Das Evangelium nach Johannes - Offenbarung.ch

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Johannes 6,37-45 97 Sohn Josephs, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wie sagt er jetzt: Ich bin vom Himmel herabgekommen? Obwohl er aus Galiläa war und die Verhältnisse seines Elternhauses jedermann bekannt waren, wagte er dennoch, vor seine eigenen Landsleute hinzutreten als der, der vom Himmel kam. Wie sie ein erträumtes Wunder von ihm begehrten, ein Brot, das gar keine Ähnlichkeit haben soll mit dem, was aus dem Laufe der Natur erwächst, so begehren sie auch einen phantastischen Christus, der nicht als ein echter, wirklicher Mensch vor ihnen stehen darf, den jedermann kennt. Ihr ungläubiges Widersprechen beweist aber nur, daß ihr Herz von Gottes Zug nichts verspürt. 6,43—45: Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Murrt nicht untereinander! Keiner kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zieht, und ich werde ihn erwecken am letzten Tag. In den Propheten ist geschrieben: Und alle werden von Gott gelehrt sein (Jesaja 54,13). Jeder, der vom Vater hört und lernt, kommt zu mir. Jesus kann nichts tun, wenn ihm nicht das Werk des Vaters im Inneren des Menschen vorangeht. Faßt der Vater den Menschen inwendig, setzt er ihn in Bewegung, dann wendet sich sein Auge auf Jesus, und sein Verlangen streckt sich zu ihm, und dann nimmt ihn Jesus dankbar und freudig bei sich auf. Was der Prophet verhieß, daß jeder von Gott selbst für sich die Unterweisung empfangen werde, das bildet die feste Regel,

98 Die Galiläer verlassen ihn seiner unerschöpflichen Liebe den Menschen als Richter widerstehen und sich ihnen entziehen muß. Lieb sind wir ihm darum, weil Gott sein Werk in uns tut; somit hört da seine Gemeinschaft mit uns auf, wo der Vater sich uns entzieht. Für seine Zuhörer lag darin ein eindringendes, sie aufrüttelndes Bußwort. Sie haben an ihrer Unwilligkeit, sich Jesus ernstlich und ganz zu ergeben, den Beweis ihrer Entfremdung von Gott vor Augen. "Wenn sie noch erwachen können, muß sie dies zum ernsten Erschrecken bringen. Wenn Jesus jedem, der zu ihm kommt, eine innere Gegenwart Gottes zuspricht, durch die er unterwiesen und bewegt wird, so hat er damit den Unterschied zwischen sich und uns allen nicht verdunkelt und uns nichts zugemutet, was jenseits unserer Lebensstufe liegt. 6,46: Nicht, daß jemand den Vater sah, außer dem, der von Gott ist; dieser hat den Vater gesehen. Er redet nicht davon, daß die Unsichtbarkeit Gottes für uns beseitigt wäre. Dieses Lehren des Vaters hebt nicht auf, daß niemand Gott gesehen hat und einzig der, der vom Vater kommt, in solcher Einheit mit ihm steht, daß von ihm gesagt werden kann, er habe ihn gesehen. Dieses Sehen bildet Jesu Geheimnis, das niemand beschreiben kann. Allen, die hören, bietet sich Jesus nochmals als Brot des Lebens an. 6,47—51a: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer glaubt, hat ewiges Leben. Ich bin das Brot des Lebens. Eure Väter aßen in der Wüste das Manna und starben. Dies ist das vom Himmel herabgekommene Brot, daß jemand von ihm esse und nicht sterbe. Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabkam. Wenn einer von diesem Brote ißt, wird er ewiglich leben. Die, die das Manna empfingen, blieben Gott doch fern, waren ungehorsam gegen ihn, fielen unter sein Gericht und starben. Das Leben, das Jesus gibt, ist dagegen der vollständige Gegensatz zum Tod. Jesus verspricht den Seinen, ihr Retter vor dem Tode zu sein. Ein Sterben, das verheerend in ihre Person hineingriffe, sie von ihm trennte und dem Reiche Gottes entzöge, gibt es für sie nicht mehr. Nicht dem Leibe in seiner natürlichen Gestalt verspricht er damit unzerstörliche Dauer; ihm liegt es an dem, was der Mensch inwendig erlebt, und darüber hält er seine Hand und läßt hier den Tod nicht hineindringen. Wie er uns aber zum Schutz vor dem Tode und zum Geber des ewigen Lebens wird und wie wir imstande sind, von ihm zu „essen" und in eine solche Gemeinschaft mit ihm zu treten, daß er in uns mit seiner belebenden Kraft eingeht, das erklärt Jesus dadurch, daß er die Heilsmacht seines Todes ausspricht. 6,51b: Das Brot aber, das ich geben werde, ist mein Fleisch, das ich geben werde für das Leben der Welt. An seiner menschlichen, ihnen nach Herkunft und Heimat wohlbekannten

98 Die Galiläer verlassen ihn<br />

seiner uners<strong>ch</strong>öpfli<strong>ch</strong>en Liebe den Mens<strong>ch</strong>en als Ri<strong>ch</strong>ter widerstehen und si<strong>ch</strong><br />

ihnen entziehen muß. Lieb sind wir ihm darum, weil Gott sein Werk in uns<br />

tut; somit hört da seine Gemeins<strong>ch</strong>aft mit uns auf, wo der Vater si<strong>ch</strong> uns entzieht.<br />

Für seine Zuhörer lag darin ein eindringendes, sie aufrüttelndes Bußwort.<br />

Sie haben an ihrer Unwilligkeit, si<strong>ch</strong> Jesus ernstli<strong>ch</strong> und ganz zu ergeben,<br />

den Beweis ihrer Entfremdung von Gott vor Augen. "Wenn sie no<strong>ch</strong> erwa<strong>ch</strong>en<br />

können, muß sie dies zum ernsten Ers<strong>ch</strong>recken bringen.<br />

Wenn Jesus jedem, der zu ihm kommt, eine innere Gegenwart Gottes zuspri<strong>ch</strong>t,<br />

dur<strong>ch</strong> die er unterwiesen und bewegt wird, so hat er damit den Unters<strong>ch</strong>ied<br />

zwis<strong>ch</strong>en si<strong>ch</strong> und uns allen ni<strong>ch</strong>t verdunkelt und uns ni<strong>ch</strong>ts zugemutet,<br />

was jenseits unserer Lebensstufe liegt. 6,46: Ni<strong>ch</strong>t, daß jemand den Vater<br />

sah, außer dem, der von Gott ist; dieser hat den Vater gesehen. Er redet ni<strong>ch</strong>t<br />

davon, daß die Unsi<strong>ch</strong>tbarkeit Gottes für uns beseitigt wäre. Dieses Lehren<br />

des Vaters hebt ni<strong>ch</strong>t auf, daß niemand Gott gesehen hat und einzig der, der<br />

vom Vater kommt, in sol<strong>ch</strong>er Einheit mit ihm steht, daß von ihm gesagt werden<br />

kann, er habe ihn gesehen. Dieses Sehen bildet Jesu Geheimnis, das niemand<br />

bes<strong>ch</strong>reiben kann.<br />

Allen, die hören, bietet si<strong>ch</strong> Jesus no<strong>ch</strong>mals als Brot des Lebens an. 6,47—51a:<br />

Wahrli<strong>ch</strong>, wahrli<strong>ch</strong>, i<strong>ch</strong> sage eu<strong>ch</strong>: Wer glaubt, hat ewiges Leben. I<strong>ch</strong> bin das<br />

Brot des Lebens. Eure Väter aßen in der Wüste das Manna und starben. Dies<br />

ist das vom Himmel herabgekommene Brot, daß jemand von ihm esse und<br />

ni<strong>ch</strong>t sterbe. I<strong>ch</strong> bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabkam. Wenn<br />

einer von diesem Brote ißt, wird er ewigli<strong>ch</strong> leben. Die, die das Manna empfingen,<br />

blieben Gott do<strong>ch</strong> fern, waren ungehorsam gegen ihn, fielen unter sein<br />

Geri<strong>ch</strong>t und starben. <strong>Das</strong> Leben, das Jesus gibt, ist dagegen der vollständige<br />

Gegensatz zum Tod. Jesus verspri<strong>ch</strong>t den Seinen, ihr Retter vor dem Tode zu<br />

sein. Ein Sterben, das verheerend in ihre Person hineingriffe, sie von ihm<br />

trennte und dem Rei<strong>ch</strong>e Gottes entzöge, gibt es für sie ni<strong>ch</strong>t mehr. Ni<strong>ch</strong>t dem<br />

Leibe in seiner natürli<strong>ch</strong>en Gestalt verspri<strong>ch</strong>t er damit unzerstörli<strong>ch</strong>e Dauer;<br />

ihm liegt es an dem, was der Mens<strong>ch</strong> inwendig erlebt, und darüber hält er<br />

seine Hand und läßt hier den Tod ni<strong>ch</strong>t hineindringen. Wie er uns aber zum<br />

S<strong>ch</strong>utz vor dem Tode und zum Geber des ewigen Lebens wird und wie wir imstande<br />

sind, von ihm zu „essen" und in eine sol<strong>ch</strong>e Gemeins<strong>ch</strong>aft mit ihm zu<br />

treten, daß er in uns mit seiner belebenden Kraft eingeht, das erklärt Jesus dadur<strong>ch</strong>,<br />

daß er die Heilsma<strong>ch</strong>t seines Todes ausspri<strong>ch</strong>t. 6,51b: <strong>Das</strong> Brot aber,<br />

das i<strong>ch</strong> geben werde, ist mein Fleis<strong>ch</strong>, das i<strong>ch</strong> geben werde für das Leben der<br />

Welt.<br />

An seiner mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en, ihnen <strong>na<strong>ch</strong></strong> Herkunft und Heimat wohlbekannten

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