Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch
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144 Wie Christus geboren ward<br />
ma<strong>ch</strong>te au<strong>ch</strong> ihr lauter Ruf wahrnehmbar. 1,42—45: Und sie rief mit einem<br />
lauten Ruf <strong>und</strong> spra<strong>ch</strong>: Gesegnet bist du unter den Frauen, <strong>und</strong> gesegnet ist die<br />
Fru<strong>ch</strong>t deines Leibs. Woher ges<strong>ch</strong>ieht mir dies, daß die Mutter meines Herrn<br />
zu mir kommt? Denn sieh! als der Ton deines Grußes in mein Ohr kam, da<br />
hüpfte mit Frohlocken das Kind in meinem Leib. Und selig ist die, die geglaubt<br />
hat, weil dem, was ihr vom Herrn geredet ist, Vollendung kommen wird. Sie<br />
ruft Maria das Wort der Segnung zu, die ihr nun vor allen Frauen gebührt,<br />
ruft ihr zu, daß sie sie als Mutter eines Kindes kennt, das gesegnet ist, beugt<br />
si<strong>ch</strong> in tiefer Demut vor ihr als vor der Mutter ihres Herrn, ob deren Gruß sogar<br />
das s<strong>ch</strong>lummernde Kind in ihrem S<strong>ch</strong>oß aufjubelte, besiegelt ihr ihren Weg,<br />
den Weg des Glaubens, als ri<strong>ch</strong>tig <strong>und</strong> selig <strong>und</strong> bestärkt sie, daß sie au<strong>ch</strong><br />
fernerhin Glauben bewahre, wie sie Gott Glauben erwiesen hat, weil si<strong>ch</strong> das<br />
ihr gegebene Wort Gottes erfüllen wird.<br />
Damit war, was Maria erlebt hatte, zum erstenmal dur<strong>ch</strong> einen mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en<br />
M<strong>und</strong> ausgespro<strong>ch</strong>en <strong>und</strong> die Bots<strong>ch</strong>aft des Engels au<strong>ch</strong> zum mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en<br />
Zeugnis geworden <strong>und</strong> Gott zum erstenmal dafür gepriesen, daß er der Welt<br />
den Christus gab. Mit liebli<strong>ch</strong>er Fürsorge hatte es Gott so gelenkt, daß das<br />
erste K<strong>und</strong>werden ihres Geheimnisses Marias Glauben aufri<strong>ch</strong>tete <strong>und</strong> ihr die<br />
Seele mit Freude füllte. Na<strong>ch</strong>her wird au<strong>ch</strong> die boshafte Zunge der Welt von<br />
ihrem hohen Beruf spre<strong>ch</strong>en <strong>und</strong> ihr Glaube verhöhnt werden, so daß si<strong>ch</strong> ihre<br />
Seele an" den Dornen <strong>und</strong> Sta<strong>ch</strong>eln der mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Sünde verw<strong>und</strong>en wird.<br />
Do<strong>ch</strong> das war ni<strong>ch</strong>t der Anfang ihres Weges. Zuerst hat sie die Fre<strong>und</strong>li<strong>ch</strong>keit<br />
der göttli<strong>ch</strong>en Fürsorge gekostet, die ihr Erquickung <strong>und</strong> Stärkung bereitete.<br />
Da Elisabeth gespro<strong>ch</strong>en hat, strömt au<strong>ch</strong> aus Marias Seele das Wort. 1,46.<br />
47: Und Maria spra<strong>ch</strong>: Meine Seele erhebt den Herrn, <strong>und</strong> mein Geist jubelt<br />
über Gott, meinen Heiland. Es ist Preis Gottes, den sie ausspri<strong>ch</strong>t, dem Gebet<br />
der alttestamentli<strong>ch</strong>en Frommen entnommen. Mit den ersten Worten heftet<br />
sie ihn an ihr eigenes Erlebnis an; dann führt sie ihn aber zur Betra<strong>ch</strong>tung <strong>und</strong><br />
Verkündigung der göttli<strong>ch</strong>en Größe empor, wie sie si<strong>ch</strong> überall in Gottes Regierung<br />
offenbart.<br />
1,48—50: Denn er sah auf die Erniedrigung seiner Magd. Denn sieh! von<br />
jetzt an werden mi<strong>ch</strong> alle Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>ter selig preisen. Denn Großes tat mir der<br />
Mä<strong>ch</strong>tige, <strong>und</strong> sein Name ist heilig, <strong>und</strong> sein Erbarmen ist von Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t zu<br />
Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t bei denen, die ihn für<strong>ch</strong>ten. Gott hat sie ni<strong>ch</strong>t deshalb mißa<strong>ch</strong>tet,<br />
weil ni<strong>ch</strong>ts Großes <strong>und</strong> Hohes an ihr war, sondern hat ihr seinen Blick ges<strong>ch</strong>enkt<br />
<strong>und</strong> auf sie mit dem erwählenden Auge ges<strong>ch</strong>aut, das sie zum Werkzeug<br />
seines Rats erkoren hat, <strong>und</strong> nun ist sie auf eine Höhe erhoben, daß sie<br />
für immer als die Ho<strong>ch</strong>begnadigte <strong>und</strong> Auserkorene gelten wird <strong>und</strong> allen