort mitreden. <strong>Die</strong>s<br />
galt besonders von demjenigen, den uns <strong>Lukas</strong> vor Kajaphas nennt, von Hannas,<br />
der zwar damals längst ni<strong>ch</strong>t mehr als hö<strong>ch</strong>ster Priester im Tempel die<br />
Opferhandlungen vollzog, aber mit hohem Ansehen lange das Haupt der<br />
Priesters<strong>ch</strong>aft geblieben war, wobei er es so einzuri<strong>ch</strong>ten verstand, daß das<br />
hohepriesterli<strong>ch</strong>e Amt vorwiegend bei seiner Familie blieb <strong>und</strong> nur nodi eine<br />
kleine Zahl anderer Familien an ihm Anteil bekam.<br />
Dur<strong>ch</strong> diese Aufzählung der Männer, die Palästina damals regiert haben,<br />
ist uns ni<strong>ch</strong>t nur im allgemeinen die Zeit angegeben, in die die folgenden Ereignisse<br />
fallen, sondern s<strong>ch</strong>on re<strong>ch</strong>t viel au<strong>ch</strong> über den inneren Stand des Volkes<br />
gesagt. Wir haben das zerrissene Israel vor uns, das si<strong>ch</strong> mit der römis<strong>ch</strong>en Welt-