Das Evangelium nach Johannes - Offenbarung.ch
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<strong>Johannes</strong> 6,30—36 95<br />
Sinn. Gerade von sol<strong>ch</strong>em Brote spra<strong>ch</strong> er, als er von der bleibenden Speise<br />
redete. Gibt sie ewiges Leben, so kommt sie von oben. Do<strong>ch</strong> darum handelt es<br />
si<strong>ch</strong>: worin besteht dieses Himmelsbrot? <strong>Das</strong> ist derjenige Mens<strong>ch</strong>, der seinen<br />
Ursprung in Gott hat, aber aus dem Himmel heraus in die Mens<strong>ch</strong>heit tritt und<br />
ihr das Leben verleiht.<br />
Es gibt für Jesus kein sa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>es Mittel, womit si<strong>ch</strong> ewiges Leben im Mens<strong>ch</strong>en<br />
wirken ließe, kein Ding im Himmel oder auf Erden, womit man den<br />
Mens<strong>ch</strong>en selig ma<strong>ch</strong>en könnte. Alles hängt an der persönli<strong>ch</strong>en Gemeins<strong>ch</strong>aft<br />
Gottes mit dem Mens<strong>ch</strong>en, des Mens<strong>ch</strong>en mit Gott. Darum ist Jesus in seiner<br />
aus Gott stammenden Persönli<strong>ch</strong>keit das, womit das Leben kommt, darum aber<br />
au<strong>ch</strong> der eigene Ans<strong>ch</strong>luß an ihn, das eigene innere Erfaßtsein dur<strong>ch</strong> ihn und<br />
Gebundensein an ihn, das Glauben, das, wodur<strong>ch</strong> wir das Leben empfangen.<br />
Wie er am Jakobsbrunnen den Jüngern von si<strong>ch</strong> selbst gesagt hat, seine Speise<br />
sei es, den Willen des Vaters zu tun, daraus fließe für ihn sein Leben, so ma<strong>ch</strong>t<br />
er hier unseren Glauben an ihn zu dem, wodur<strong>ch</strong> wir die Speise empfangen,<br />
die uns lebendig erhält.<br />
Die Verheißung Jesu s<strong>ch</strong>ien seinen Hörern herrli<strong>ch</strong>, jedo<strong>ch</strong> nur deshalb, weil<br />
sie ihnen no<strong>ch</strong> undeutli<strong>ch</strong> war. 6,34: Nun sagten sie zu ihm: Herr, jederzeit gib<br />
uns dieses Brot! Nie hat Jesus sol<strong>ch</strong>es Bitten abgewiesen; au<strong>ch</strong> jetzt trat er mit<br />
seiner ganzen Gnade vor sie. 6,35: Jesus sagte ihnen: I<strong>ch</strong> bin das Brot des Lebens.<br />
Wer zu mir kommt, wird ni<strong>ch</strong>t hungern, und wer an mi<strong>ch</strong> glaubt, wird<br />
niemals dürsten. Damit bietet er ihnen das Lebensbrot unmittelbar dar; er tut<br />
es jedo<strong>ch</strong> umsonst, weil sie ihm ni<strong>ch</strong>t glauben. Himmelsbrot mö<strong>ch</strong>ten sie wohl<br />
haben, aber anders, als er es ihnen gibt, ni<strong>ch</strong>t so, daß sie es in ihm haben und<br />
dadur<strong>ch</strong> empfangen, daß sie si<strong>ch</strong> im Glauben unter ihn stellen. 6,36: Aber i<strong>ch</strong><br />
sagte eu<strong>ch</strong>, daß ihr mi<strong>ch</strong> gesehen habt und do<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t glaubt. Trotzdem sie gesehen<br />
haben, was sie an Jesus haben, no<strong>ch</strong> am gestrigen Abend, als Jesus wie ein<br />
Hausvater aus Gottes rei<strong>ch</strong>em S<strong>ch</strong>atz für sie sorgte, glauben sie denno<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t.<br />
Während sonst das, was der Mens<strong>ch</strong> sieht, ihn faßt und aus dem Wahrnehmen<br />
Gewißheit wird, die ihn ents<strong>ch</strong>lossen ma<strong>ch</strong>t, hat sie Jesus do<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t zum Glauben<br />
gebra<strong>ch</strong>t, obwohl er ihnen si<strong>ch</strong>tbar ma<strong>ch</strong>te, was er für sie tut. Mehr kann er<br />
ni<strong>ch</strong>t für sie tun. Um den Glauben herum kann er ihnen ni<strong>ch</strong>t helfen.<br />
Daraus entstand für Jesus eine ähnli<strong>ch</strong>e Pfli<strong>ch</strong>t, wie er sie gegenüber den<br />
Männern von Jerusalem gehabt hat. Er muß au<strong>ch</strong> den Galiläern ni<strong>ch</strong>t bloß zeigen,<br />
was sie an ihm haben, sondern au<strong>ch</strong>, was sie von ihm trennt. Sein Mißerfolg<br />
liegt klar im Li<strong>ch</strong>t, da er si<strong>ch</strong> ihnen ja vergebens als das Brot des Lebens<br />
angeboten hat. Woher dieser rührt, weshalb er ni<strong>ch</strong>t als Anklage auf ihn fällt