Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch
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Ii8 Jesu Sterben<br />
man zu genauerer Zeitbestimmung wieder einen ersten <strong>und</strong> zweiten Hahnens<strong>ch</strong>rei<br />
unters<strong>ch</strong>ied. Ni<strong>ch</strong>t vor dem ersten, sondern vor dem zweiten Hahnens<strong>ch</strong>rei<br />
wird die Verleugnung ges<strong>ch</strong>ehen sein. Daran, daß Petrus von der Verleugnung<br />
ni<strong>ch</strong>t abließ, obwohl der erste Hahnens<strong>ch</strong>rei erfolgte, wurde offenbar,^<br />
wie gebro<strong>ch</strong>en er war, wie unvermögend, es an diesem Ort <strong>und</strong> zu dieser Zeit<br />
über seine Lippen zu bringen, daß er mit seinem ganzen Leben <strong>und</strong> Ges<strong>ch</strong>ick<br />
an dem hing, der nun vor dem Kreuze stand. Erst als das verleugnende Wort<br />
zum drittenmal gespro<strong>ch</strong>en war <strong>und</strong> Jesu "Weissagung si<strong>ch</strong> ganz erfüllt hatte,<br />
wa<strong>ch</strong>te er auf.<br />
14,32—36: Und sie kommen an einen Platz, dessen Name Gethsemane ist,<br />
<strong>und</strong> er sagt zu seinen Jüngern:Setzt eu<strong>ch</strong> hier, während i<strong>ch</strong> bete. Und er nimmt<br />
Petrus <strong>und</strong> Jakobus <strong>und</strong> Johannes mit si<strong>ch</strong> <strong>und</strong> begann, si<strong>ch</strong> zu entsetzen <strong>und</strong><br />
zu zagen, <strong>und</strong> er sagt zu ihnen: Tief betrübt ist meine Seele bis zum Tod. Bleibt<br />
hier, <strong>und</strong> seid wa<strong>ch</strong>! Und er ging ein wenig voran, fiel auf die Erde <strong>und</strong> betete,<br />
daß, wenn es mögli<strong>ch</strong> sei, die St<strong>und</strong>e an ihm vorbeigehe, <strong>und</strong> er sagte: Abba,<br />
Vater, alles ist dir mögli<strong>ch</strong>. Laß diesen Kel<strong>ch</strong> an mir vorbeigehen/ Aber ni<strong>ch</strong>t,<br />
was i<strong>ch</strong> will, sondern was du willst. An den Gebetsworten Jesu in Gethsemane<br />
hat Matthäus hervorgehoben, wie Jesus dur<strong>ch</strong> sein Bitten aus dem Kampf in<br />
die Gewißheit drang, aus dem Erbeben vor dem Kreuz in den ges<strong>ch</strong>lossenen,<br />
ganzen Willen, der mit Gottes Willen völlig einig ward. <strong>Markus</strong> hat darauf<br />
ni<strong>ch</strong>t weiter Gewi<strong>ch</strong>t gelegt, dagegen ausgespro<strong>ch</strong>en, wie Jesu Bitte aus seinem<br />
gläubigen Blick in Gottes unbegrenzte Herrs<strong>ch</strong>erma<strong>ch</strong>t geflossen ist. Au<strong>ch</strong> jetzt<br />
steht ihm der Vater in seiner ganzen Herrli<strong>ch</strong>keit vor Augen als der, der alles<br />
wenden kann; darum ist es Gott allein, auf den er angesi<strong>ch</strong>ts des Sterbens<br />
blickt. Aus seiner Hand allein nimmt er den Be<strong>ch</strong>er, dur<strong>ch</strong> den ihm Bande,<br />
S<strong>ch</strong>ma<strong>ch</strong> <strong>und</strong> Tod bes<strong>ch</strong>ieden sind. Den Namen, mit dem Jesus Gott anrief,<br />
gibt uns <strong>Markus</strong> au<strong>ch</strong> in seiner syris<strong>ch</strong>en Form: Abba; ob wir „Vater" oder<br />
„mein Vater" übersetzen, kommt <strong>na<strong>ch</strong></strong> dem damaligen Spra<strong>ch</strong>gebrau<strong>ch</strong> auf<br />
eins hinaus.<br />
14,37—47: Und er kommt <strong>und</strong> findet sie s<strong>ch</strong>lafend <strong>und</strong> sagt zu Petrus:<br />
Simon, s<strong>ch</strong>läfst du? Hattest du ni<strong>ch</strong>t die Kraft, eine einzige St<strong>und</strong>e wa<strong>ch</strong> zu<br />
seinf Seid wa<strong>ch</strong> <strong>und</strong> betet, damit ihr ni<strong>ch</strong>t in eine Versu<strong>ch</strong>ung kommt. Der<br />
Geist zwar ist willig, aber das Fleis<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>. Und er ging wieder weg <strong>und</strong><br />
betete, indem er dasselbe Wort spra<strong>ch</strong>. Und er fand sie, als er kam, wieder<br />
s<strong>ch</strong>lafend. Denn ihre Augen waren bes<strong>ch</strong>wert, <strong>und</strong> sie wußten ni<strong>ch</strong>t, was sie<br />
ihm antworteten. Und er kommt zum drittenmal <strong>und</strong> sagt zu ihnen: S<strong>ch</strong>laft<br />
sonst, <strong>und</strong> ruht eu<strong>ch</strong> aus. Es ist genug. <strong>Die</strong> St<strong>und</strong>e kam. Seht! der Sohn des<br />
Mens<strong>ch</strong>en wird in die Hände der Sünder überantwortet. Steht auf, wir wollen