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Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch

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<strong>Markus</strong> 12,340—44 109<br />

Der zweite Spru<strong>ch</strong> leu<strong>ch</strong>tet no<strong>ch</strong> tiefer in ihre Sünde hinein; denn er hält<br />

ihnen vor, daß sie imstande sind, unbarmherzige Härte gegen die Bedrüdtten<br />

mit ihrem frommen Eifer zu verbinden; dadur<strong>ch</strong> vereinigen sie, was nimmermehr<br />

zusammen bestehen kann. Gott verlangt von uns, daß wir den Mens<strong>ch</strong>en<br />

helfen; sie aber ma<strong>ch</strong>en si<strong>ch</strong> einen Gottesdienst zure<strong>ch</strong>t, der die Bosheit ni<strong>ch</strong>t<br />

verhindert, vielmehr hegt <strong>und</strong> s<strong>ch</strong>ützt. 12,40: <strong>Die</strong>, die die Häuser der Witwen<br />

aufessen <strong>und</strong> angebli<strong>ch</strong> lange beten, werden ein besonderes Urteil erhalten.<br />

Obglei<strong>ch</strong> der Witwe mit ihrem Mann ihr Ernährer <strong>und</strong> Bes<strong>ch</strong>ützer gestorben<br />

ist, bringen es diese berühmten Frommen denno<strong>ch</strong> fertig, auf ihrem Re<strong>ch</strong>t<br />

gegen sie zu bestehen <strong>und</strong> ihr das Haus zu nehmen, weil sie ihnen vers<strong>ch</strong>uldet<br />

ist <strong>und</strong> für die Erhaltung ihres Lebens ihrer Darlehen <strong>und</strong> Gaben bedarf. Sie<br />

s<strong>ch</strong>lucken es hinunter mit Behagen als fette Bissen <strong>und</strong> sind do<strong>ch</strong> Beter, die tägli<strong>ch</strong><br />

viel Zeit <strong>und</strong> Eifer auf die Übung des Gebets verwenden. Do<strong>ch</strong> sie geben<br />

nur vor, daß sie beten, sagt Jesus. Ein wirkli<strong>ch</strong>es Gebet ist, was sie so nennen,<br />

in seinen Augen ni<strong>ch</strong>t, nur S<strong>ch</strong>ein <strong>und</strong> Worte, kein aufri<strong>ch</strong>tiges Gesprä<strong>ch</strong> ihres<br />

Herzens mit Gott. Aber au<strong>ch</strong> so bleibt das Gebet eine ernste Sa<strong>ch</strong>e, weil es Anrufung<br />

des göttli<strong>ch</strong>en Namens ist. Das entartete, verkommene Gebet hilft<br />

ihnen zwar ni<strong>ch</strong>t, ma<strong>ch</strong>t aber ihre unbarmherzige Härte doppelt s<strong>ch</strong>uldig <strong>und</strong><br />

strafbar. Denn jedes Gebet erinnert uns au<strong>ch</strong> an Gottes Barmherzigkeit, <strong>und</strong><br />

sein heiliger <strong>und</strong> guter Wille wird dur<strong>ch</strong> dasselbe in unserem Gewissen lebendig.<br />

Wer denno<strong>ch</strong> hart bleibt <strong>und</strong> trotz des häufigen <strong>und</strong> eifrigen Betens sein boshaftes<br />

Begehren bei si<strong>ch</strong> behält, häuft <strong>und</strong> mehrt si<strong>ch</strong> dadur<strong>ch</strong> sein Geri<strong>ch</strong>t.<br />

An Stelle der anderen Worte Jesu, die die Unarten <strong>und</strong> Unlauterkeiten der .<br />

Pharisäer strafen, gibt uns <strong>Markus</strong> eine neue Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te, die uns zwar au<strong>ch</strong><br />

zeigt, wie si<strong>ch</strong> gegen Jesu Ernst kein prunkender S<strong>ch</strong>ein behaupten kann, zuglei<strong>ch</strong><br />

aber seine Fre<strong>und</strong>li<strong>ch</strong>keit uns si<strong>ch</strong>tbar ma<strong>ch</strong>t, womit er allem, was in<br />

Aufri<strong>ch</strong>tigkeit zur Ehre Gottes ges<strong>ch</strong>ah, sein Wohlgefallen s<strong>ch</strong>enkt. Es lag<br />

<strong>Markus</strong> au<strong>ch</strong> bei der Darstellung der letzten s<strong>ch</strong>weren Worte Jesu an Israel<br />

am Herzen, daß wir ni<strong>ch</strong>t nur auf das Zürnen <strong>und</strong> Ri<strong>ch</strong>ten des Christus, sondern<br />

au<strong>ch</strong> auf seine fre<strong>und</strong>li<strong>ch</strong>e Gnade sehen.<br />

12,41—44: Und als er dem S<strong>ch</strong>atzbaus gegenüber saß, sah er zu, wie das<br />

Volk Kupfergeld in das S<strong>ch</strong>atzhaus einzahlte. Und viele Rei<strong>ch</strong>e zahlten viel<br />

ein, <strong>und</strong> eine arme Witwe kam <strong>und</strong> zahlte zwei Kupfer stücklein ein, die zusammen<br />

den Viertel eines As wert sind. Und er rief seine Jünger herbei <strong>und</strong><br />

sagte zu ihnen: Wahrli<strong>ch</strong>, i<strong>ch</strong> sage eu<strong>ch</strong>: <strong>Die</strong>se arme Witwe hat mehr eingezahlt<br />

als alle, die in das S<strong>ch</strong>atzhaus einzahlten. Denn alle zahlten von ihrem Überfluß<br />

ein; sie aber zahlte aus ihrem Mangel alles, was sie hatte, ihren ganzen<br />

Unterhalt ein. Als er beim S<strong>ch</strong>atzhaus zusah, wie die Leute das, was sie Gott

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