Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch
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<strong>Lukas</strong> 1,35b—41 143<br />
Alter einen Sohn empfangen, <strong>und</strong> dies ist für sie, die man unfru<strong>ch</strong>tbar heißt,<br />
der se<strong>ch</strong>ste Monat, weil bei Gott kein Ding unmögli<strong>ch</strong> ist. Fre<strong>und</strong>li<strong>ch</strong> kommt<br />
der Engel Marias Glauben zu Hilfe <strong>und</strong> tut ihr k<strong>und</strong>, daß Elisabeth ein ähn^<br />
lidies W<strong>und</strong>er Gottes an si<strong>ch</strong> erlebt habe <strong>und</strong> s<strong>ch</strong>on im se<strong>ch</strong>sten Monat ein<br />
Kindlein in ihrem S<strong>ch</strong>oß trage zum hellen Erweis, daß Gottes Ma<strong>ch</strong>t keine<br />
Grenzen hat <strong>und</strong> au<strong>ch</strong> Maria sein Wort gläubig ergreifen darf.<br />
Sie gab si<strong>ch</strong> Gott. 1,38a: Maria aber spra<strong>ch</strong>: Sieh! i<strong>ch</strong> bin die Magd des<br />
Herrn; es ges<strong>ch</strong>ehe mir <strong>na<strong>ch</strong></strong> deinem Wort. Als Gottes Magd gehört sie ihm<br />
mit Leib <strong>und</strong> Leben, mit Sinn <strong>und</strong>~Wïllen. Sie kann <strong>und</strong> will ihm ni<strong>ch</strong>t widerstreben,<br />
sondern nimmt, was er ihr gibt, <strong>und</strong> tut, was er sie heißt. Do<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />
bloß Ergebung, die sie vor Gottes Willen willenlos ma<strong>ch</strong>t, füllt ihre Seele.<br />
Denn die Gnadentat Gottes ist ihr verkündigt <strong>und</strong> seine herrli<strong>ch</strong>e Gabe vor<br />
sie gelegt. Na<strong>ch</strong> ihr darf <strong>und</strong> soll si<strong>ch</strong> ihre Seele strecken, <strong>und</strong> sie wagt es, verlangend<br />
<strong>na<strong>ch</strong></strong> seiner Gabe zu greifen um der Gnade <strong>und</strong> Größe dessen willen,<br />
der sie ihr s<strong>ch</strong>enkt. Für Größeres ist im Mens<strong>ch</strong>enleben ni<strong>ch</strong>t Raum. Hier stand<br />
eine Seele Gott zu <strong>Die</strong>nsten <strong>und</strong> gehor<strong>ch</strong>te seiner Berufung. Ni<strong>ch</strong>ts Sonderli<strong>ch</strong>es<br />
ges<strong>ch</strong>ah; keine ausnahmsweise Höhe eigenartiger Heiligkeit war hier er^<br />
rei<strong>ch</strong>t, ni<strong>ch</strong>ts als s<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>ter Glaube, ni<strong>ch</strong>ts als Kindesgehorsam, aber wirkli<strong>ch</strong><br />
Gott erzeigter Glaube, wirkli<strong>ch</strong> Gott dargebra<strong>ch</strong>ter Gehorsam. Höheres gibt<br />
es in der Mens<strong>ch</strong>enwelt ni<strong>ch</strong>t. Damit das ges<strong>ch</strong>ehe <strong>und</strong> auf Erden Raum habe,<br />
ist die ganze alttestamentli<strong>ch</strong>e <strong>Offenbarung</strong> ges<strong>ch</strong>ehen, ist das Gesetz gekommen<br />
<strong>und</strong> die Propheten mit allen W<strong>und</strong>ern der Regierung Gottes über Israel,<br />
Dur<strong>ch</strong> diese Vorbereitung ward es mögli<strong>ch</strong>, daß ein Mens<strong>ch</strong>enkind, als ihm<br />
Gott seinen Sohn gab, ihn gläubig <strong>und</strong> gehorsam empfing.<br />
Der Engel selbst hatte Maria auf Elisabeth hingewiesen. Zu ihr zog sie nun<br />
mit ihrem seligen Geheimnis, dessen <strong>Offenbarung</strong> sie Gott überlassen muß,<br />
1,380—40: Und der Engel ging von ihr fort. Maria aber stand in diesen Tagen<br />
auf <strong>und</strong> ging eilig in das Bergland in eine Stadt Judas <strong>und</strong> trat ein in das Haus<br />
des Za<strong>ch</strong>arias <strong>und</strong> grüßte Elisabeth. Über den Wohnort des Za<strong>ch</strong>arias sagt<br />
<strong>Lukas</strong> nur, er habe im Bergland Judas gewohnt, ohne den Namen des Dorfes<br />
anzugeben. Das Bergland ist die ho<strong>ch</strong>gelegene, an Gipfeln <strong>und</strong> Tälern rei<strong>ch</strong>e<br />
Umgebung Jerusalems, etwa eine Tagereise <strong>na<strong>ch</strong></strong> Nord <strong>und</strong> Süd. Der Eintritt<br />
Marias in Elisabeths Haus bra<strong>ch</strong>te beiden Frauen die Bestätigung ihres hohen<br />
Berufs. Bei ihrem Gruß, ni<strong>ch</strong>t erst als sie erzählt hatte, werden Mutter <strong>und</strong><br />
Kind prophetis<strong>ch</strong> bewegt. 1,41 : Und es ges<strong>ch</strong>ah, als Elisabeth den Gruß Marias<br />
hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib, <strong>und</strong> Elisabeth wurde des heiligen Geistes<br />
'voll. Ein erleu<strong>ch</strong>teter Blick wurde ihr ges<strong>ch</strong>enkt, der ihr si<strong>ch</strong>tbar ma<strong>ch</strong>te, was<br />
Maria dur<strong>ch</strong> Gottes Wahl geworden war. Wie tief sie inwendig bewegt war,