Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch
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Lukas i,i 3b—i8 137 zu machen. Was er als Prophet Israel zu sagen und in ihm zu wirken hat, gründet sich auf Maleachis Weissagung. Gott wird sich nun seinem Volk offenbaren mit jener großen Gottestat, auf die die Verheißung hinzeigte und Israel wartete. Dafür das Volk zu rüsten und Israel seinem Gott zuzuführen, damit dieser mit seiner Gnade zu ihm kommen kann, das ist' der Beruf, der diesem Kindlein gegeben wird. Dazu, ist nötig, daß in der Gemeinde der Hader beendet werde, der sie jetzt zersprengt. Sogar Väter und Söhne sind entzweit, und die, die Gottes Willen widerstreben, sind von dem, was den Gerechten am Herzen liegt und ihr Sinnen und Trachten beständig erfüllt, durch einen tiefen Riß getrennt. Der Prophet wird sie zur Buße und dadurch die Gemeinde zur Eintracht führen, so daß sich die Söhne mit den Vätern und die früher Ungerechten mit den Gerechten gemeinsam dem göttlichen Willen unterwerfen und sich dadurch für Gottes neue Gnadentat bereit machen. Den, der zu diesem Werk vor der letzten, höchsten Offenbarung Gottes kommen werde, hatte Maleachi Elia genannt. Johannes wird darum Elias Geist und Macht empfangen, daß er gegen Israels Sünde so kräftig streite und Gottes Wahrheit und Recht so herrlich bezeuge, wie es einst Elia tat, wodurch jenes Versprechen des Propheten seinem Wesen nach zur Erfüllung kommt und Israel das gegeben wird, was es zur Vorbereitung auf Gottes großen Tag bedarf. Zwar meinte das Volk, Elia selbst, wie er einst vor Ahab stand und wie ihn Gott zu sich genommen hatte, müsse zu ihm zurückkehren, und dachte, dies allein sei ein deutliches Zeichen Gottes und eine sichere Offenbarung seines Willens. Gott gab ihm aber Größeres: nicht eine Gestalt aus dem Jenseits, die nur als fremder Gast zur Erde käme, sondern ein Kindlein, in Israels Mitte geboren und zum Mann herangewachsen und doch befähigt, mit seinem menschlichen Mund Gottes Wort zu reden und sein Reich kundzutun. So wurde Gott wirklich bei uns Menschen gegenwärtig und für uns Menschen offenbar, und Israel erlebte es, daß Gott sich nicht nur einst in seiner Mitte seine Boten schuf, sondern sich auch jetzt ebenso herrlich wie vordem durch seinen Geist die Werkzeuge bereitete, durch die sein gnädiger Wille geschieht. Ebenso gehört es zwar mit zur Größe dieser Ereignisse, daß dabei die hohen, heiligen Geister Gottes mitwirkten und kundtaten, was Gott in der Menschenwelt schuf, solange sein Werk, für diese verborgen war. Doch nicht dadurch wird uns'Gottes Gnadentat zuteil, daß ein Engel, sondern darin, daß ein Menschenkind zum Boten Gottes wird. Gottes große Wohltat war hier verkündigt, Freude nicht nur für Zacharias, sondern für viele. Sofort legt sich aber ein Geheimnis darüber und verbirgt die herrliche Bedeutung dessen, was hier geschehen war, weil die Botschaft des Engels nicht Glauben fand. i,i8: Und Zacbarias s f räch zum Engel: Wor-
13 ^ Wie Christus geboren ward an soll ich dies erkennen? Denn ich bin ein Greis, und meine Trau ist in ihren Tagen schon weit voran. Der Gedanke an sein natürliches Unvermögen beherrschte ihn. So kam gleich bei der ersten Aussprache des Evangeliums ans Licht, daß das Ohr des Menschen ihm verschlossen ist, weil ihn das überwältigt, was er mit seinen Augen sieht, und die Natur ihn als mächtige "Wirklichkeit beherrscht, Gott aber ihm verborgen, fern und ohnmächtig scheint. Darum wird Zacharias die Hoheit dessen vorgehalten, der ihm Gottes Willen ansagte, 1,19: Und der Engel antwortete und sprach zu ihm: Ich bin Gabriel, der vor Gott steht, und bin gesandt, mit dir zu reden und dir diese gute Botschaft zu bringen. Jetzt, da der Engel den Zweifel an seiner Botschaft zu überwinden hat, gibt er sich einen Namen, weil dieser Zacharias seine Größe und Würde eindrücklich macht. Der Engelname Gabriel, „Gottesmann", war in der Judenschaft seit ihrer Rückkehr aus Babylonien ähnlich wie Michael für die höchsten Geister Gottes in Gebrauch, die stets seinem Throne nahe sind. Nicht ein geringer Geist redet hier, der etwa auch täuschen könnte, sondern der heiligste, größte Bote Gottes, der in Kraft seiner Sendung spricht und den Auftrag, den er empfangen hat, treu vollführt. Sodann bestätigt er ihm seines Zweifels wegen sein Wort durch ein Zeichen, das diesen niederschlägt, doch so, daß ihm das Sündliche an seinem Unglauben deutlich wird. 1,20: Und sieh! du wirst schweigen und unfähig sein zu reden bis zu dem Tag, an dem dies geschieht, dafür, daß du meinen Worten nicht geglaubt hast, die sido zu ihrer Zeit erfüllen werden. Mit seinem zweifelnden Herzen ist er nicht geschickt, das Evangelium, das er vernommen hat, auch anderen zu sagen. Im ungläubigen Mund wird dieses entstellt und sein Zweck verkehrt. Denn wer ungläubig von Gottes Gnadentat redet, hängt Versündigung und Entehrung Gottes an sie. Darum wird Gottes Tat sich selber kund machen, indem sie geschieht, und bis dahin bleibt sie in der Verborgenheit. Erst hernach, nachdem sie geschehen und kein Unglaube mehr möglich ist, soll auch Zacharias erzählen, was er erlebt hat, und wird es dann zu Gottes Preis mit gläubigem Danke tun. So erfuhr vorerst niemand, was sich zugetragen hatte. 1,21—24: Und das Volk wartete auf Zacharias und verwunderte sich darüber, daß er lange im heiligen Hause war. Als er aber heraustrat, konnte er nicht zu ihnen reden, und sie erkannten, daß er im heiligen Haus eine Erscheinung gesehen hatte, und er winkte ihnen zu und blieb stumm. Und es geschah, als die Tage seines Priesterdienstes voll waren, ging er heim in sein Haus. Aber nach diesen Tagen wurde Elisabeth, seine Frau, schwanger und verbarg sich fünf Monate lang. Daran, daß Zacharias auffallend lang im Innern des Heiligtums verweilt hatte und
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Tagen s<strong>ch</strong>on weit voran. Der Gedanke an sein natürli<strong>ch</strong>es Unvermögen beherrs<strong>ch</strong>te<br />
ihn. So kam glei<strong>ch</strong> bei der ersten Ausspra<strong>ch</strong>e des Evangeliums ans<br />
Li<strong>ch</strong>t, daß das Ohr des Mens<strong>ch</strong>en ihm vers<strong>ch</strong>lossen ist, weil ihn das überwältigt,<br />
was er mit seinen Augen sieht, <strong>und</strong> die Natur ihn als mä<strong>ch</strong>tige "Wirkli<strong>ch</strong>keit<br />
beherrs<strong>ch</strong>t, Gott aber ihm verborgen, fern <strong>und</strong> ohnmä<strong>ch</strong>tig s<strong>ch</strong>eint.<br />
Darum wird Za<strong>ch</strong>arias die Hoheit dessen vorgehalten, der ihm Gottes<br />
Willen ansagte, 1,19: Und der Engel antwortete <strong>und</strong> spra<strong>ch</strong> zu ihm: I<strong>ch</strong> bin<br />
Gabriel, der vor Gott steht, <strong>und</strong> bin gesandt, mit dir zu reden <strong>und</strong> dir diese<br />
gute Bots<strong>ch</strong>aft zu bringen. Jetzt, da der Engel den Zweifel an seiner Bots<strong>ch</strong>aft<br />
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seine Größe <strong>und</strong> Würde eindrückli<strong>ch</strong> ma<strong>ch</strong>t. Der Engelname Gabriel, „Gottesmann",<br />
war in der Judens<strong>ch</strong>aft seit ihrer Rückkehr aus Babylonien ähnli<strong>ch</strong><br />
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Throne nahe sind. Ni<strong>ch</strong>t ein geringer Geist redet hier, der etwa au<strong>ch</strong> täus<strong>ch</strong>en<br />
könnte, sondern der heiligste, größte Bote Gottes, der in Kraft seiner Sendung<br />
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Sodann bestätigt er ihm seines Zweifels wegen sein Wort dur<strong>ch</strong> ein Zei<strong>ch</strong>en,<br />
das diesen nieders<strong>ch</strong>lägt, do<strong>ch</strong> so, daß ihm das Sündli<strong>ch</strong>e an seinem Unglauben<br />
deutli<strong>ch</strong> wird. 1,20: Und sieh! du wirst s<strong>ch</strong>weigen <strong>und</strong> unfähig sein zu reden<br />
bis zu dem Tag, an dem dies ges<strong>ch</strong>ieht, dafür, daß du meinen Worten ni<strong>ch</strong>t geglaubt<br />
hast, die sido zu ihrer Zeit erfüllen werden. Mit seinem zweifelnden<br />
Herzen ist er ni<strong>ch</strong>t ges<strong>ch</strong>ickt, das Evangelium, das er vernommen hat, au<strong>ch</strong><br />
anderen zu sagen. Im ungläubigen M<strong>und</strong> wird dieses entstellt <strong>und</strong> sein Zweck<br />
verkehrt. Denn wer ungläubig von Gottes Gnadentat redet, hängt Versündigung<br />
<strong>und</strong> Entehrung Gottes an sie. Darum wird Gottes Tat si<strong>ch</strong> selber k<strong>und</strong><br />
ma<strong>ch</strong>en, indem sie ges<strong>ch</strong>ieht, <strong>und</strong> bis dahin bleibt sie in der Verborgenheit. Erst<br />
her<strong>na<strong>ch</strong></strong>, <strong>na<strong>ch</strong></strong>dem sie ges<strong>ch</strong>ehen <strong>und</strong> kein Unglaube mehr mögli<strong>ch</strong> ist, soll au<strong>ch</strong><br />
Za<strong>ch</strong>arias erzählen, was er erlebt hat, <strong>und</strong> wird es dann zu Gottes Preis mit<br />
gläubigem Danke tun.<br />
So erfuhr vorerst niemand, was si<strong>ch</strong> zugetragen hatte. 1,21—24: Und das<br />
Volk wartete auf Za<strong>ch</strong>arias <strong>und</strong> verw<strong>und</strong>erte si<strong>ch</strong> darüber, daß er lange im heiligen<br />
Hause war. Als er aber heraustrat, konnte er ni<strong>ch</strong>t zu ihnen reden, <strong>und</strong><br />
sie erkannten, daß er im heiligen Haus eine Ers<strong>ch</strong>einung gesehen hatte, <strong>und</strong> er<br />
winkte ihnen zu <strong>und</strong> blieb stumm. Und es ges<strong>ch</strong>ah, als die Tage seines Priesterdienstes<br />
voll waren, ging er heim in sein Haus. Aber <strong>na<strong>ch</strong></strong> diesen Tagen wurde<br />
Elisabeth, seine Frau, s<strong>ch</strong>wanger <strong>und</strong> verbarg si<strong>ch</strong> fünf Monate lang. Daran,<br />
daß Za<strong>ch</strong>arias auffallend lang im Innern des Heiligtums verweilt hatte <strong>und</strong>