Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch
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1 14 Jesu Zeugnis in Jerusalem<br />
Ziele leite. <strong>Die</strong>se Mahnworte mit den mä<strong>ch</strong>tigen Glei<strong>ch</strong>nissen, dur<strong>ch</strong> die sie<br />
Jesus den Jüngern eingeprägt hat, hat <strong>Markus</strong> verkürzt. Was Jesu Verheißung<br />
in uns wirken soll, sagt er ausrei<strong>ch</strong>end mit dem einen Wort, 13,33: Seht eud)<br />
vor y seid wa<strong>ch</strong>; denn ihr wißt ni<strong>ch</strong>t, wann es Zeit ist. Weil wir die Zeit ni<strong>ch</strong>t<br />
kennen, wann alles zur Vollendung kommen wird, deshalb dürfen wir ni<strong>ch</strong>t<br />
s<strong>ch</strong>lafen, ni<strong>ch</strong>t träge <strong>und</strong> sorglos die Gegenwart verträumen, als käme es erst auf<br />
eine spätere Zukunft an, als könnten wir uns au<strong>ch</strong> dann no<strong>ch</strong> zum Eingang in<br />
Gottes Rei<strong>ch</strong> bereiten. Jesus hat der Verheißung, die er seinen Jüngern gab,<br />
die entgegengesetzte Folgerung entnommen, daß sie beständig Tag um Tag<br />
das hohe, ernste Ziel im Auge haben, dem uns Gottes Regierung entgegenführt.<br />
Unseren Beruf, wa<strong>ch</strong> zu sein, ma<strong>ch</strong>t uns au<strong>ch</strong> hier ein Glei<strong>ch</strong>nis ans<strong>ch</strong>auli<strong>ch</strong>.<br />
13,34: Wie ein Mens<strong>ch</strong>, der verreist <strong>und</strong> sein Haus verläßt <strong>und</strong> seinen Kne<strong>ch</strong>ten<br />
die Vollma<strong>ch</strong>t gibt, jedem sein Werk, <strong>und</strong> dem Torhüter gebot er ztt<br />
wa<strong>ch</strong>en. Wofür hat nun in dieser Lage der Torhüter zu sorgen? Eben dafür,<br />
daß er wa<strong>ch</strong> sei. Das ist der <strong>Die</strong>nst, dur<strong>ch</strong> den er den Willen seines Herrn tut<br />
<strong>und</strong> ihm Gehorsam erzeigt. Er kann ni<strong>ch</strong>t wissen, wann sein Herr kommt.<br />
13,35. 3^ : Darum seid wa<strong>ch</strong>; denn ihr wißt ni<strong>ch</strong>t, wann der Herr des Hauses<br />
kommt, ob spät abends oder um Mitter<strong>na<strong>ch</strong></strong>t oder beim Hahnenruf oder früh<br />
morgens, damit er ni<strong>ch</strong>t, wenn er plötzli<strong>ch</strong> kommt, eu<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>lafend finde. Nur<br />
dann ist der Jünger bereit, wenn er unablässig auf der Wa<strong>ch</strong>e steht.<br />
Jesus spri<strong>ch</strong>t in der Erwartung, daß er plötzli<strong>ch</strong> kommen könne, ni<strong>ch</strong>t geb<strong>und</strong>en<br />
an den Lauf der Dinge auf Erden <strong>und</strong> unabhängig von dem, was hier<br />
die Seinen s<strong>ch</strong>affen <strong>und</strong> errei<strong>ch</strong>en. Au<strong>ch</strong> mit seinem herrli<strong>ch</strong>en Kommen vollzieht<br />
er den Willen des Vaters <strong>und</strong> tut au<strong>ch</strong> sein neues Werk in der Sendung<br />
von oben. Wann diese ihn zu den letzten großen Taten der Vollendung s<strong>ch</strong>ickt,<br />
ermißt <strong>und</strong> bere<strong>ch</strong>net das Auge der Jünger ni<strong>ch</strong>t. 13,37: Was i<strong>ch</strong> aber eu<strong>ch</strong> sage,<br />
das sage i<strong>ch</strong> allen: Seid wa<strong>ch</strong>! Jesus spra<strong>ch</strong> zunä<strong>ch</strong>st zu denjenigen Jüngern,<br />
denen er die Führung der Christenheit <strong>und</strong> die Verantwortung für sie übertragen<br />
hat. Für sie gilt die Pfli<strong>ch</strong>t mit besonders dringli<strong>ch</strong>em Ernst, daß sie<br />
ihren Herrn ni<strong>ch</strong>t vergessen, sondern si<strong>ch</strong> dessen beständig bewußt bleiben,<br />
daß er kommt <strong>und</strong> daß sie die Gemeinde ihm zu bewahren <strong>und</strong> ihm zuzuführen<br />
haben. Darum sonderte au<strong>ch</strong> das Glei<strong>ch</strong>nis aus dem Gesinde den Türhüter<br />
aus, dem die Pfli<strong>ch</strong>t aufgetragen ist, den Herrn zu empfangen <strong>und</strong> ihm<br />
die Pforte seines Hauses offen zu halten. Wie aber Jesu Verheißung uns allen<br />
dasselbe Ziel vorhält, so daß wir uns alle auf ihn freuen dürfen, weil er Gottes<br />
ganze Gemeinde zu si<strong>ch</strong> sammeln wird, so ist au<strong>ch</strong> sein Befehl, der uns mit<br />
wa<strong>ch</strong>em <strong>und</strong> bereitem Herzen auf ihn warten heißt, ni<strong>ch</strong>t nur seinen besonderen<br />
Boten gegeben, sondern bes<strong>ch</strong>reibt die allen obliegende Christenpfli<strong>ch</strong>t.