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Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch

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128 Der Zusatz zum Osterberi<strong>ch</strong>t<br />

. den konnte. Oder der Evangelist war am Ende seiner Bu<strong>ch</strong>rolle <strong>und</strong> geda<strong>ch</strong>te<br />

in einem zweiten Band no<strong>ch</strong> weiter zu erzählen, zuerst no<strong>ch</strong> von der Auferstehung<br />

des Herrn, sodann vom Werk des Petrus <strong>und</strong> der Apostel, dur<strong>ch</strong><br />

das die Kir<strong>ch</strong>e gebaut wurde, wie es später <strong>Lukas</strong> tut, <strong>und</strong> nur der erste Band,<br />

der der Christenheit ihren Herrn bes<strong>ch</strong>rieb, blieb im Gebrau<strong>ch</strong> der Gemeinden,<br />

während der zweite entweder unges<strong>ch</strong>rieben blieb oder wieder vers<strong>ch</strong>wand.<br />

Aber keine dieser Vorstellungen ist mehr als eine Vermutung; keiner steht Gewißheit<br />

oder au<strong>ch</strong> nur allein "Wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong>keit zu.<br />

Kapitel 16,9—20<br />

Der Zusatz zum Osterberi<strong>ch</strong>t<br />

Der abgebro<strong>ch</strong>ene S<strong>ch</strong>luß war beim Gebrau<strong>ch</strong> des Evangeliums zur Vorlesung<br />

im Gottesdienst störend. Wir finden darum s<strong>ch</strong>on im zweiten Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

häufig einen anderen Osterberi<strong>ch</strong>t angefügt, der dem Evangelium<br />

denjenigen Abs<strong>ch</strong>luß gab, der der Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te Jesu entspra<strong>ch</strong>. Es wurde aber<br />

au<strong>ch</strong> hier mit reiner Hand verfahren, ohne daß man versu<strong>ch</strong>t hätte, die Erzählung<br />

des <strong>Markus</strong> weiterzuführen <strong>und</strong> eigenmä<strong>ch</strong>tig zu ergänzen, was verloren<br />

war. Vielmehr ist der neue Beri<strong>ch</strong>t ein selbständiges Stück, das mit Vers 9<br />

wieder beim Ostermorgen anfängt <strong>und</strong> aus der S<strong>ch</strong>rift eines anderen alten<br />

Lehrers genommen worden ist. Er steht ni<strong>ch</strong>t mehr ganz auf derselben Höhe<br />

wie das, was uns Matthäus <strong>und</strong> <strong>Markus</strong> erzählen, weil si<strong>ch</strong> die besonderen,<br />

lehrhaften Zwecke dieses Erzählers si<strong>ch</strong>tbarer hervordrängen <strong>und</strong> das, was<br />

er uns beri<strong>ch</strong>tet, einengen. Es liegt ihm an der Beglaubigung der Apostel, am<br />

Beweis, daß ihr Zeugnis zuverlässig, ihre Sendung offenk<strong>und</strong>ig sei. Darum<br />

betont er, daß die Verkündigung der Auferstehung ni<strong>ch</strong>t aus der Lei<strong>ch</strong>tgläubigkeit<br />

der Jünger stamme, als hätte sie dem entspro<strong>ch</strong>en, was sie da<strong>ch</strong>ten <strong>und</strong><br />

erwarteten. Sie standen vielmehr ungläubig vor ihr, 'ni<strong>ch</strong>t nur als Jesus am<br />

Kreuz hing <strong>und</strong> im Grabe lag, sondern au<strong>ch</strong> dann no<strong>ch</strong>, als ihnen seine Auferstehung<br />

verkündigt wurde, ni<strong>ch</strong>t einmal, sondern mehrere Male, bis Jesus<br />

selbst in ihrer Mitte stand, ihren Unglauben s<strong>ch</strong>alt <strong>und</strong> ihn dur<strong>ch</strong> seinen Anblick<br />

niederzwang. <strong>Die</strong>se Nötigung der Jünger zum Glauben, die sie dem ni<strong>ch</strong>t<br />

widerspre<strong>ch</strong>en ließ, was sie mit Augen sahen, gibt ihrem Zeugnis vom Auferstandenen<br />

Festigkeit. Damit ist ein Gedanke zur Geltung gebra<strong>ch</strong>t, der<br />

überall in der Osterges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te heraustritt <strong>und</strong> au<strong>ch</strong> von <strong>Markus</strong> dur<strong>ch</strong> seinen<br />

Hinweis auf den "Wuns<strong>ch</strong> der Frauen, der sie zum Grabe führt, <strong>und</strong> auf die<br />

Fur<strong>ch</strong>t, mit der sie von ihm fliehen, betont worden ist.

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