Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch

136 Wie Christus geboren ward
auch für ihn selbst ist dieses Erlebnis ein großer Erweis der göttlichen Gnade;
denn es bringt ihm die Erhörung seines Gebets. Jene Gebete, die er in früheren
Jahren dringend und anhaltend um einen Sohn an Gott gerichtet hatte und die
ihm unerhört schienen, waren dennoch erhört; nun wird ihm nicht nur das Erbetene,
sondern mehr als dies zuteil.
1,13b: Und du wirst seinen Namen Johannes heißen. Dem Vater wird nicht
deshalb gesagt, daß er den Knaben Johannes heißen soll, weil dieser Name in
der Judenschaft neu oder seltsam gewesen wäre — er war vielmehr, wie auch
Jesus, ein gebräuchlicher Name — sondern, um kundzutun, daß dieses Kind mit
allem, was es erlebt, unter Gottes Leitung stehe und Gott gehöre. Indem er
selbst ihm den Namen gibt, sagt er ihm zu, daß er ihn kenne, sein Auge auf
ihn richte und ihn in seiner Hand halte. Auch der Sinn des Namens wird dabei
zu erwägen sein: „Der Herr ist gnädig." Johannes wird dadurch von Anfang
an in den Dienst der göttlichen Gnade gestellt.
1,14: Und Freude und Jubel werden dir zuteil werden und viele sich über
seine Geburt freuen. Da sein Dienst ein unentbehrliches Glied im Werke Jesu
ist, freuen sich alle an seiner Geburt, die erkannt haben und erkennen werden,
was ihnen Gott durch Jesus gab. Deren Zahl ist aber unzählbar, da sie alle zur
ewigen Gemeinde Vereinten umfaßt.
1,15a: Denn er wird groß vor dem Herrn sein und Wein und anderes berauschendes
Getränk nicht trinken. Daß ihn Gott zu seinem besonderen Dienst
braucht, kommt auch dadurch zum Ausdruck, daß er sich von jedem Trank,
der berauschen kann, enthält nach jener Regel des Gesetzes, nach der die Nasiräer
sich eine Zeitlang für Gott heiligten und einige der alten Boten Gottes
ihr Leben lang ihr besonderes Verhältnis zu Gott sichtbar gemacht hatten.
Bloß mit dieser Heiligkeit, die an einem Zeichen haftete und ihm von außen
her aufgeprägt ward, wäre Johannes freilich noch nicht über den Stand der
alten Gemeinde hinausgekommen: es kam aber zu ihr der Empfang des prophetischen
Amtes hinzu, zu dem er von innen her durch Gottes Geist bereitet
wird. 1,15b: Und mit heiligem Geist wird er erfüllt werden schon vom Leib
seiner Mutter her. Damit ist ihm versprochen, daß sein ganzer Lebenslauf
eine Bereitung zu einem prophetischen "Werk sein wird. Gottes Geist wird ihn
vom ersten Anfang seines Lebens an so gestalten und führen, daß er einst als
der Verkündiger einer göttlichen Botschaft vor Israel treten kann.
1,16.17: Und viele von den Söhnen Israels wird er zum Herrn ihrem Gott
bekehren, und er wird vor ihm einhergehen im Geist und in der Kraft Elias,
damit er die Herzen der Väter zu den Kindern und die Ungehorsamen zur
Gesinnung der Gerechten bekehre, um für den Herrn ein gerüstetes Volk bereit