Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch
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<strong>Markus</strong> 1,21—25<br />
Beruf, den Jesus zu erfüllen hat, in seinen Werken, in der helfenden Ma<strong>ch</strong>t<br />
seiner Gnade. Sein Amt ist, der Täter des göttli<strong>ch</strong>en Willens <strong>und</strong> der Geber<br />
der göttli<strong>ch</strong>en Gaben zu sein. Dadur<strong>ch</strong>, daß er im Namen Gottes handelt, ist<br />
er der Christus <strong>und</strong> Herr über alle, <strong>und</strong> deshalb ma<strong>ch</strong>t es <strong>Markus</strong> zum Hauptgegenstand<br />
seines Beri<strong>ch</strong>ts, wie Jesus den Willen Gottes dur<strong>ch</strong> seine Werke tat.<br />
Darum beri<strong>ch</strong>tet er über das, was Jesus am Sabbat in Kapernaum tat, vollständiger<br />
als Matthäus <strong>und</strong> führt uns ni<strong>ch</strong>t glei<strong>ch</strong> in das Haus des Petrus, sondern<br />
zuerst in den Betsaal, in dem Jesus das Wort an die Gemeinde ri<strong>ch</strong>tete.<br />
1,23. 24: Und glei<strong>ch</strong> war in ihrer Versammlung ein Mens<strong>ch</strong> mit einem unreinen<br />
Geist, <strong>und</strong> er s<strong>ch</strong>rie auf <strong>und</strong> sagte: Was haben wir mit dir zu tun, Jesus von<br />
Nazareth? Du kamst, um uns zu verderben. Icio kenne di<strong>ch</strong>, wer du bist, der<br />
Heilige Gottes. Ein helles Wissen von der Heiligkeit Jesu <strong>und</strong> von seiner besonderen<br />
Sendung war über ihn gekommen, hat ihn aber nur in Verzweiflung,<br />
Angst <strong>und</strong> Wut gebra<strong>ch</strong>t. Er wüns<strong>ch</strong>t Jesus weg <strong>und</strong> s<strong>ch</strong>ilt ihn, daß er gekommen<br />
sei. An Geistern wie die, die dur<strong>ch</strong> ihn reden, <strong>und</strong> an den Mens<strong>ch</strong>en, die<br />
sie beherrs<strong>ch</strong>en, kann er nur als Verderber handeln; sol<strong>ch</strong>e muß der Heilige<br />
Gottes hassen, ri<strong>ch</strong>ten, strafen. Der Jammer seiner Seele lag mit diesen Worten<br />
hell im li<strong>ch</strong>t; er s<strong>ch</strong>eut Gott, ist auf der Flu<strong>ch</strong>t vor ihm, haßt ihn <strong>und</strong> wird<br />
dur<strong>ch</strong> den mä<strong>ch</strong>tigen Eindruck, den Jesus auf ihn ma<strong>ch</strong>t, vollends zum verzweifelten<br />
Widerstand gegen Gott erregt. Jesus als den Heiligen Gottes zu<br />
erkennen <strong>und</strong> anzurufen, aber ni<strong>ch</strong>t mit einem lobpreisenden Wort, das Gottes<br />
Gnade in der Sendung seines Heiligen verehrt, sondern mit angstvollem Widerstreben<br />
<strong>und</strong> Aufruhr gegen Gott, ist freili<strong>ch</strong> Wahnsinn, aber ni<strong>ch</strong>t bloß<br />
jener Wahnsinn, der aus der Verrenkung oder Vereiterung des Leibes herrührt.<br />
Darum spra<strong>ch</strong> Jesus in sol<strong>ch</strong>en Fällen von unreinen Geistern, von inwendig<br />
wirksamen Mä<strong>ch</strong>ten, die das Auge zwar s<strong>ch</strong>ärfen, den Willen zwar<br />
stärken, mehr zu sehen <strong>und</strong> Größeres zu wollen, als es sonst ein Mens<strong>ch</strong> tut,<br />
aber dur<strong>ch</strong> ein düsteres Li<strong>ch</strong>t <strong>und</strong> eine unruhige, verzehrende Glut, im Kampf<br />
mit Gott, darum au<strong>ch</strong> im Streit mit der Natur.<br />
1,25: Und Jesus s<strong>ch</strong>alt ihn: Verstumme <strong>und</strong> gehe aus ihm fort! Er s<strong>ch</strong>ied<br />
zwis<strong>ch</strong>en dem Geb<strong>und</strong>enen <strong>und</strong> dem, der ihn beherrs<strong>ch</strong>te <strong>und</strong> zerrüttete. Jenem<br />
gibt er sein Erbarmen <strong>und</strong> wird ihm zum Befreier, ni<strong>ch</strong>t zum Ri<strong>ch</strong>ter <strong>und</strong> Verderber;<br />
diesen weist er als seinen Widersa<strong>ch</strong>er aus dem Berei<strong>ch</strong> des mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en<br />
Lebens fort, in das er böswillig eingedrungen ist. Er läßt si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t ans<strong>ch</strong>reien:<br />
Was hast du mit mir zu tun? Gerade für diese zerrütteten Leute, die<br />
ihrer selbst ni<strong>ch</strong>t mä<strong>ch</strong>tig, sondern finsteren Gedanken preisgegeben sind, ist<br />
er da. Sie löst er von ihrem s<strong>ch</strong>limmen Herrn. Sein Zeugnis für seine Sen-<br />
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