Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch
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<strong>Markus</strong> 14,8—31 117<br />
überantwortet wird! Für ihn wäre es besser, wenn jener Mens<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t geboren<br />
wäre. Über das Verhalten des Judas in jenem Augenblick sagt <strong>Markus</strong> ni<strong>ch</strong>ts.<br />
Das S<strong>ch</strong>reckli<strong>ch</strong>ste an diesem Vorgang hat er verhüllt, wie Judas seinen "Willen<br />
vor Jesu Augen festhielt, obwohl er ihn ans Li<strong>ch</strong>t gezogen hat.<br />
14,22—24: Und während sie aßen, nahm er ein Brot, spra<strong>ch</strong> den Segen, bra<strong>ch</strong><br />
es <strong>und</strong> gab es ihnen <strong>und</strong> sagte: Nehmet, dies ist mein Leib. Und er nahm einen<br />
Be<strong>ch</strong>er, sagte Dank <strong>und</strong> gab ihn ihnen, <strong>und</strong> sie tranken alle aus ihm. Und er<br />
sagte zu ihnen: <strong>Die</strong>s ist mein Blut, das Blut des B<strong>und</strong>es, das für viele vergossen<br />
wird. Einen Verlust hat dieses Wort dadur<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t erlitten, daß <strong>Markus</strong> die<br />
Vergebung der Sünden ni<strong>ch</strong>t erwähnt, sondern Jesu Blut nur als das Blut des<br />
B<strong>und</strong>es bezei<strong>ch</strong>net, an dem viele Anteil erhalten werden. Denn es gibt für Jesus<br />
<strong>und</strong> seine Jünger keine Verb<strong>und</strong>enheit mit Gott, die ni<strong>ch</strong>t auf der Vergebung<br />
der Sünden beruht <strong>und</strong> uns diese gewährt. Der neue B<strong>und</strong> wird dur<strong>ch</strong><br />
die Sünde nötig <strong>und</strong> dadur<strong>ch</strong> hergestellt, daß sie vergeben ist. Viellei<strong>ch</strong>t sah<br />
<strong>Markus</strong> beim Abendmahl <strong>und</strong> Kreuz Jesu vor allem auf den neuen Lebensstand,<br />
in den uns Jesus dur<strong>ch</strong> sein Sterben führt, auf den neuen Anteil an<br />
Gottes Gnade <strong>und</strong> Gere<strong>ch</strong>tigkeit, der die Fru<strong>ch</strong>t des Kreuzes Jesu für uns ist.<br />
Dem Bußernst des Matthäus entspra<strong>ch</strong> es, daß er ausdrückli<strong>ch</strong> auf die Vergebung<br />
der Sünden hinweist, die Jesus seiner Gemeinde dadur<strong>ch</strong> vers<strong>ch</strong>afft,<br />
daß er sein Blut für sie vergoß.<br />
14,25—31 : Wahrli<strong>ch</strong>, i<strong>ch</strong> sage eu<strong>ch</strong>: I<strong>ch</strong> werde ni<strong>ch</strong>t mehr von der Fru<strong>ch</strong>t des<br />
Weinstocks trinken bis auf jenen Tag, da i<strong>ch</strong> sie neu trinken werde, dann,<br />
wenn Gott herrs<strong>ch</strong>t. Und als sie den Lobgesang gespro<strong>ch</strong>en hatten, gingen sie<br />
an den ölberg hinaus. Und Jesus sagt zu ihnen: Ihr alle werdet Anstoß nehmen;<br />
denn es ist ges<strong>ch</strong>rieben: I<strong>ch</strong> werde den Hirten s<strong>ch</strong>lagen, <strong>und</strong> die S<strong>ch</strong>afe<br />
werden si<strong>ch</strong> zerstreuen (Sa<strong>ch</strong>ar ja 13,7). Aber <strong>na<strong>ch</strong></strong>dem i<strong>ch</strong> auf erweckt bin, will<br />
i<strong>ch</strong> eu<strong>ch</strong> <strong>na<strong>ch</strong></strong> Galiläa vorangehen. Petrus aber sagte zu ihm: Wenn au<strong>ch</strong> alle<br />
Anstoß nehmen, so werde i<strong>ch</strong> es do<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t tun. Und Jesus sagt zu ihm: Wahrli<strong>ch</strong>,<br />
i<strong>ch</strong> sage dir: Du wirst mi<strong>ch</strong> heute in dieser Na<strong>ch</strong>t, bevor der Hahn zweimal<br />
ruft, dreimal verleugnen. Er aber redete eifrig: Wenn i<strong>ch</strong> mit dir sterben<br />
muß, werde i<strong>ch</strong> di<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t verleugnen. Ebenso spra<strong>ch</strong>en aber au<strong>ch</strong> alle.<br />
Das weissagende Wort Jesu, mit dem er Petrus zeigte, daß seine ganze<br />
S<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>heit <strong>und</strong>Sündli<strong>ch</strong>keit vor seinem Blick enthüllt war <strong>und</strong> daß er ihn denno<strong>ch</strong><br />
in seiner Gemeins<strong>ch</strong>aft erhalte, obglei<strong>ch</strong> er ihn sofort verleugnen wird,<br />
enthält bei <strong>Markus</strong> die genaue Zeitangabe, auf die er au<strong>ch</strong> da, wo er den Fall<br />
des Petrus erzählt, Rücksi<strong>ch</strong>t nimmt: der Hahn wird ni<strong>ch</strong>t zweimal krähen,<br />
bis der Fall des Petrus ges<strong>ch</strong>ehen ist. Als die Zeit des Hahnens<strong>ch</strong>reis bezei<strong>ch</strong>nete<br />
man den letzten Teil der Na<strong>ch</strong>t gegen den Anbru<strong>ch</strong> der Dämmerung hin, wobei