Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch

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27.08.2013 Aufrufe

Lukas 1,42—56 ' 145 Zeiten das, was Gott ihr gab, als unausdenkbarer Vorzug erscheinen muß. So handelt er an ihr gemäß seiner göttlichen Majestät und offenbart seine Macht, seine Heiligkeit und sein Erbarmen. Bei seiner Regierung verweilt nun ihr Blick, die ungebunden an das, was groß undchtig unter den Menschen ist, ihren eigenen "Weg geht und Gottes Willen allein zur Geltung bringt. 1,51—53: Er handelte mächtig mit seinem Arm, zerstreute die in den Gedanken ihres Herzens Stolzen. Er riß Herrscher von Thronen herab und erhöhte Niedrige. Hungernde sättigte er mit Gütern, und Reiche vertrieb er leer. So tat er je und je, tut er jetzt und wird er tun. Das ist die Art seines Regiments, der immer wieder wunderbare' Gang seines "Werks. "Wo menschliches Unvermögen ist, schafft sein Vermögen die Hilfe und Fülle; wo sich dagegen der Mensch groß und wohlversorgt dünkt und ohne Gott, ja gegen ihn sich hoch erhebt, da bringt ihm Gottes "Walten den Sturz und offenbart ihm seine Eitelkeit. Dieses freie, königliche Handeln Gottes, der seinen eigenen Weg ohne Schwanken geht, beugt alle, auch die Großen, vor ihm in Demut und macht jedem, auch dem Armen, den Zugang zu ihm im Glauben frei. Das letzte "Wort sieht mit Dank und Preis auf Gottes Volk, auf Israels Berufung und Gottes Verbundenheit mit ihm. "Was er Maria tat, wird ihr als Glied der Gemeinde zuteil. Seinem Volke gilt seine Gnade; ihm ist der Christus gegeben. 1,54. 55: Er half seinem Knecht Israel, um des Erbarmens zu gedenken, wie er zu unseren Vätern geredet hat, zu Abraham und seinem Geschlecht ewiglich. Schon ist die Hilfe da; denn Christus kommt. Es ist schon Zeit zum Danken, Zeit zur Freude an Gottes Heilandstat. Er läßt sein "Werk nicht unvollendet. "Was ihn bewegt, ist sein Erbarmen, nicht Israels Würdigkeit oder Verdienst. Weil er an das Erbarmen denkt, bringt er die Heilszeit herbei. Was ihn bewegt, ist sein Wort, das er den Vätern gab; dieses zieht mit heiliger Macht auch die errettende Gottestat herbei. So pries ein jüdisches Herz, das gläubig im alttestamentlichen Schriftwort lebte, Gott, als ihm die Gewißheit gegeben war: Der Christus ist da! Jesu Kreuzesweg und Israels Fall sind seinem Blick noch verborgen. Es schaut rückwärts auf das Große, was Gott Israel gab, sieht über ihm Gott in seiner Hoheit • walten und baut darauf die herrliche Vollendung auf. 1,56: Maria aber blieb etwa drei Monate bei ihr und kehrte in ihr Haus zurück. Elisabeths Haus war für Maria eine stille, sichere Heimat, bis für jene die Zeit zur Geburt ihres Sohnes kam. Noch vor seiner Geburt ging Maria weg, da diese den Beruf ihres Kindleins kundmachte und vieler Blicke auf dasselbe lenkte. Dadurch hörte das Haus des Zacharias auf, für Maria ein Ort der

14" Wie Christus geboren ward Verborgenheit zu sein, und sie kehrte, der Führung Gottes gewiß, in ihre Heimat zurüde. Man hat diese Erzählung oft ein Gedicht genannt; wäre sie nur das, so gehörte der, der sie schuf, zu den Größten, die je poetische Gaben empfingen. Es gibt aber nicht nur menschliche, sondern auch göttliche Poesie; poetischer als alle Dichtung ist die Geschichte, die Gottes Geist wirkt. 1,57. j8: Für Elisabeth aber wurde die Zeit voll, daß sie gebären konnte, und sie gebar einen Sohn. Und die Nachbarn und ihre Verwandten hörten, daß der Herr sein Erbarmen an ihr groß gemacht hatte, und freuten sich mit ihr. Die Geburt des Kindes bewegte die Nachbarn und Verwandten der Mutter, auch ohne daß sein künftiger Beruf schon in Frage kam, schon deshalb, weil die greise Frau noch Mutter geworden war und dadurch eine besondere "Wohltat Gottes erlebt hatte. 1,59—63: Und es geschah am achten Tag, da kamen sie, um das Knäblein zu beschneiden, und nannten es nach dem Namen seines Vaters Zacharias, und seine Mutter antwortete und sprach: Nein, sondern er wird Johannes heißen. Und sie sagten zu ihr: Niemand ist unter deiner Verwandtschaft, der diesen Namen hat. Sie winkten aber seinem Vater, wie er wollte, daß er heiße. Und er verlangte ein Täfeichen und schrieb darauf: Johannes ist sein Name. Und sie staunten alle. Jetzt war auch der Vater dem "Wort des Engels gehorsam und bestätigte den "Willen der Mutter, noch zum Sprechen unfähig, noch durch die Schrift. Dann wurde ihm aber die Sprache wiedergegeben. 1,64—66: Es wurde aber sofort sein Mund auf getan und seine Zunge, und er redete und pries Gott. Und es kam auf alle, die in ihrer Nachbarschaft wohnten, Furcht, und im ganzen Bergland Judäas wurden alle diese Dinge besprochen, und alle, die sie hörten, taten sie in ihr Herz und sagten: Was wird wohl dieses Knäblein werden? Denn die Hand des Herrn war mit ihm. Auch Zacharias wurde zum Propheten, und ein weissagender Spruch von ihm ist im Kreise der Jünger aufbewahrt worden, so daß ihn uns der Evangelist wiederholen kann. Er verkündigt zuerst den Eintritt der messianischen Zeit, wie er ihm schon durch das angesagt war, was ihm, der Engel über den Beruf des Johannes zu sagen hatte. 1,67: Und Zacharias, sein Vater, wurde des heiligen Geistes voll und weissagte und sprach. Dann, wenn der Mensch zu einem prophetischen "Wort oder zu einer in Gottes Kraft vollbrachten Tat bewegt wurde, sagte man in der Christenheit: Jetzt sei er mit dem Geist gefüllt, weil jetzt sein ganzes inwendiges Leben dem Geiste dienstbar ist und alles, was der Mensch von Kraft, "Wissen und "Willen besitzt, dem Antrieb des Geistes gehorcht. Bewegt sich dagegen das inwendige Leben in seiner natürlichen Bahn,

<strong>Lukas</strong> 1,42—56 ' 145<br />

Zeiten das, was Gott ihr gab, als unausdenkbarer Vorzug ers<strong>ch</strong>einen muß. So<br />

handelt er an ihr gemäß seiner göttli<strong>ch</strong>en Majestät <strong>und</strong> offenbart seine Ma<strong>ch</strong>t,<br />

seine Heiligkeit <strong>und</strong> sein Erbarmen. Bei seiner Regierung verweilt nun ihr<br />

Blick, die ungeb<strong>und</strong>en an das, was groß <strong>und</strong> mä<strong>ch</strong>tig unter den Mens<strong>ch</strong>en ist,<br />

ihren eigenen "Weg geht <strong>und</strong> Gottes Willen allein zur Geltung bringt.<br />

1,51—53: Er handelte mä<strong>ch</strong>tig mit seinem Arm, zerstreute die in den Gedanken<br />

ihres Herzens Stolzen. Er riß Herrs<strong>ch</strong>er von Thronen herab <strong>und</strong> erhöhte<br />

Niedrige. Hungernde sättigte er mit Gütern, <strong>und</strong> Rei<strong>ch</strong>e vertrieb er leer.<br />

So tat er je <strong>und</strong> je, tut er jetzt <strong>und</strong> wird er tun. Das ist die Art seines Regiments,<br />

der immer wieder w<strong>und</strong>erbare' Gang seines "Werks. "Wo mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>es<br />

Unvermögen ist, s<strong>ch</strong>afft sein Vermögen die Hilfe <strong>und</strong> Fülle; wo si<strong>ch</strong> dagegen<br />

der Mens<strong>ch</strong> groß <strong>und</strong> wohlversorgt dünkt <strong>und</strong> ohne Gott, ja gegen ihn si<strong>ch</strong><br />

ho<strong>ch</strong> erhebt, da bringt ihm Gottes "Walten den Sturz <strong>und</strong> offenbart ihm seine<br />

Eitelkeit. <strong>Die</strong>ses freie, königli<strong>ch</strong>e Handeln Gottes, der seinen eigenen Weg<br />

ohne S<strong>ch</strong>wanken geht, beugt alle, au<strong>ch</strong> die Großen, vor ihm in Demut <strong>und</strong><br />

ma<strong>ch</strong>t jedem, au<strong>ch</strong> dem Armen, den Zugang zu ihm im Glauben frei.<br />

Das letzte "Wort sieht mit Dank <strong>und</strong> Preis auf Gottes Volk, auf Israels<br />

Berufung <strong>und</strong> Gottes Verb<strong>und</strong>enheit mit ihm. "Was er Maria tat, wird ihr als<br />

Glied der Gemeinde zuteil. Seinem Volke gilt seine Gnade; ihm ist der Christus<br />

gegeben. 1,54. 55: Er half seinem Kne<strong>ch</strong>t Israel, um des Erbarmens zu gedenken,<br />

wie er zu unseren Vätern geredet hat, zu Abraham <strong>und</strong> seinem Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t<br />

ewigli<strong>ch</strong>. S<strong>ch</strong>on ist die Hilfe da; denn Christus kommt. Es ist s<strong>ch</strong>on<br />

Zeit zum Danken, Zeit zur Freude an Gottes Heilandstat. Er läßt sein "Werk<br />

ni<strong>ch</strong>t unvollendet. "Was ihn bewegt, ist sein Erbarmen, ni<strong>ch</strong>t Israels Würdigkeit<br />

oder Verdienst. Weil er an das Erbarmen denkt, bringt er die Heilszeit<br />

herbei. Was ihn bewegt, ist sein Wort, das er den Vätern gab; dieses zieht mit<br />

heiliger Ma<strong>ch</strong>t au<strong>ch</strong> die errettende Gottestat herbei.<br />

So pries ein jüdis<strong>ch</strong>es Herz, das gläubig im alttestamentli<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>riftwort<br />

lebte, Gott, als ihm die Gewißheit gegeben war: Der Christus ist da! Jesu<br />

Kreuzesweg <strong>und</strong> Israels Fall sind seinem Blick no<strong>ch</strong> verborgen. Es s<strong>ch</strong>aut rückwärts<br />

auf das Große, was Gott Israel gab, sieht über ihm Gott in seiner Hoheit •<br />

walten <strong>und</strong> baut darauf die herrli<strong>ch</strong>e Vollendung auf.<br />

1,56: Maria aber blieb etwa drei Monate bei ihr <strong>und</strong> kehrte in ihr Haus<br />

zurück. Elisabeths Haus war für Maria eine stille, si<strong>ch</strong>ere Heimat, bis für jene<br />

die Zeit zur Geburt ihres Sohnes kam. No<strong>ch</strong> vor seiner Geburt ging Maria weg,<br />

da diese den Beruf ihres Kindleins k<strong>und</strong>ma<strong>ch</strong>te <strong>und</strong> vieler Blicke auf dasselbe<br />

lenkte. Dadur<strong>ch</strong> hörte das Haus des Za<strong>ch</strong>arias auf, für Maria ein Ort der

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