Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch
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13 2 Der Beri<strong>ch</strong>t des <strong>Lukas</strong> über sein Bu<strong>ch</strong><br />
<strong>ch</strong>em Re<strong>ch</strong>t an ihre Reihe an. Weil er seinen eigenen Ents<strong>ch</strong>luß dur<strong>ch</strong> das Beispiel<br />
der anderen begründet <strong>und</strong> für si<strong>ch</strong> um dasselbe Gehör <strong>und</strong> Re<strong>ch</strong>t bittet,<br />
wie es jenen gegeben wird, liegt ihm jeder Tadel gegen sie fern. Freili<strong>ch</strong> sandte<br />
er an Theophilus ni<strong>ch</strong>t nur eine dieser älteren S<strong>ch</strong>riften <strong>und</strong> verwies die Kir<strong>ch</strong>e<br />
ni<strong>ch</strong>t nur auf die Arbeit der früheren Männer, sondern ma<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong> selbst daran,<br />
Jesu Lebenslauf zu bes<strong>ch</strong>reiben. Das tat er in der Überzeugung, daß er uns<br />
mehr <strong>und</strong> Besseres zu sagen habe, als in jenen älteren Beri<strong>ch</strong>ten zu finden war.<br />
<strong>Die</strong>ses Urteil hat die erste Christenheit bestätigt <strong>und</strong> ni<strong>ch</strong>t jene vielen älteren<br />
Bü<strong>ch</strong>er, sondern das des <strong>Lukas</strong> erhalten <strong>und</strong> zusammen mit den anderen drei<br />
<strong>Evangelien</strong> in der ganzen Kir<strong>ch</strong>e zur Verbreitung <strong>und</strong> Geltung gebra<strong>ch</strong>t.<br />
Ehe er jedo<strong>ch</strong> ausspri<strong>ch</strong>t, was ihn befähigt hat, uns tiefer <strong>und</strong> vollständiger<br />
in Jesu Werk einzuführen, als es dur<strong>ch</strong> die Erzählung der anderen ges<strong>ch</strong>ehen<br />
war, erinnert er zuerst an das si<strong>ch</strong>ere F<strong>und</strong>ament, auf dem alle Beri<strong>ch</strong>te über<br />
Jesus stehen, au<strong>ch</strong> sein eigenes Evangelium. Das, wovon sie alle reden, sind<br />
ni<strong>ch</strong>t Vermutungen, ni<strong>ch</strong>t Ungewisse, dunkle Na<strong>ch</strong>ri<strong>ch</strong>ten, sondern zur Gewißheit<br />
gebra<strong>ch</strong>te Dinge, die als si<strong>ch</strong>er verbürgt <strong>und</strong> kräftig erwiesen das helle,<br />
klare Wissen der Christenheit ausma<strong>ch</strong>en; denn was sie von Jesus erzählt <strong>und</strong><br />
glaubt, kommt von den Aposteln her, die von Anfang an die Augenzeugen<br />
seiner Worte <strong>und</strong> Werke waren <strong>und</strong> die au<strong>ch</strong> den heiligen Beruf übernommen<br />
<strong>und</strong> vollführt haben, Christus zu verkündigen <strong>und</strong> allen mitzuteilen, was sie<br />
an ihm gesehen <strong>und</strong> gehört haben. Würden die, die über Jesus s<strong>ch</strong>reiben, ihre<br />
Mühe an leere Einbildungen wenden, dann wäre es freili<strong>ch</strong> töri<strong>ch</strong>t <strong>und</strong> überflüssig,<br />
wenn zu den vielen, die s<strong>ch</strong>on darüber s<strong>ch</strong>rieben, no<strong>ch</strong> ein neuer<br />
S<strong>ch</strong>reiber si<strong>ch</strong> an die Arbeit ma<strong>ch</strong>te. Es handelt si<strong>ch</strong> hierbei aber um das, was<br />
die Apostel über den Herrn überliefert haben, um ihr si<strong>ch</strong>eres Zeugnis über<br />
die größten Dinge, die Gott auf Erden getan hat, um die gewisse <strong>und</strong> heilige<br />
Wahrheit, die ni<strong>ch</strong>t begraben werden darf, sondern hell ins Li<strong>ch</strong>t gehalten<br />
werden muß für jedermann zum Glau&ensgr<strong>und</strong>.<br />
Daß sie aus dem Wort der Apostel als aus ihrer Quelle s<strong>ch</strong>öpften, war das<br />
Gemeinsame in allen Bü<strong>ch</strong>ern, die in der Christenheit über Jesus in Gebrau<strong>ch</strong><br />
waren; eine andere Quelle hat <strong>und</strong> su<strong>ch</strong>t au<strong>ch</strong> <strong>Lukas</strong> ni<strong>ch</strong>t. Aber innerhalb<br />
dieser Gemeinsamkeit waren zwis<strong>ch</strong>en den vers<strong>ch</strong>iedenen Aufzei<strong>ch</strong>nungen<br />
über Jesus no<strong>ch</strong> beträ<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>e Unters<strong>ch</strong>iede mögli<strong>ch</strong>. Der eine war besser<br />
unterri<strong>ch</strong>tet, die K<strong>und</strong>e des anderen dürftiger. Erzählte der eine kürzer <strong>und</strong><br />
einseitiger, so beri<strong>ch</strong>tete der andere eingehender <strong>und</strong> vollständiger. Darum<br />
erinnert <strong>Lukas</strong> weiter an das, was ihn persönli<strong>ch</strong> zu seiner Arbeit fähig ma<strong>ch</strong>t.<br />
Das ist der Fleiß, die Na<strong>ch</strong>fors<strong>ch</strong>ung <strong>na<strong>ch</strong></strong> allem, die anhaltende Arbeit, die<br />
er daran wandte, zu sammeln <strong>und</strong> zu erk<strong>und</strong>en, was über Jesus von den