Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch
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<strong>Markus</strong> 1,9—130. 9<br />
tauft. Unter dasjenige Israel, an das dieses "Wort Gottes ergangen <strong>und</strong> dem<br />
diese Gnade bezeugt war, hat si<strong>ch</strong> Jesus gestellt. Matthäus zeigte an der verw<strong>und</strong>erten<br />
Einrede des Täufers, wie tief si<strong>ch</strong> Jesus dur<strong>ch</strong> seine Teilnahme an<br />
der Taufe erniedrigt hat, zur Widerlegung der verkehrten Gedanken, die si<strong>ch</strong><br />
Israel über die Hoheit des Kommenden ma<strong>ch</strong>te, au<strong>ch</strong> im Rückblick auf die<br />
"Weise, wie Jesus dur<strong>ch</strong> die göttli<strong>ch</strong>e W<strong>und</strong>erma<strong>ch</strong>t das Leben erhielt. Daß si<strong>ch</strong><br />
der, dem der heilige Geist das Leben gab, unter die Sünder stellte <strong>und</strong> darin<br />
die Erfüllung der Gere<strong>ch</strong>tigkeit sah, daß er die Taufe der Buße zur Vergebung<br />
der Sünden begehrte, das ma<strong>ch</strong>t die w<strong>und</strong>erbare Tiefe in der Gemeins<strong>ch</strong>aft<br />
Jesu mit der sündigen Mens<strong>ch</strong>heit offenbar. Da <strong>Markus</strong> ni<strong>ch</strong>t mit dem jüdis<strong>ch</strong>en<br />
Traum von ungöttli<strong>ch</strong>er Herrli<strong>ch</strong>keit <strong>und</strong> stolzer Gere<strong>ch</strong>tigkeit streitet,<br />
gibt er nur an, daß Jesus Nazareth dann verließ, als die reuige S<strong>ch</strong>ar Gott um<br />
die Vergebung bat <strong>und</strong> auf den Geber des heiligen Geistes wartete. Unter diese<br />
S<strong>ch</strong>ar stellte er si<strong>ch</strong> selbst, <strong>und</strong> als au<strong>ch</strong> er die Taufe empfing, wurde seine Gemeins<strong>ch</strong>aft<br />
mit dem Vater offenbar. 1,10.11: Und glei<strong>ch</strong>, wie er aus dem<br />
Wasser herauf stieg, sah er die Himmel si<strong>ch</strong> spalten <strong>und</strong> den Geist wie eine Taube<br />
zu ihm herabfahren. Und eine Stimme kam aus den Himmeln: Du bist mein<br />
geliebter Sohn; an dir habe i<strong>ch</strong> mein Wohlgefallen. Wie völlig Gott ihm seine<br />
liebe s<strong>ch</strong>enkt <strong>und</strong> ihn mit si<strong>ch</strong> vereint, drückt <strong>Markus</strong> au<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> die Form<br />
des Spru<strong>ch</strong>s aus: D u bist mein geliebter Sohn; an d i r habe i<strong>ch</strong> Wohlgefallen!<br />
• Der, der den Geist von oben empfangen hat, ist zuerst dazu berufen, die<br />
teuflis<strong>ch</strong>e Versu<strong>ch</strong>ung von si<strong>ch</strong> abzuwehren. 1,12. 13a: Und glei<strong>ch</strong> führt ihn<br />
der Geist hinaus in die Wüste, <strong>und</strong> er war vierzig Tage in der Wüste <strong>und</strong><br />
wurde vom Satan versudjt. Er empfing inwendig die Weisung, daß ihn Gott<br />
zuerst in die Einsamkeit der Wüste führe. Der Inhalt <strong>und</strong> die Fru<strong>ch</strong>t dieser<br />
Tage bestand darin, daß er vom Satan versu<strong>ch</strong>t wurde. Daß si<strong>ch</strong> dies dur<strong>ch</strong><br />
alle vierzig Tage hindur<strong>ch</strong> erstreckte, sagen die Worte ni<strong>ch</strong>t. Es bedurfte au<strong>ch</strong><br />
keiner besonderen Bezeugung, daß er in seiner Versu<strong>ch</strong>ung den Sieg gewann,<br />
da ja auf ihm der Fortgang seines Werks beruht. Der Beri<strong>ch</strong>t über das, was<br />
Jesus bei seiner Versu<strong>ch</strong>ung als Sünde verwarf, wie ihn Matthäus gibt, war<br />
für jeden jüdis<strong>ch</strong>en Mann von hohem Wert, weil er ihm si<strong>ch</strong>tbar ma<strong>ch</strong>te, worin<br />
Jesus den re<strong>ch</strong>ten Gottesdienst <strong>und</strong> den vollkommenen Gehorsam erkannte.<br />
Mit dem, was er damals als Versu<strong>ch</strong>ung zum Abfall von si<strong>ch</strong> wies, zertrat er<br />
au<strong>ch</strong> das fals<strong>ch</strong>e Christusbild, das so viele bezauberte, jenen Christus, der<br />
ni<strong>ch</strong>t leiden <strong>und</strong> gehor<strong>ch</strong>en, sondern nur regieren will. Daß Jesus diesen Willen<br />
verwarf, das gab jedem jüdis<strong>ch</strong>en Auge wie ein Leu<strong>ch</strong>tturm die Ri<strong>ch</strong>tung<br />
von der Klippe weg, an der sein Glaube an Jesus s<strong>ch</strong>eitern mußte, hin zum<br />
Verständnis des Gekreuzigten. <strong>Markus</strong> spri<strong>ch</strong>t nur aus, daß die erste Tat des